Das Projekt "Climate change adaptation potentials of forests in Bhutan - building human capacities and knowledge base (BC-CAP)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie durchgeführt. Klimawandel in Bergwaldökosystemen hat großes Gefährdungspotential für Ökosystemleistungen. Die Himalaya-Region ist durch ihre Lage an einem Kipppunkt im Klimasystem und durch ihre geringe ökonomische Resilienz besonderen Risiken ausgesetzt. Das trifft auch für Bhutan zu, das zu den am wenigsten entwickelten Ländern gehört. Klimawandel führt zu Verschiebungen von Verbreitungsgebieten von Pflanzen und zu geänderten Störungsregimes. Solche geänderten Störungsregime können zu erhöhten Feuerhäufigkeiten, Sturmhäufigkeiten und -intensitäten sowie zu geänderter Populationsdynamik von biotischen Störungsursachen und zur Verbreitung von neuen Stressoren wie invasiven Arten führen. Solche Änderungen können die Resilienz der Wälder im Himalaya gefährden. Die Erwärmung im Himalaya war stärker als in anderen Regionen. In Nepal zeigen Isotopenchrononologien zunehmende Trockenheit in den letzten beiden Jahrzehnten. Besonders starke Auswirkungen können durch das einmalige oder auch mehrjährig hintereinander auftretende Ausbleiben der jährlichen Monsunregen entstehen. Solche sogenannte Megadürren wurden für Südasien aus dendroklimatologischen Untersuchungen nachgewiesen. Die Entwicklung und Implementierung von Adaptierungsstrategien an Klimawandel sind eine wichtige Determinante für die Auswirkungen von Klimawandel auf die Lebensumstände der Bevölkerung in Bhutan. Besonders für Länder wie Bhutan die aufgrund ihrer Lage an der Südabdachung des Himalayas sehr erosionsgefährdet sind, betreffen solche Strategien auch sehr stark die Wälder. Eine Erhöhung der Resilienz dieser Wälder ist von besonderer Wichtigkeit. Dafür ist Wissen über die Stresstoleranzen von Baumarten und ein Verständnis von funktionellen Aspekten von Biodiversität inklusive unterirdischer Komponenten von Diversität nötig. Mit geändertem Klima und geänderten Stressreaktionsmustern steigt auch die Anfälligkeit gegenüber Insektenherbivoren und Pathogenen sowie die Feuerhäufigkeit. Ein Verständnis von synergistischen Interaktionen dieser Störungsursachen, zukünftigen Anfälligkeiten und den Wahrscheinlichkeiten von geänderten oder neuen Trajektorien von Ökosystemänderungen ist daher ein zentraler Aspekt für dieses Projekt. Strategien zur Erhöhung der Resilienz der Wälder und Adaptionsmaßnahmen an Klimawandel werden entwickelt. Waldrestaurierung und Strategien zum Artenschutz auf degradierten Flächen werden in partizipativen Prozessen mit den LandnutzerInnen entwickelt. Ein starker Fokus auf Bildung von bhutanischen PartnerInnen, z.B. durch das Masterstudium in Mountain Forestry und durch Doktoratsstudien an der Universität für Bodenkultur garantieren Nachhaltigkeit des erworbenen Wissen und Identifikation mit den durchgeführten Aktivitäten.