Das Projekt "Nachhaltige Begrenzung der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense Scop (L.)) im Ackerbau unter Nutzung populationsgenetischer Grundlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Forschungs- und Studienzentrum Landwirtschaft und Umwelt durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, umweltgerechte Begrenzungsstrategien der Ackerkratzdistel basierend auf Wissen zur genetischen Populationsstruktur, zum Konkurrenzgeschehen in wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen und zur Ausbreitung in vorrangig ackerbaulich genutzten Landschaften zu erarbeiten. Dafür müssen zunächst Methoden zur Bestimmung genetischer Diversität in Populationen der Ackerkratzdistel entwickelt werden, die ggf. auch die genetische Identifizierung des Geschlechts ermöglichen. In einem Feldversuch werden Wege der nicht-chemischen Begrenzung mit Hilfe von pflanzenbaulichen Maßnahmen (Fruchtfolge, Stickstoffdüngung, mechanische Pflege von Klee-Gras-Einsaaten) an Distelpopulationen verschiedenen Alters geprüft. In einem begleitenden Semi-Feldversuch wird modellhaft geklärt, wie die Maßnahmen zur Beeinflussung der Konkurrenz durch die Feldfrüchte zusammenwirken. Zwei Landschaftsausschnitte, in denen großflächige Ackerbausystemversuche etabliert sind, dienen zu Prüfung der Zusammenhänge zwischen geographischen und genetischen Distanzen in den Distelpopulationen. Die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens würden es ermöglichen, die Bedeutung verschiedener Ausbreitungswege der Ackerkratzdistel besser als bisher einzuschätzen und die Begrenzung der Unkrautart im Ackerbau auf dieser Basis zu planen. Dies ist vor allem für die Produktionsverfahren im Ökologischen Landbau dringend erforderlich. Entsprechendes Wissen käme auch konventionell wirtschaftenden Landwirten zugute, insbesondere wenn Extensivierungs- und landschaftspflegende Maßnahmen einen größeren Stellenwert einnehmen.