Das Projekt "Teilprojekt wissenschaftlich-technische Begleitung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut IWAR, Fachgebiet Abwassertechnik durchgeführt. Hintergrund und Aufgabenstellung: Die Situation der Abwasserbehandlung in der Sozialistischen Republik Vietnam ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl in den Städten als auch auf dem Land keine oder kaum Abwasserbehandlungsanlagen in Betrieb sind. So werden beispielsweise in Hanoi nur zwei Abwasserbehandlungsanlagen mit einem Zufluss von insgesamt 3.000 m3/d betrieben, die von Japan als Anschauungsobjekte finanziert wurden. Diese Ausbaugröße kann bei einer Einwohnerzahl von etwa 4 Millionen nur als Tropfen auf dem heißen Steinbezeichnet werden. Unterhalb der Wohngebäude sind so genannte Septic-Tanks (Fäkal-Gruben, Klärgruben) eingebaut, in denen dass Abwasser aus den Toiletten behandelt wird. In den Septic-Tanks setzen sich die im Abwasser enthaltenen Feststoffe ab; das überlaufende Wasser wird entweder, wenn vorhanden, in einen öffentlichen Kanal eingeleitet oder versickert unkontrolliert in den Untergrund. Aufgrund dieser Einleitungen in den Untergrund ist z.B. das Grundwasser, das als Rohwasser für die Wasserversorgung verwendet wird, im Großraum Hanoi stark mit Ammonium (etwa 100 mg/l NH4-N) belastet. Aufgrund der Einleitung ungereinigten Abwassers sind auch die Flüsse sehr stark verschmutzt, so dass es zu Problemen bei der Aufbereitung dieses Wassers zu Trinkwasser kommt. Der Schlamm aus den Septic-Tanks wird nur in (seltenen) Einzelfällen geräumt. So wird in einem Bericht aufgezeigt, dass in Hanoi nur etwa 250 m3/a Schlamm aus Septic-Tanks (teilweise von privaten Unternehmern, aber auch von der Stadt) abgefahren wird (SANDEC, 2001). Dieser Schlamm wird unbehandelt an die Bauern in der Umgebung von Hanoi als Dünger in der Landwirtschaft, aber auch in Aqua-Kulturen zur Produktion von Fischen verkauft. Die Bereitschaft der Bauern ist groß den Naturdünger abzunehmen, obwohl ein kleines Entgelt zu entrichten ist. Für Vietnam wird empfohlen, weiterhin die dezentrale Abwasserbehandlung gegenüber der zentralen Abwasserbehandlung zu bevorzugen. Zu diesem Schluss kommt die 2005 von der Swiss Agency for Development and Cooperation veröffentlichte Studie 'Overview of Water and Sanitation Sector in Vietnam'. Diese Empfehlung wird von den Vertretern der Ministerien nicht uneingeschränkt geteilt, die in urbanen Bereichen eher zentrale Lösungen für die Abwasserbehandlung anstreben. Im Rahmen des hier beantragten Verbundvorhabens wird deshalb alternativ ein Ver- und Entsorgungskonzept entwickelt, das die Vorteile beider Systeme (zentral/dezentral) ausnutzt und deren Nachteile vermeidet. (Text gekürzt)
Das Projekt "Innovative Technologie für Abwassersystem und die Galley von Verkehrsflugzeugen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Apparatebau Gauting GmbH durchgeführt. Das Vorhaben ist Teil des KATO-Verbundes. Der Transport bei einer wasserlosen Toilette im Vakuum-Toilettensystem wird untersucht. Die bisherige Toilettenschüssel wird strömungstechnisch neu berechnet, um die Lärmentwicklung zu reduzieren und die Entsorgungseigenschaft zu erhöhen. Es werden funktionale Oberflächen ausgewählt, um erste Demonstratoren zu beschichten. Für den Abwasser Tank werden luftfahrttaugliche Kunststoffe ausgewählt. Mit einer Fachfirma zusammen werden Wickel- und Klebetechniken definiert und qualifiziert. Eine berührungslose Sensorik wird entwickelt. In einem zweiten Teil soll die Reduzierung der Leistungsaufnahme von Galleykomponenten und die Begrenzung von Spitzenlasten untersucht werden. Hierzu wird ein Power Management untersucht. AOA übernimmt den Aufbau der Galleykomponenten mit den entsprechenden Schnittstellen zu den Verbrauchern. Der Energiebedarf soll gesenkt werden. Die Projekte führen zu einer innovativen Technologie, die auch in bereits vorhandene Flugzeuge durch Nachrüstprogramme zum Einsatz kommen können.
Das Projekt "Teilprojekt 3: Verfahrenstechnische Optimierung des Urinspeichers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Im Teilantrag des ISA werden 4 Schwerpunkte gesetzt. 1) Durch die Untersuchungen zur Urinlagerung wird ermittelt, ob während der Lagerung Ausfällungen bzw. Kristallbildungen auftreten, ob es zur Schichtenbildung in den Tanks kommt und ob und wann Keime abgetötet und Medikamente(-nrückstände) abgebaut werden. 2) Die Optimierung der Anlagentechnik zur Gelbwasserbehandlung erfolgt im Rahmen von Intensivmessphasen. 3) Bei der Untersuchung von Problemstoffen bei der Urin- und Braunwasserbehandlung werden die relevanten Input- und Outputströme auf Medikamentenwirkstoffe, auf hygienische Parameter und auf Schwermetalle untersucht. 4) Ergänzend werden sozialwissenschaftliche Untersuchungen zur Akzeptanz der neuartigen Sanitärtechnik und zum Nutzerverhalten durchgeführt sowie Strategien zur Erhöhung der Akzeptanz entwickelt. Zur Ergebnisverbreitung sind Veröffentlichungen und Vorträge auf (inter)nationalen Tagungen vorgesehen. Das ISA organisiert anerkannte Tagungsreihen wie z.B. die Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft und arbeitet in der DWA-Arbeitsgruppe 'Phosphorrückgewinnung' und im DWA Fachausschuss KA 1 'Neuartige Sanitärsysteme' mit.
Das Projekt "Teilprojekt 5: Optimierung der Sanitäranlagen, Leitungssysteme und Sammelspeicher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rödiger Vacuum GmbH durchgeführt. Erstmaliger Betrieb einer Sanitäranlage mit Trenntoiletten, Sammel und Speichersystem. Überwachung der Anlage. Wartung der Anlage+ Installation einer Füllstandsmessung. Neben der Akzeptanz, dem Nutzerverhalten muss der tägliche Umgang mit der Anlage geprüft und optimiert werden. Hierzu gehören Reinigung der Toilette, Inkrustierungen in den Leitungen und deren Beseitigung, Schlammbildung in den Sammelbehältern etc. Diese Ergebnisse sind für eine weit verbreitete Nutzung der Technologie von großer Bedeutung. Einweisung, Beratung, Inbetriebnahme, Überwachung, Wartung der Anlage - mehrmals im Jahr - durch Roediger Personal. Einsatz von besonderen Reinigungsmitteln; Einbau einer Füllstandsmessung. Das Gesamtkonzept ist, nach erfolgreicher Testphase, eine wirtschaftlich bedeutende Alternative zu konventionellen Techniken, mit einem enormen Marktpotential insbesondere in Ländern ohne existierende Sanitär-Infrastruktur