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System zur Identifizierung landwirtschaftlicher Parzellen in Baden-Württemberg (GISELa) GA 2022

Grundlage für den Geodatendienst sind Geodaten, welche aus dem System zur Identifizierung landw. Parzellen (LPIS) stammen und somit das Referenzsystem für die flächenbezogenen Agrarzahlungen abbilden. In Baden-Württemberg wird das Katasterflurstück als Referenzparzelle genutzt. Das System zur Identifizierung landwirtschaftlicher Parzellen ist ein Teilsystem des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoS) im Sinne von Artikel 68 der Verordnung (EG) Nr. 1306/2013. Die Daten werden für die gesamte landwirtschaftliche Fläche Baden-Württembergs aufgrund § 3 Abs. 1 der InVeKoS-Verordnung erhoben und laufend auf Basis aktueller Luftbilder (Orthophotos) und Fernerkundungsdaten weiter gepflegt. Weitere Informationen zur Agrarpolitik und Förderung in Baden-Württemberg finden Sie unter: https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite und unter: https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/Vorjahre-GA. Der Erfassungsmaßstab beträgt ca. 1:5.000. Das zugrundeliegende Koordinatensystem ist ETRS89. Die Bodenbedeckung, auch Nutzungsart, ist auf den einzelnen Referenzparzellen abgegrenzt und kann folgende Eigenschaften haben, siehe folgende Liste. Je Referenzparzelle sind mehrere Nutzungsarten möglich. Ackerland Grünland Dauerkultur Nicht landwirtschaftliche Fläche Hecke/Knick (LE) Hecke/Knick (CC-LE) Baumreihe (CC-LE) Feuchtgebiet (CC-LE) Feldrain (LE) Feldrain (CC-LE) Graben (LE) Tümpel, Söll, Doline (CC-LE) Trockenmauer, Lesesteinwall (CC-LE) Fels-, Steinriegel (CC-LE) Feldgehölz (LE) Feldgehölz (CC-LE) Einzelbaum (LE) (Punktobjekt) Einzelbaum (CC-LE) (Punktobjekt) Einzelstrauch (LE) (Punktobjekt) Die verwendeten Abkürzungen bedeuten: LE = Landschaftselement CC-LE = Cross-Compliance Landschaftselement Neben der Bodenbedeckung/Nutzungsart hat jede Geometrie einen eindeutigen Identen, die FLIK der Referenzparzelle, die für Direktzahlungen förderfähige Höchstfläche in ha und eine Angabe zur Aktualität des Datenstandes.

Trotz Corona: Umwelt- und Klimaschutz bleibt für die Deutschen ein Top-Thema

Umweltbewusstsein in Deutschland: Große Mehrheit für einen sozial-ökologischen Wandel 65 Prozent der Deutschen halten den Umwelt- und Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema – trotz Corona. Besonders der Klimaschutz bleibt während der Pandemie für 70 Prozent weiterhin genauso wichtig, für 16 Prozent ist er sogar wichtiger geworden. Handlungsbedarf sehen die Befragten vor allem bei Energie, Landwirtschaft und Verkehr. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zum Umweltbewusstsein 2020 in Deutschland, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) heute vorstellten. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass es für einen sozial-ökologischen Wandel einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung gibt. So ist eine deutliche Mehrheit von gut 80 Prozent dafür, dass Deutschland beim ⁠ Klimaschutz ⁠ international eine Vorreiterrolle einnimmt. Umwelt- und Klimaschutz sollten für rund 60 Prozent der Befragten in der Landwirtschaftspolitik eine größere Rolle spielen, etwa jeder und jede zweite sieht dies bei der Verkehrspolitik so. Sehr hoch ist die Zustimmung für den ökologischen Strukturwandel in Deutschland: Rund 90 Prozent der Befragten befürworten einen zügigen und zugleich sozialverträglichen Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Corona bestimmt seit mehr als einem Jahr unseren Alltag. Trotzdem ist und bleibt Umwelt- und Klimaschutz ein Top-Thema für die Menschen in Deutschland. Sie wollen Veränderungen und fordern diese auch konkret ein. Das macht Mut für die nächsten Jahre, in denen der Klimaschutz zu einer Richtschnur für nahezu alle Politikbereiche werden wird mit dem Ziel Deutschland klimaneutral zu machen. Die Mehrheit der Menschen sieht längst, dass Klimaschutz Arbeitsplätze schafft und unsere Wirtschaft wettbewerbsfähiger macht. Besonders interessant wird die Studie da, wo es konkret wird, etwa beim Tempolimit. Hier hat es im Vergleich zur letzten Befragung einen spürbaren Zuwachs gegeben hin zu einer breiten und klaren Mehrheit für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. Das wäre nicht nur gut fürs ⁠ Klima ⁠, sondern würde auch für mehr Sicherheit auf den Autobahnen sorgen.“ Großen Handlungsbedarf sehen die Befragten bei Landwirtschaft und Ernährung. Bei den Feldern, wo etwas zu tun ist, liegen mit rund 90 Prozent die Verringerung von Verpackungsmüll und Lebensmittelabfällen an der Spitze. Auch das Tierwohl sollte stärkeres Gewicht bekommen. Zu mehr Umweltschutz bei der Lebensmittelversorgung und -herstellung gehört für die Mehrheit auch ein besseres Angebot an vegetarischen und veganen Produkten und Speisen in Kantinen und Gaststätten. Das wünschen sich knapp zwei Drittel der Befragten. Hausaufgaben für die Politik sehen die Befragten auch bei der Mobilität. Etwa 90 Prozent der Befragten wünschen sich, dass das Fahren mit Bussen und Bahnen kostengünstiger und das Angebot ausgeweitet wird. Auch mehr Radwege und Fahrradstreifen finden mehrheitlich Zustimmung – ebenso ein Tempolimit auf Autobahnen, was rund 65 Prozent wollen. Der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner: „Den Menschen in Deutschland ist sehr bewusst, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz letztlich die eigenen Lebensgrundlagen erhält. Diese Dekade ist entscheidend dafür, ob es uns gelingt, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft richtig zu stellen. Wir sollten diese einmalige Gelegenheit, die sich jetzt bietet, nicht verstreichen lassen - zumal ein sozial-ökologischer Wandel nicht nur mehr Lebensqualität schafft, sondern auch die Wirtschaft belebt.“ Für die repräsentative Studie wurden im November und Dezember 2020 2.115 Bürger*innen ab 14 Jahren befragt. Die Befragung und Auswertung nahmen das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) vor. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Studie und der Umweltbewusstseinsforschung im Umweltressort wird auch ein Hintergrundpapier mit den wichtigsten Langzeit-Entwicklungen veröffentlicht.

Umsetzung der EU-GAP-Reform (2014-2020) in den EU-Nachbarstaaten

Die GAP-Reform 2013/2014 hat eine Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, die zugunsten des Umweltschutzes von den Mitgliedsstaaten genutzt werden könnten. Diese werden derzeit von den Mitgliedsstaaten nicht ausreichend in Anspruch genommen. Vielmehr werden diejenigen Gestaltungsvarianten angewendet, die aus Sicht des Umweltschutzes negativ zu bewerten sind. Der vorliegende Bericht zeigt die Umsetzung der GAP-Reform in Frankreich, Niederlande, Dänemark und Österreich. Aus dem Bericht ergibt sich die Forderung aus Sicht des Umweltschutzes, die gegebenen Gestaltungsmöglichkeiten optimaler zu nutzen und langfristig über eine grundlegende Überarbeitung der Agrarpolitik nachzudenken. Veröffentlicht in Texte | 48/2017.

Bodenmarkt und Kapital

Die Nutzung des Bodeneigentums in der Agrarpolitik und im Planungsrecht orientiert sich gegenwärtig unzureichend am Gemeinwohl. Der großflächige Ankauf landwirtschaftlicher Flächen oder ganzer Betriebe durch überregionale Kapitalanleger hat in vielen Fällen negative Folgen für den ländlichen Raum, die Kulturlandschaft und die nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Das Positionspapier zeigt nicht nur damit im Zusammenhang stehende aktuelle Probleme auf, sondern es enthält auch konkrete Forderungen der KBU zu deren Lösung. Veröffentlicht in Position.

Archetypes of agri-environmental potential - SOM k400

This dataset accompanies the publication "Archetypes of agri-environmental potential: a multi-scale typology for spatial stratification and upscaling in Europe" by Michael Beckmann, Gregor Didenko, James M. Bullock, Anna F. Cord, Anne Paulus, Guy Ziv and Tomáš Václavík. Developing spatially-targeted policies for farmland in the European Union (EU) requires synthesized, spatially-explicit knowledge of agricultural systems and their environmental conditions. Such synthesis needs to be flexible and scalable in a way that allows the generalization of European landscapes and their agricultural potential into spatial units that are informative at any given resolution and extent. In recent years, typologies of agricultural lands have been substantially improved, however, agriculturally relevant aspects have yet to be included. We here provide a spatial classification approach for identifying archetypal patterns of agri-environmental potential in Europe based on machine-learning clustering of 17 variables on bioclimatic conditions, soil characteristics and topographical parameters. We improve existing typologies by (1) including more recent biophysical data (e.g. agriculturally-important soil parameters), (2) employing a fully data-driven approach that reduces subjectivity in identifying archetypal patterns, and (3) providing a scalable approach suitable both for the entire European continent as well as smaller geographical extents. We demonstrate the utility and scalability of our typology by comparing the archetypes with independent data on cropland cover and field size at the European scale and in three regional case studies in Germany, Czechia and Spain. The resulting archetypes can be used to support spatial stratification, upscaling and designation of more spatially-targeted agricultural policies, such as those in the context of the EU’s Common Agricultural Policy post-2020. Continental application - SOM k400 The regional application clustered European land into 400 smaller and more homogeneous agri-environmental archetypes than in the case of SOM k20. The sizes of clusters ranged from 2,230 km² (0.04% of the study area) for cluster 381 to 34,000 km² (0.5% of the study area) for cluster 184, with a median of 15,068 km², which is close to 1/400 of the total study area. Smaller clusters tended to be more heterogeneous (lower QE), but the overall cluster quality was uniformly distributed across Europe and higher than in the case of k20. A correlation of input variables with the clusters’ mean QE showed that QE was positively associated with annual precipitation, soil coarse fragments, terrain ruggedness and elevation. Therefore, agri-environmental potential with high values of these variables, located along the coast of Norway, Northern UK and the Alpine region, were also more heterogeneous and thus less likely to form homogeneous archetypes.

Archetypes of agri-environmental potential - SOM k20

This dataset accompanies the publication "Archetypes of agri-environmental potential: a multi-scale typology for spatial stratification and upscaling in Europe" by Michael Beckmann, Gregor Didenko, James M. Bullock, Anna F. Cord, Anne Paulus, Guy Ziv and Tomáš Václavík. Developing spatially-targeted policies for farmland in the European Union (EU) requires synthesized, spatially-explicit knowledge of agricultural systems and their environmental conditions. Such synthesis needs to be flexible and scalable in a way that allows the generalization of European landscapes and their agricultural potential into spatial units that are informative at any given resolution and extent. In recent years, typologies of agricultural lands have been substantially improved, however, agriculturally relevant aspects have yet to be included. We here provide a spatial classification approach for identifying archetypal patterns of agri-environmental potential in Europe based on machine-learning clustering of 17 variables on bioclimatic conditions, soil characteristics and topographical parameters. We improve existing typologies by (1) including more recent biophysical data (e.g. agriculturally-important soil parameters), (2) employing a fully data-driven approach that reduces subjectivity in identifying archetypal patterns, and (3) providing a scalable approach suitable both for the entire European continent as well as smaller geographical extents. We demonstrate the utility and scalability of our typology by comparing the archetypes with independent data on cropland cover and field size at the European scale and in three regional case studies in Germany, Czechia and Spain. The resulting archetypes can be used to support spatial stratification, upscaling and designation of more spatially-targeted agricultural policies, such as those in the context of the EU’s Common Agricultural Policy post-2020. Continental application - SOM k20 The identified archetypes of agri-environmental potential showed a relatively even geographical distribution and their coverage ranged from 1.0% (Cluster 20 with 62,000 km²) to 10.1% (Cluster 10 with 640,000 km²) of European land. The largest clusters, 4 (542,000 km²) and 10 (640,000 km²), were in Northern Finland and Russia, suggesting that there is a relatively homogenous space of environmental conditions over a large area, although much of it with low agricultural potential. The highest quantization error was found in clusters 19 and 20, located along the coast of Norway and the northern UK, and also at the coast of Spain, Portugal and the Alpine region. These archetypes were the most heterogeneous, clustering agri-environmental potential with a wide range of conditions, especially elevation and precipitation.

Umweltbewusstseinsstudie 2018

Bevölkerung erwartet mehr Umwelt- und Klimaschutz von allen Akteuren Der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das ist ein Ergebnis der Umweltbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger heute vorgestellt haben. Die Bevölkerung ist mehrheitlich der Ansicht, dass relevante Akteure (Industrie, Bund, Kommunen) noch nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun – und sieht dabei auch ihr eigenes Engagement als Bürger*innen kritisch. Mit der Umweltbewusstseinsstudie untersuchen Bundesumweltministerium und UBA alle zwei Jahre, wie sich das Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der Deutschen entwickelt. Für die aktuelle Studie wurden in der zweiten Jahreshälfte 2018 rund 4000 Personen befragt. Die Studie zeigt, dass die Menschen Umweltschutz als Aufgabe aller Politikbereiche ansehen. In den Bereichen Landwirtschaft und Mobilität gibt es eine große Lücke zwischen dem Wunsch der Befragten, Umwelt- und ⁠ Klima ⁠ möglichst wenig zu belasten, und den wahrgenommenen Schwerpunkten der Politik in diesen Bereichen. Mit den Zielen der Energiewende sind die meisten der Befragten weitgehend einverstanden. Gleichzeitig ist die Mehrheit der Auffassung, dass die Energiewende zügiger gestaltet werden muss. Bundesumweltministerin Schulze: „Die Umweltbewusstseinsstudie 2018 zeigt: Die Dringlichkeit des Umwelt- und Klimaschutzes ist in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger angekommen. Zugleich sieht die Mehrheit der Befragten Defizite beim Handeln. Diese Befunde verstehe ich als Auftrag. Der Staat muss für bessere Rahmenbedingungen beim ⁠ Klimaschutz ⁠ sorgen. Darum setze ich mich für einen sozial gerechten ⁠ CO2 ⁠-Preis und ein verbindliches Klimaschutzgesetz ein. Die Befragten wünschen sich auch eine schnellere Energiewende. Das sehe ich ganz genauso. Hier gilt es, endlich die Bremse zu lockern beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie." Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Menschen in Deutschland schätzen Umwelt- und Klimaschutz als eine sehr wichtige Herausforderung ein – 11 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2016. Gerade in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr, Bau und Energie wünscht sich eine Mehrheit der Befragten, dass Umweltbelange eine übergeordnete Bedeutung einnehmen. Der Zustand der Umwelt in Deutschland wird deutlich schlechter bewertet als in früheren Umfragen. Nur noch 60 Prozent der Befragten bewerten ihn als gut, bei der letzten Befragung waren es noch 75 Prozent. ⁠ UBA ⁠-Präsidentin Krautzberger: „Der extrem trockene letzte Sommer machte die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland erlebbar. Das Insektensterben, die Diskussion um die Luftqualität in den Städten oder der Plastikmüll in den Meeren zeigen, wie sehr unsere natürlichen Lebensgrundlagen gefährdet sind. Auch ich verstehe die Befragungsergebnisse als einen Aufruf an alle, das Handeln deutlich stärker an Umweltaspekten auszurichten." Die gestiegene Erwartungshaltung der Bevölkerung zeigt sich auch darin, dass das Handeln aller relevanten Akteure für Umwelt- und Klimaschutz schlechter bewertet wird als in früheren Erhebungen: Mit dem Engagement der Industrie sind nur 8 Prozent zufrieden („tut genug“/„tut eher genug“), mit dem der Bundesregierung 14 Prozent. Mit dem Engagement der Städte und Gemeinden sind 24 Prozent zufrieden und mit dem der Umweltverbände 71 Prozent. Auch ihr eigenes Engagement beurteilen die Bürger*innen kritisch: Nur 19 Prozent der Befragten finden, dass die Bürger*innen genug oder eher genug tun, vor zwei Jahren waren es mit 34 Prozent deutlich mehr. Die diesjährige Studie enthält die drei Schwerpunktthemen Energie, Landwirtschaft und Verkehr: Energie: Eine bemerkenswert hohe Zustimmung gibt es zu den Zielen und Strategien der Energiewende. 95 Prozent finden die Steigerung der Energieeffizienz durch neue Technologien für das Gelingen der Energiewende wichtig, 92 Prozent den Ausbau der erneuerbaren Energien. Gleichzeitig sind 81 Prozent der Meinung, dass die Energiewende zu langsam vorangeht und 76 Prozent kritisieren, dass die Kosten der Energiewende zu ungleich verteilt seien. Landwirtschaft: 68 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Umwelt- und Klimaaspekte in der Landwirtschaftspolitik eine übergeordnete Rolle spielen. Für die zukünftige Entwicklung der Landwirtschaft sind der Studie zufolge möglichst geringe Umwelt- und Klimabelastungen am wichtigsten (von 45 Prozent der Befragten auf Rang 1 gesetzt), gefolgt von der Versorgung mit vielfältigen, hochwertigen und gesunden Lebensmitteln (von 43 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Allerdings haben die Befragten mehrheitlich (86 Prozent) den Eindruck, dass sich die Landwirtschaftspolitik an den Interessen der Industrie orientiert. Dass sich die aktuelle Agrarpolitik am Umwelt- und Klimaschutz orientiert, meinen nur 22 Prozent der Befragten. Verkehr: Umwelt- und Klimaschutz sollte nach Meinung von mehr als der Hälfte (53 Prozent) der Befragten auch in der Verkehrspolitik eine übergeordnete Bedeutung einnehmen. Im Detail ist den Befragten für die Entwicklung des Verkehrs am wichtigsten, dass Umwelt und Klima möglichst wenig belastet werden (von 50 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Ebenfalls sehr wichtig ist, dass alle Menschen ihre Wege im Alltag bequem und kostengünstig zurücklegen können (von 40 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Auch hier meint mit 89 Prozent jedoch eine Mehrheit der Befragten, die aktuelle Verkehrspolitik orientiere sich an den Interessen der Wirtschaft. Nur 27 Prozent haben den Eindruck, die Verkehrspolitik orientiere sich an den Interessen der Bürger*innen, und lediglich 21 Prozent meinen, sie orientiere sich am Umwelt- und Klimaschutz.

Mehr Umweltfreundlichkeit im Lebensmittelbereich nötig

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Verbraucherzentrale Bundesverband Internationale Grüne Woche: vzbv und UBA stellen gemeinsame Handlungsempfehlungen vor Die Ökobilanz von Lebensmitteln hat es in sich: Ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen auf den Ernährungssektor zurück. Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft belasten das Grundwasser. Zugleich landen pro Jahr elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll und werden verschwendet. Auf Umweltprobleme durch Lebensmittel und die Folgen für Verbraucher haben der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und das Umweltbundesamt (UBA) aufmerksam gemacht. Im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche legten sie gemeinsame Handlungsempfehlungen für die drängendsten Probleme vor. „Für die Produktion und den Verbrauch von Lebensmitteln muss die Umwelt schon heute zahlen. Langfristig können auch die Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar werden. Es ist Zeit, zu handeln“, sagt Holger Krawinkel, Leiter des Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik beim vzbv. vzbv und ⁠ UBA ⁠ sprechen sich dafür aus, die Stickstoffbelastung zu verringern, den Ökolandbau voranzutreiben, eine umweltfreundlichere Tierhaltung und bewussten Fleischkonsum zu fördern sowie unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Thomas Holzmann, amtierender Präsident des UBA: „Wenn wir so weiter machen wie bisher, erreichen wir unser nationales Ziel von 20 Prozent Ökolandwirtschaft erst im Jahre 2078. Allein die nach wie vor zu hohen Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft zeigen, dass wir uns dieses Tempo nicht leisten können. Die Landwirtschaft verfügt selbst über viele Strategien, den Anbau von Lebensmitteln umweltverträglicher zu machen. Genau diese gilt es zu fördern.“ Stickstoff auf die Agenda der Agrarpolitik Überschüssiger Stickstoff aus der Landwirtschaft bedroht Artenvielfalt sowie Luftqualität und belastet das Grundwasser, aus dem Trinkwasser gewonnen wird. Für vzbv und UBA kommt die Stickstoffproblematik in der Agrarpolitik bislang zu kurz. Sie empfehlen eine zeitnahe ambitionierte Überarbeitung der Düngeverordnung. Zur ⁠ Emission ⁠ von Stickstoff und Treibhausgasen trägt auch der hohe Fleischkonsum bei. Im Jahr 2012 verzehrte jeder Deutsche durchschnittlich rund 60 Kilogramm Fleisch. Um die Tierhaltung umweltfreundlicher zu gestalten, sprechen sich die beiden Institutionen dafür aus, die Zahl der Tiere pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu begrenzen. Zudem solle die Bundesregierung stärker über die Folgen eines hohen Fleischkonsums für Gesundheit und Umwelt informieren. Industrie und Handel könnten über eine zuverlässige Kennzeichnung vegetarischer Produkte Fleischalternativen fördern. Ökolandbau fördern Stickstoffüberschuss und Energieeinsatz sind im ökologischen Landbau geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. Der Ökolandbau ist damit umweltfreundlicher, die Umstellung aber kostet Geld. Um die Nachfrage nach Bioprodukten mit heimischen Erzeugnissen zu decken, fordern vzbv und UBA eine stärkere finanzielle Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf „Bio“. Zudem solle eine bessere Rückverfolgbarkeit und Kontrolle von Bioprodukten das Vertrauen der Verbraucher sichern. Nicht nur die Produktion von Lebensmitteln belastet die Umwelt, auch die Lebensmittelverschwendung. „Die Lebensmittelabfälle zu reduzieren, ist ein zentraler Schritt, den Lebensmittelbereich ressourcenschonender zu gestalten. Dabei sind alle Akteure gefragt, die Debatte darf nicht auf die Verbraucher verengt werden“, sagt Holger Krawinkel. vzbv und UBA appellieren unter anderem an den Handel, Qualitätsanforderungen zur Makellosigkeit, Größe und Form von Lebensmitteln zu überdenken. Ein langfristig angelegtes Konzept zur Verbraucherbildung, müsse schon in der Schule ansetzen und Konsumenten sensibilisieren und informieren. — Kontakt: Mirjam Stegherr Pressesprecherin Verbraucherzentrale Bundesverband Telefon: (030) 258 00 - 525 E-Mail: presse [at] vzbv [dot] de Stephan Gabriel Haufe Stellv. Pressesprecher des Umweltbundesamtes Telefon: (0340) 2103 - 6625 E-Mail: stephan [dot] gabriel [dot] haufe [at] uba [dot] de

EU-Agrarreform: Landwirtschaftsexperten fordern Ökologisierung der Agrarpolitik

Kommission Landwirtschaft am UBA will finanzielle Unterstützung stärker an Umweltauflagen binden 57 Milliarden Euro pro Jahr fließen aus öffentlichen Kassen in Europas Landwirtschaft. Sind diese Förderungen sinnvoll und wo sind Verbesserungen der EU-Förderpolitik angebracht? Und ist der Umweltschutz hinreichend abgesichert in der Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP)? Aus Sicht der Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) sollte die anstehende GAP-Reformrunde umfassend genutzt werden, um die GAP für die Jahre 2014 bis 2020 deutlich zu optimieren: „Eine reformierte EU-Agrarpolitik sollte mit öffentlichen Geldern nur solche Landwirte fördern, die öffentliche Güter und Leistungen für die Gesellschaft erbringen. Dies heißt: Die Landwirtschaft muss sich in Zukunft stärker um den Schutz von Wasser, Klima, Luft und Artenvielfalt kümmern, wenn sie weiterhin gefördert werden soll.“, sagte KLU-Vorsitzender Lutz Ribbe. Um dies zu erreichen ist die Einführung einer strengen und verpflichtenden Ökologisierungskomponente innerhalb der 1. Säule für alle Landwirte, die weiterhin Direktzahlungen erhalten wollen, besonders wichtig. Hier schlägt die KLU vor Darüber hinaus seien extensiv genutzte Grünlandflächen (Calluna- und Wacholderheiden, Almen) in das Fördersystem der 1. Säule zu integrieren. Dies hätte den Vorteil, dass anders als bisher entsprechende Fördermaßnahmen nicht nur punktuell, sondern in der Fläche wirksam würden. Die Gelder der künftigen 2. Säule (Förderung der ländlichen Entwicklung, unter anderem Agrar-Umweltmaßnahmen) sind laut KLU zielorientierter und effizienter für die Bereitstellung öffentlicher Güter und Leistungen - mehr Umweltschutz - einzusetzen. Auch sollten sie regionale Besonderheiten hinsichtlich der naturräumlichen und agrarstrukturellen Gegebenheiten berücksichtigen. Damit der Erfolg der jetzt diskutierten GAP-Reform zu angemessener Zeit bewertet werden kann, schlägt die KLU vor, sechs Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele festzulegen, an denen sich die europäische Landwirtschaft im Jahr 2020 messen lassen muss - dazu gehören: eine gesteigerte Ressourceneffizienz, die Verminderung von ⁠ Eutrophierung ⁠ und Treibhausgasemissionen, sowie der Erhalt und die Steigerung der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit. Der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth begrüßte die Vorschläge der Kommission. Das vorgelegte Positionspapier sei ein fundierter und gut begründeter Beitrag zur Reform der EU-Agrarsubventionen: „Eine finanzielle Unterstützung für die Landwirte in der Europäischen Union ist weiterhin dann sinnvoll, wenn die landwirtschaftliche Produktion umweltfreundlicher wird und mehr auf Boden, Wasser, Luft und die Natur Rücksicht nimmt. Subventionen müssen durch eine besonders umweltverträgliche Landwirtschaft gerechtfertigt sein.“, so Flasbarth.

Berlin: Zehntausende auf der Straße für die Agrarwende

Am 17. Januar 2015 gingen in Berlin mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße. Begleitet von 90 Traktoren zogen sie vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt, um den Stopp von Tierfabriken, Gentechnik und dem Freihandelsabkommen TTIP zu fordern. Laut Veranstalter der "Kampagne Meine Landwirtschaft" kamen 50.000 Teilnehmer zu der Agrar-Demo am Rande der Grünen Woche, die Polizei sprach von 20.000 Teilnehmern. Zu dem Protestzug hatte ein Bündnis aus mehr als 80 Bauern-, Verbraucher-, Eine-Welt- sowie Tier- und Umweltschutzorganisationen aufgerufen.

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