Das Projekt "Entwicklung eines regionalisierten Agrarsektor- und Landnutzungsmodells fuer Hessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Professur für Projekt- und Regionalplanung durchgeführt. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung und empirische Spezifizierung sowie Ueberpruefung eines operationalen Regionalmodells fuer Hessen, das fuer die Analyse bestimmter agrar-, regional- und umweltpolitischer Massnahmen eingesetzt werden kann. Der methodische Grundansatz und entsprechende Software stehen aus dem Regionalmodell fuer Heilongjiang/VR China zur Verfuegung. In regionaler Hinsicht wird von den nach naturraeumlichen Gesichtspunkten gegliederten 10 Wirtschaftsgebieten Hessens ausgegangen. Eine erste Version soll sich auf den Agrarsektor im engeren Sinne beziehen, in einer weiteren Modellversion soll auch die uebrige Flaechennutzung und ihre Verflechtungen zum Agrarbereich einbezogen werden. Zur Operationalisierung der Datenaufbereitung und Ergebnisauswertung werden grafische und tabellarische Aufarbeitung mit Methoden der deskriptiven Statistik vorgenommen. Das Hauptinteresse gilt dabei der regionalen und zeitlichen Differenzierung markanter Merkmale der landwirtschaftlichen Landnutzung. Die Analyseergebnisse werden in ein Geographisches Informationssystem (GIS) eingefuegt, um den raeumlichen Bezug der Daten explizit zu verdeutlichen. Das zu implementierende GIS soll zur Darstellung der raeumlichen Unterschiede der bestimmenden Standortfaktoren sowie zur Ergebnisdarstellung genutzt werden. Die Parametrisierung der Teilmodelle erfolgt anhand der vorliegenden laender- und gemeindespezifischen Datenbasis sowie auf Grundlage der Ergebnisse der einzelbetrieblichen Buchfuehrung. Dies stellt den regionalen und dynamischen Aspekt des in der Entwicklung befindlichen Optimierungsmodells sicher. Neben den Ertragsfunktionen der pflanzlichen Produktion sind die regionsspezifischen Wachstumsprozesse und Ertrags - Aufwandsverhaeltnisse der Tierproduktion oekonometrisch geschaetzt. Durch die Zusammenfuehrung der einzelnen geschaetzten Teilmodule werden die in den einzelnen Modellteilen als exogen angesehene Groessen im Systemmodell aber zu endogenen Variablen. Dies betrifft einmal die mengenmaessige Konsistenz und zum anderen die Schattenpreise innerbetrieblich erstellter Produkte und gemeinsam genutzter Ressourcen. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten steht ein Systemmodell zur Beurteilung zahlreicher agraroekonomischer und agrarpolitischer Fragen zur Verfuegung. Anhand aktueller Fragestellungen, wie z.B. Einfluss unterschiedlicher Produkt- und Faktorpreise, Aenderungen der Kontingentierung bei landwirtschaftlichen Produkten, Auswirkungen von Flaechenstillegungen oder Bereitstellung von Flaechen fuer Naturschutzzwecke soll die Leistungsfaehigkeit des Regionalmodells unter Beweis gestellt werden.