Das Projekt "Unterschiedliche Cadmiumaufnahme von Kulturpflanzen - Wurzelphysiologische und rhizosphärenchemische Ursachen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung Pflanzenernährung und Ertragsphysiologie durchgeführt. Pflanzen nehmen unterschiedlich große Mengen Cadmium (Cd) wie auch andere Schwermetalle aus Böden auf. Bei gleichem Cd-Gehalt des Bodens reicht die Spanne im Spross z. B. von 1 mg kg -1 bis 34 mg kg -1. Es ist zwar bekannt, dass Pflanzen sich gegen hohe Cd-Gehalte im Zellinnern durch bspw. chelatisierende Peptide schützen können, jedoch ist weitgehend unklar, wie die Pflanzen die Cd-Aufnahme beeinflussen. Die Hypothesen dieses Antrages sind, dass neben der Größe des Wurzelsystems die Aufnahmekinetik sowie Wurzelausscheidungen (Cd-lösend bzw. Cd-komplexierend) die Cd-Aufnahme beeinflussen. Es werden Mais, Sonnenblume, Öllein und Spinat in einem Cd-kontaminierten Boden angezogen und die Cd-Aufnahme bzw. der Cd-Influx mit der jeweiligen Cd-Aufnahmekinetik (bereits in Nährlösung ermittelt) in Verbindung gesetzt. Wurzelexsudate, von Pflanzen, die in Nährlösung bei unterschiedlicher Cd-Konzentration angezogen wurden, werden auf ihre chemische Zusammensetzung mittels HPLC, MS, 2D-Gelelektrophorese und Affinitätschromatographie untersucht. Die Wirkung der Wurzel bzw. ihrer Exsudate auf das Cd-Verhalten im Boden wird mit einer Cd-Fraktionierung des Rhizosphärenbodens und einer Cd-Speziierung in der Bodenlösung untersucht. Mechanistische Modellrechnungen sollen die einzelnen Teile zusammenführen.