Das Projekt "Processes of reef diversification during the Ordovician Radiation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Geologische Wissenschaften, Fachrichtung Paläontologie durchgeführt. During the Ordovician a massive diversification occurred within reef structures and habitats. In this time interval microbial bioherms were generally replaced by more complex metazoan-dominated structures. These changes were accompanied by a dramatic diversification of the entire reef-fauna. Here I will test the hypothesis, that ecosystem-inherent factors prompted the diversification and the expansion of Ordovician reefs. Hypothetically, new types of organisms massively, and largely independent from climatic and physicochemical changes, influenced the susceptibility, and the structural differentiation of Ordovician reefs. In order to test this hypothesis, a detailed characterization of the evolution of fossil communities within Ordovician reef-systems is necessary. A sedimentological microfacies analysis, and a taxon-quantitative analysis of specific Ordovician reef structures is intended, which will identify crucial diversification drivers. A comparison of changes in the fossil communities of Ordovician reefs with known physicochemical changes will identify the role of organisms itself during the course of the diversification.
Das Projekt "Molekulare Genetik der explosiven Artentstehung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zoologie und Limnologie durchgeführt. Der vorliegende Projektantrag fokussiert auf den Prozess der adaptiven Radiation, also auf die explosive Artentstehung. Die ostafrikanischen Seen mit ihren Artenschwärmen von Buntbarschen stellen ein hervorragendes Modellsystem zum Studium dieses evolutionären Phänomens dar. Der Tanganyikasee, der zweitälteste See der Erde, eignet sich besonders gut für diese Studien, da sich der Prozess der adaptiven Radiation in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet. Die Artengemeinschaft der Tanganyika-Buntbarsche hat einen Grad der ökologischen, morphologischen und genetischen Differenzierung erreicht, der einmalig für Süßwasser-Ökosysteme ist. Im Gegensatz zu den Buntbarschen aus dem Malawi- und Victoriasee können die Tanganyika-Cichliden morphologisch, ökologisch und genetisch klar abgegrenzt werden. Unvollständige genetische Differenzierung über dem Artniveau tritt nicht mehr auf, wodurch molekular-phylogenetische Studien erleichtert werden. Der Tanganyika-Artenschwarm geht auf mehrere Vorfahren zurück, die den See einst besiedelten. Fünf evolutionäre Linien haben parallel zueinander Artenschwärme hervorgebracht. Dieser Umstand erlaubt es, parallele Subradiationen zu studieren, die durch dieselben Umweltveränderungen beeinflusst wurden. Auf diese Weise wird es möglich die relative Wichtigkeit von exogenen und biologischen Faktoren im Verlauf der explosiven Artentstehung zu studieren. Unser Projekt ist eine Weiterführung eines gerade abgelaufenen FWF-Projekts. Die im Vorprojekt erarbeitete molekulare Phylogenie des gesamten Artenschwarms soll durch die Einbeziehung von schwer zu fangenden Tiefwasserarten komplettiert werden und durch begleitende ökologische und populationsgenetische Modellstudien zur Artentstehung ergänzt werden. Unser Projekt hat vier Ziele: (1) Die Komplettierung der Phylogenie durch die Einbeziehung von Tiefwassercichliden der Bathybatini, Trematocarini und Lamprologini; (2) Die vergleichende Analyse der zeitlichen und ökologischen Muster der Diversifizierung bei den fünf Sub-Radiationen von Maulbrütern und Nichtmaulbrütern; (3) Das Studium der ökologischen und genetischen Diversifizierung auf dem Populationsniveau bei fünf aneinandergereihten Modell-Habitaten an drei nicht-maulbrütenden Modellarten und den Vergleich zu den im Vorprojekt erarbeiteten Daten an drei maulbrütenden Arten; und (4) die Aufklärung der Altersstruktur von Populationen dreier Modellarten mit Hilfe von Tetracyclin-markierten Otolithen. Das Projekt beinhaltet auch eine wissenschaftliche Kooperation mit der Universität Lusaka und dem Fisheries Department der Republik Zambia.