Das Projekt "CLOUD-09 - Aufbau einer neuen Aerosol- und Wolkenkammer am CERN zur Erforschung des Einflusses von galaktischer kosmischer Strahlung auf das Klima - Teilvorhaben Universität Frankfurt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Atmosphäre und Umwelt durchgeführt. Zielsetzung für das CLOUD-Projekt am CERN ist ein fundiertes und quantitatives Verständnis des möglichen Zusammenhangs zwischen der galaktischen kosmischen Strahlung und dem Erdklima. Das CLOUD-Konsortium untersucht den Einfluss von galaktischer kosmischer Strahlung auf Ionen, Aerosolpartikel, Wolkenkondensationskeime und Wolken, um die Rolle eines möglichen indirekten solaren Beitrags zum Klimawandel zu bestimmen. Diese Untersuchungen tragen dazu bei, die Unsicherheiten in heutigen Klimamodellen zu reduzieren und eine bessere Quantifizierung der natürlichen und anthropogenen Klimaeinflüsse zu gewinnen. Das wesentliche Element des CLOUD-Projekts ist der Aufbau und wissenschaftliche Betrieb einer Aerosolkammer ('CLOUD-09'), die im Strahlgang eines aufgeweiteten Elementarteilchenstrahls, der die galaktische kosmische Strahlung simuliert, aufgestellt wird. An der Aerosolkammer werden Experimente durchgeführt, um die ionen-induzierte Nukleation und das anschließende Wachstum der frisch gebildeten Partikel für unterschiedliche chemische Systeme zu untersuchen (beispielsweise Schwefelsäure/Wasser, Terpenoxidationsprodukte, etc.). Da die Aerosolnukleationsrate sowohl von der Temperatur als auch von der Konzentration der beteiligten Dämpfe exponentiell abhängt, sind äußerst stabile, homogene und gut charakterisierte Betriebsbedingungen in der Aerosolkammer besonders wichtig um quantitative und reproduzierbare Messungen zu ermöglichen.
Das Projekt "Die heterogene Umwandlung von Stickoxiden auf Aerosoloberflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre durchgeführt. Nitrogen oxides are key players in the tropospheric chemistry. They control the photolytic HOX cycle and the chemical formation of tropospheric ozone. Nocturnal heterogeneous reactions of nitrogen oxides contribute to the daytime chemistry either directly, by the formation of photoactive compounds like HNO2, or indirectly, by the formation of HNO3 whose removal by wet or dry deposition decreases the daytime nitrogen oxide levels. In the continental tropospheric boundary layer the heterogeneous conversion of nitrogen oxides is expected to occur on aqueous inorganic aerosols, but quantitative uptake and conversion rates are scarce. Prerequisite for the quantitative understanding of these heterogeneous processes is the simultaneous chemical and physical characterization of the gas- and the aerosol phase. It is therefore proposed to investigate the heterogeneous reactions of nitrogen oxides on aqueous nitrate and sulfate aerosols in a large aerosol chamber at boundary layer conditions on one hand, and in lab scale flow tube measurements for a wide range of pressures and temperatures on the other hand. Gas phase concentrations will be measured by FTIR absorbance spectroscopy.The aerosol size distribution and total aerosol surface will be monitored by electromobility particle sizing or by optical scattering. For the chemical characterization of the aerosol phase including heterogeneous conversion products jet steam collection combined with ion chromatography will be implemented at the aerosol chamber. In the flow tube studies aerosol conditioning and evaporating of aerosol surface layers with mass spectrometric detection of the evolving gas will be utilized. FTIR extinction measurements of the aerosol substrate and Mie calculations will support the aerosol characterization. The uptake coefficients for NO3 and N2O5 on sulfate and nitrate aerosol will be quantified by the measurement of the gas phase loss. Conversion rates and partitioning of the heterogeneous reactions products between the gas phase and the aerosol phase will be determined by the measured gas phase and aerosol composition. Since the relative humidity controls the aerosol water content, the relative humidity will be varied to quantify the effect of water activity on uptake and conversion rates. Numerical model calculation will aid the evaluation and interpretation of the measurements. The interaction of simulation experiments in the aerosol chamber with full aerosol characterization and flow tube measurements for a wide range of temperature and pressures will yield uptake coefficients, conversion rates, product partitioning factors and mechanistic concepts for atmospheric heterogeneous processes of nitrogen oxides. Quantifying these heterogeneous pathways is an essential step in realistically defining reduction strategies for anthropogenic nitrogen oxide emissions from vehicles and other surfaces sources as well as for the aircraft NOX emissions in the upper troposphere...
Das Projekt "Mehrphasenprozesse in der polaren Stratosphaere: In situ Messungen und Simulationen (POSTA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Meteorologie und Klimaforschung durchgeführt. Der Verbund zielt auf ein besseres Systemverstaendnis des durch Polare Stratosphaerische Wolken induzierten arktischen Ozonabbaus. Deshalb wird der Einfluss orographischer Leewellen auf die chemische Zusammensetzung von PSCs und auf die Umwandlung metastabiler Loesungstroepfchen in feste Phasen untersucht. Beitraege der Verbundpartner: Chemische Analyse der fragilen PSC-Partikel mit einem ballongetragenen Partikelstrahlmassenspektrometer (PBMS) ueber Kiruna. Aufloesung der zweidimensionalen Struktur beprobter PSCs mit einem flugzeuggetragenen LIDAR. Ballongetragene Bestimmung von Spurengasvertikalprofilen mit MIPAS-B, insbesondere von HNO3, sowie grossraeumige Modellierung mit einem 3-D CTM. Chemische Analyse kuenstlicher PSCs und Studium von Phasenumwandlungen bei Simulation von Leewellen in einer kuehlbaren Aerosolkammer. Zur umfassenden Charakterisierung von PSCs tragen ferner 7 externe Partner bei. Die am Ballon und an der Aerosolkammer eingesetzten fast baugleichen PBMS werden zentral kalibriert, so dass die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gesichert ist.
Das Projekt "Aerosolkammer-Untersuchungen zum Einfluss von Aerosolsystemen auf die Oxidationskapazitaet der Troposphaere und auf das Klima" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphärische Aerosolforschung durchgeführt. Ziel ist es, chemische und klimarelevante Eigenschaften von Aerosolen, differenziert nach chemischer Zusammensetzung, Struktur und Groessenverteilung, fuer die Prognose des Klimas und der Oxidationskapazitaet der Troposphaere mit Hilfe von Klima- und Chemiemodellen zur Verfuegung zu stellen. Einen Schwerpunkt bilden Untersuchungen heterogener Reaktionen von Radikalen und anderen labilen Spurenstoffen mit Aerosolen: Numerische Rechnungen auf der Basis von Aerosol-Chemie-Modellen (COSIMA; NACHE) werden mit experimentellen Prozessstudien an realitaetsnah zusammengesetzten Aerosol-Spurengas-Gemischen kombiniert. Die Experimente erfolgen u.a. in einer 80 m3 grossen kuehl- und evakuierbaren Aerosolkammer (AIDA-Kammer), in der sowohl aerosolphysikalische Parameter als auch Aenderungen der stofflichen Zusammensetzung in der Gas- und Partikelphase ueber lange Zeitraeume, u.a. mit Hilfe der Langweg-FTIR-Spektrometrie und massenspektrometrischer Methoden, messend verfolgt werden koennen minimieren.
Das Projekt "Erzeugung, physikalisch-chemische Eigenschaften und heterogene Chemie atmosphaerischer Kryoaerosole" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphärische Aerosolforschung durchgeführt. Mit einer 80 m3 grossen evakuierbaren und bis -90 Grad C thermostatisierbaren Aerosolkammer (AIDA-Kammer) werden Umgebungsbedingungen fuer die Erzeugung von Kryoaerosolen geschaffen, wie sie in der hoeheren Troposphaere und in der Stratosphaere anzutreffen sind. Die fuer diese Regionen relevanten atmosphaerenchemischen, physiko-chemischen und optischen Eigenschaften von Kryoaerosolen sowie von Russpartikeln aus Flugzeugtriebwerken werden untersucht. Im Mittelpunkt des Interesses stehen heterogene Reaktionen wie die Halogenaktivierung und/oder andere klimawirksame Eigenschaften. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und experimentelle Ueberpruefung theoretischer Modelle zur Beschreibung der Dynamik und der physikalisch-chemischen Eigenschaften der untersuchten Aerosole. Hierzu zaehlen Keimbildung, Gefrierverhalten, Wasseraufnahme, Wachstums- bzw. Verdunstungsgeschwindigkeit von Eisphasen, moegliche 'Coating'-Effekte. Die Zusammenarbeit mit externen Arbeitsgruppen zum Zwecke der Erprobung von Messsonden in der Aerosolkammer unter stratosphaerenaehnlichen Bedingungen wird angestrebt.