Das Projekt "Reinigung von Gerbereiabwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Paderborn, Fachbereich 10 Maschinentechnik, Fachgruppe Verfahrenstechnik, Institut für Energie- und Verfahrenstechnik, Fachgebiet Mechanische Verfahrenstechnik und Umweltverfahrenstechnik durchgeführt. Bei der Gerbung wird tierische Haut zu Leder. Verfahrensbedingt fallen grosse Mengen charakteristisch verschmutztes Abwasser an. Problematisch ist die hohe Stickstoffbelastung und die Chrombelastung. Eine gezielte Betrachtung der einzelnen Abwasserteilstroeme soll aufzeigen, welche Belastungen in den zahlreichen Teilstroemen vorliegen. Daraus lassen sich Einsparpotentiale und problematische Teilstroeme ableiten, sowie Moeglichkeiten zu deren Teilbehandlung entwickeln. Der Grossteil der Stickstofffracht faellt in Form von an- und aufgeloesten Haar- und Hautbestandteilen im Prozessschritt Aescher an. Die chromhaltigen Abwaesser werden durch eine Faellung und Flockung behandelt. Stoerend bei der Chromabwasserbehandlung sind mit Fettungsmitteln und Farbstoffen beladene Teilstroeme. Der Grenzwert im chromhaltigen Teilstrom von c kleiner cr kleiner 1 mg/l ist schwierig einzuhalten. Eine gezielte Behandlung soll die stoerenden Stoffe entfernen. Ziele des Forschungsvorhabens sind zum Einen die Stickstofffracht im Gesamtabwasser zu reduzieren und zum Anderen den Grenzwert fuer Chrom(III) im chromhaltigen Teilstrom sicher zu unterschreiten. Die im Labormassstab gewonnenen Erkenntnisse sollen auf ihre Wirtschaftlichkeit ueberprueft und bei Eignung in den Betriebsmassstab uebertragen werden.
Das Projekt "Teilprojekt A 19: Sorptions- und Oxidationsverfahren für Reaktivfarbstoffe aus Teilstömen und Mischabwässern - Entfernung von Reaktivfarbstoffen mittels Sorption an Anionentauscher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhaltung durchgeführt. Problemstellung: Die Textilveredelnde Industrie (TVI) gehört heute zu den abwasserintensivsten Industriezweigen. So beträgt der spezifische Wasserverbrauch 100 Liter und mehr pro Kilogramm Produkt. Textilabwässer sind meist komplex zusammengesetzt und wegen des Chargenbetriebes schwankt die Zusammensetzung stark. Viele Einsatzstoffe sind mit klassischen Abwasserbehandlungsverfahren nicht oder nur schwer entfernbar. Bei der Indirekteinleitung über kommunale Kläranlagen erfolgt zwar eine Verdünnung, gut wasserlösliche und persistente Stoffe werden jedoch nicht eliminiert. Zur Behandlung des Mischabwassers eines Textilbetriebes reicht ein Verfahrensschritt in der Regel nicht aus, sondern es sind aufwendige Verfahrenskombinationen nötig. In vielen Fällen kann eine Behandlung der Teilströme vor der Vermischung ökonomisch und ökologisch sinnvoller sein als eine Mischabwasserreinigung. Die gezielte Behandlung bestimmter Teilströme kann darüber hinaus die Wiederverwendung des Wassers im selben oder in anderen betrieblichen Prozessen ermöglichen, und damit insgesamt zur Wassereinsparung, beitragen. Abwässer aus der Textilfärberei und den nachfolgenden Spülschritten bilden einen der größten in der TVI anfallenden Abwasserteilströme. Reaktivfarbstoffe sind die am meisten verwendete und gleichzeitig die wohl am schwersten zu entfernende Farbstoffgruppe. Herangehensweise: Im Projekt A19 des Sfb193 werden Sorptionsverfahren zur Textilabwasserreinigung untersucht. Sie können zum einen als 'polishing'-Schritt zur Entfärbung bereits vorbehandelter Abwässer und zum anderen zur Entfärbung von Spülwässern zur innerbetrieblichen Wiederverwendung eingesetzt werden. Sorptionsfilter sind relativ einfach zu installieren und zu betreiben. Damit wären sie bei entsprechender Leistungsfähigkeit gerade für kleine und mittlere Betriebe eine interessante Option. - Ziel der Arbeit ist die Ermittlung von Grundlagen eines Sorptions-Regenerations-Verfahrens zur Reaktivfarbstoffentfernung aus Textilabwasser. Dazu werden verschiedene kommerziell erhältliche Sorbentien untersucht. Ergebnisse und Perspektiven Mittels eines Screening wurde ein schwach basischer Anionentauscher als vielversprechendstes Sorbens ermittelt. In Versuchsfiltern konnten bis 700 Bettvolumina (d.h. ein Volumen 700-mal so groß wie das Filtervolumen) einer Modellösung mit 200 mg/L Farbstoff behandelt werden. Voraus-sichtlich sind noch höhere Durchsätze zu erzielen. Das Sorbens kann auch bei hohen Salzgehalten und bei pH-Werten bis ca. 8 eingesetzt werden. Die Regeneration gelingt mit alkalischer Methanollösung (Methanol mit 50 mmol/L NaOH und einem geringen Anteil H2O). Dies ermöglicht, das Regeneriermittel durch Destillation zur Wiederverwendung zurückzugewinnen und das zu entsorgende Konzentrat stark einzuengen. Derzeit wird zum einen an der Optimierung des Verfahrens gearbeitet. (Text gekürzt)
Das Projekt "Mikrobielle Kontrolle von Industrieabwaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. Im Rahmen des Projekts 'Oekotoxikologisches Abwasserkataster' werden Abwasserteilstroeme eines Industriewerkes mit physikalisch-chemischen Parametern und Biotests erfasst und charakterisiert. Als Biotests dienen Leuchtbakterientest, Fluoreszenztest und Schwaermhemmtest, Daphnientest. Dazu wird ein im Kreislauf gefuehrter Teilstrom in der Wasserbasislack-Lackierung untersucht, der durch eine integrierte biologische Reinigungsstufe abgereinigt wird.