Die Entwicklung des Aktionsprogramms für eine grüne Wirtschaft im Alpenraum basiert auf den thematischen Vorarbeiten des sechsten Alpenzustandsberichts, in welchem die partizipative Erstellung eines Programms mit einer Vielzahl von umfassenden und ambitionierten Umsetzungsaktionen gefordert wurde. Die Entwicklung des Aktionsprogramms war ein modularer Prozess, der nach den Grundprinzipien "Evidenzbasis" und "Partizipation" umgesetzt wurde. Als Grundlage diente eine Literaturanalyse, welche auch Erkenntnisse zu den Prinzipien der gesellschaftlichen Transformation umfasst. Das zentrale Produkt, das Aktionsprogramm, ist mehr als ein von der Alpenkonferenz im April 2019 angenommenes Arbeitsprogramm: Es wurde ein Prozess initiiert, welcher die weitere Verstetigung grüner Wirtschaftsprinzipien im Alpenraum stützt. Das Aktionsprogramm ist das Ergebnis eines thematisch und geografisch breit gefächerten Stakeholder-Beteiligungsprozesses auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, welcher durch Konsultationsverfahren und eine Workshopserie gestaltet wurde und zu über 80 Aktionsvorschlägen führte. Die im finalen Aktionsprogramm beschriebenen 33 Aktionen wurden in einem interaktiven Auswahlverfahren unter der Koordination der Begleitgruppe "Grünes Wirtschaften" der Alpenkonvention und mit intensiver Beteiligung der weiteren Arbeitsgremien von Alpenkonvention und EUSALP ausgewählt. Durch diesen Prozess sind "Ownership" und Verständnis auf Seiten der Stakeholder gewachsen, welches eine erfolgreiche Umsetzung des Aktionsprogramms fördert. Darüber hinaus enthält das Programm Empfehlungen für die weitere Umsetzung. Der vorliegende Abschlussbericht beschreibt und reflektiert den Prozess und die Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung des Aktionsprogramms für eine grüne Wirtschaft im Alpenraum. Quelle: Forschungsbericht
Der vorliegende Bericht beschreibt die Aktivitäten, die im Rahmen der Erstellung des Fortschrittsberichts zum Thema "Grünes Wirtschaften im Alpenraum" durchgeführt wurden. Dazu gehören auch die Dienstleistungen und Produkte, die ergänzend zu dem Fortschrittsbericht geleistet wurden. Im Ablauf des Vorhabens wurden zunächst "Input Papers" für die vier im 6. Alpenzustandsbe richt definierten Themen erstellt und mit einer Redaktionsgruppe bestehend aus Delegierten der Mitgliedsländer Alpenkonvention diskutiert und abgestimmt. Aus diesen vier Papieren ent stand anschließend der Fortschrittsbericht zum "Grünen Wirtschaften im Alpenraum", der wie derum mit der Redaktionsgruppe abgestimmt wurde. Dieser enthält auch Empfehlungen, um die Entwicklung einer grünen Wirtschaft im Alpenraum zu unterstützen und zu beschleunigen. Daneben wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, um die praktische Umsetzung des Aktionsprogramms Grünes Wirtschaften in den Alpen zu unterstützen. Dazu wurde zunächst eine Aktivierungsstrategie mit Themen, Aktivitätstypen, Zielgruppen und möglichen Partnerinstituti onen erstellt. Anschließen wurden vier verschiedene Aktivitäten konzipiert und durchgeführt. Aufgrund der während der gesamten Projektlaufzeit geltenden Beschränkungen in Bezug auf die Covid-19 Regelungen, wurden die meisten Aktivitäten als Online Seminare durchgeführt. Ebenfalls Teil der Leistungen war es, eine Kommunikationsstrategie für die Unterstützung des grünen Wirtschaftens im Alpenraum zu entwerfen sowie einen Workshop durchzuführen, in dem die Ergebnisse und vor allem die Empfehlungen des Fortschrittsberichts mit Fachpersonen aus dem Alpenraum diskutiert wurden. Zusätzlich wurden zwei Praxisanleitungen für grünes Wirtschaften erstellt. Eine zum Thema nachhaltige Beschaffung, eine zum Thema effiziente Flächennutzung in den Alpen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Durchfuehrung einer K.U.K.I.-Deutschland-Tournee in den neuen Bundeslaendern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Aktionsgemeinschaft Umwelt, Gesundheit, Ernährung (A.U.G.E.) e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Umwelt und Gesundheit in Deutschland - Ein Teilvorhaben zur Umsetzung des Aktionsprogrammes Umwelt und Gesundheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung durchgeführt. Auf der Grundlage der 'Dokumentation zum Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit', die von BgVV, RKI und UBA unter Mitwirkung des Beraterkreises zum Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit erarbeitet und von BMU und BMG herausgegeben wurde, soll eine bislang in Deutschland fehlende Publikation 'Umwelt und Gesundheit in Deutschland' fuer die Oeffentlichkeitsarbeit von BMU und MBG erarbeitet werden. In der oben genannten Dokumentation sind relevante Themen aus dem Problemkreis Umwelt und Gesundheit dargestellt, wie umweltbezogene Gesundheitsstoerungen, Moeglichkeiten und Grenzen der Umweltmedizin, Informations- und Kommunikationssysteme, gesundheitsrelevante Umweltprobleme (Laerm; Belastungen von Wasser, Boden, Luft, Lebensmitteln; Strahlung, globale Umweltveraenderungen) sowie Strategien und Massnahmen, z.B. zur Risikobewertung und Standardsetzung, Risikokommunikation und Forschung enthalten. Die Publikation 'Umwelt und Gesundheit in Deutschland' soll in verstaendlicher und illustrativer Form die wesentlichen Aspekte des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes darstellen und bewerten. Sie soll sich an die interessierte Oeffentlichkeit und an Mulitiplikatoren wenden.
Das Projekt "Umsetzung 'Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit' - Teilprojekt: Handbuch 'Lokale Agenda 21 - Umwelt und Gesundheit'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH durchgeführt. In dem vom Umweltbundesamt im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (APUG) geförderten Forschungsprojekt wurde im ersten Projektabschnitt durch eine Expertise untersucht, ob und inwieweit die Potenziale der Lokalen Agenda 21 in Hinblick auf eine Verknüpfung der Themenbereiche Umwelt und Gesundheit auf kommunaler Ebene bereits ausgeschöpft und welche erfolgreichen Strategien und Projekte in der kommunalen Praxis entwickelt und umgesetzt werden, aber auch in welchen Bereichen Kooperations- und Kommunikationsbarrieren oder andere Hemmnisse bestehen. Dazu wurde eine Umfrage bei allen kreisfreien Städten und Landkreisen mit Lokale-Agenda-Beschluss, eine Befragung der Länderministerien für Umwelt sowie für Gesundheit, diverse Expertengespräche sowie Fallstudien in Heidelberg, Magdeburg, München und Viernheim durchgeführt. Ein wesentliches Ergebnis der Expertise ist, dass Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit in den Kommunen nicht immer ausdrücklich herausgestellt bzw. erkannt werden. Eine bewusste und systematische Verbindung von Umwelt und Gesundheit ist vielerorts noch nicht ausreichend gelungen. Um die Bearbeitung des Themenfeldes Umwelt und Gesundheit in den Kommunen zu befördern, scheinen daher insbesondere Informationen, Aufklärung und Bewusstseinsbildung im Hinblick auf die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit erforderlich. Dabei favorisieren die meisten Vorortakteure Informationen und Arbeitshilfen in Form von praxisnahen Gute-Praxis-Beispielen gegenüber grundlagenorientierten Handbüchern.
Das Projekt "Beschäftigungsförderung im ländlichen Raum in Südafrika - Erfahrungen mit dem LEADER Modell" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Ländliche Strukturforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Die EU und die meisten Mitgliedsstaaten haben über viele Jahre Regionen mit weniger günstigen Bedingungen oder geringerer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Europäischen Markt finanziell unterstützt. Die Entwicklungen hin zur Wirtschafts- und Währungsunion lassen die Bekämpfung regionaler Disparitäten umso dringlicher werden. Das übergeordnete Ziel liegt in der Beteiligung von Personen aus allen wirtschaftlichen Sektoren und in allen geographischen Gebieten an den Vorteilen eines vereinigten Europa. Spezifischere Ziele sind: die Stärkung und Reorganisation des Landwirtschaftssektors; die Diversifizierung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges ländlicher Räume; die In-Wertsetzung natürlicher Ressourcen und der Umweltschutz. Typische geförderte Projekte sind die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung von Infrastruktur, Dienstleistungen für kleine Unternehmen, die Beförderung von Forschung und Entwicklung sowie Technologietransfer, Investitionsbeihilfen und Training für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), verbesserte Qualifizierung, Erziehung und Gesundheit. In diesem Projekt wird die Frage gestellt, inwiefern die Erfahrungen aus der jüngeren EU-Regionalpolitik für Südafrika relevant sein könnten. Den besonderen Schwerpunkt bildet das LEADER-Programm, durch das Globalzuschüsse für die Umsetzung integrierter operativer Programme bereitgestellt werden können. Ziel ist es, einzelnen Regionen die Bewerbung um Globalzuschüsse zu ermöglichen, wodurch Graswurzel-Projekte unterstützt werden können. Die Unterstützung konzentriert sich auf beispielhafte lokale Entwicklungsinitiativen und Unternehmen, die sich durch Innovativität, Modellhaftigkeit und übertragbarkeit auszeichnen. Es werden auch überregionale (und internationale), von den lokalen Körperschaften in den ländlichen Regionen entwickelte Kooperationsprojekte gefördert. Dabei wird die Rolle der lokalen Regierung und Träger als Facilitator betont. Beide sollten marktgesteuerte Entwicklungsinitiativen durch passende Dienstleistungen unterstützen. Die konkreten Ziele dieser Facilitator-Rolle sind a) die Ermutigung der lokalen Bevölkerung und Unternehmer/Pioniere, b) die Förderung von Netzwerkarbeit und Austausch und c) die Herstellung von Synergien durch Koordinierung und Verankerung eines partnerschaftlichen Ansatzes. Es wird darauf hingewiesen, dass das gegenseitige Stimulationspotenzial zwischen der Entwicklung kleiner und mittelständischer Unternehmen, Dorferneuerung, marktorientierten Maßnahmen, weiterem Training etc. signifikant ist, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass die meisten der Projekte und Programme multidimensional sind.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben: Biozidrückstände in Hausstäeuben (im Rahmen der Norddeutschen Leukämie- und Lymphomstudie)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Fachbereich 9 Chemie durchgeführt. Der Schutz der menschlichen Gesundheit vor schädlichen Einflüssen gehört zu den vordringlichen Zielen des Aktionsprogramms. Notwendige Beschränkungsmaßnahmen für bestimmte Stoffe setzen aber Erkenntnisse über ein erhöhtes Erkrankungsrisiko bei Exposition gegenüber diesen Stoffen voraus. Im beruflichen Umfeld sind Pestizidbelastungen seit langem als mögliche Risikofaktoren für hämatologische maligne Erkrankungen anerkannt. Demgegenüber wurden weder die Anwendung von Bioziden in Innenräumen noch die sich daraus ergebenden Risiken bisher systematisch untersucht. Wenige bereits vorliegende Erkenntnisse deuten auf einen hohen, unkontrollierten Einsatz von Bioziden in Haushalten hin. Damit kann ein erhöhtes Leukämierisiko nicht ausgeschlossen werden, aufgrund der statistisch zu geringen Fallzahlen ist aber noch keine statistisch signifikante Aussage möglich. Zielsetzung des geplanten Vorhabens ist es, diese bereits vorliegenden Studien mit einer ausreichenden Fallzahl abzusichern. Das beantragte Projekt ist integriert in eine epidemiologische Fall-Kontroll-Studie ('Norddeutsche Leukämie- und Lymphomstudie', NLL). Diese Studie ermöglicht aufgrund größerer Fallzahlen und der Erfassung weiterer Einflussfaktoren umfassendere Erkenntnisse als die Vorstudie von 1996. Geplant ist die Untersuchung von 2000 vorsorglich gesammelten Hausstaubproben (Staubsaugerbeutel), darunter auch Staubproben von Leukämiepatienten. Die Analyse der Biozidrückstände in den Staubproben erlaubt nicht nur eine Evaluation der Befragungsergebnisse hinsichtlich der Biozidanwendung, sondern liefert gleichzeitig das tatsächlich eingesetzte Wirkstoffspektrum. Im Rahmen der NLL konnten bisher über 500 Staubbeutelproben in Eigenleistung untersucht werden. Um die bisherigen Studienbefunde zum Leukämierisiko von Biozidanwendungen in Innenräumen abzusichern bzw. abzulehnen, ist die Analyse weiterer 2000 Proben in den Jahren 2001 und 2002 notwendig. Der Antrag bezieht sich ausschließlich auf die laboranalytische Bestimmung der Biozide, da die gesamte Logistik und Auswertung durch das Bremer Institut für Präventionsforschung, Sozialmedizin und Epidemiologie, welches die NLL durchführt, zur Verfügung gestellt wird.
Das Projekt "Aktualisierung der Datenbank DIOXINE anhand neuester Laenderdaten (Arbeitsbereich 1)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein zur Förderung der Umweltforschung, -Erziehung und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Die Erarbeitung von Beitraegen fuer das Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' basiert auf der Analyse von Informationen des Umwelt- und Gesundheitsmonitorings. Fuer den Bereich der Belastung der Umwelt einschliesslich des Menschen mit Organochlorverbindungen wird gemeinsam mit dem Bundesinstitut fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinaermedizin (BgVV) ein Informationspool aufgebaut (Dioxin-Datenbank des Bundes). Ziel des Vorhabens ist es, die im UBA vorliegende Informationsgrundlage mit dem zu entwickelnden Baustein zielorientiert und medienuebergreifend aufzubereiten und fuer die Integration in das Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit zur Verfuegung zu stellen. Es soll die Verknuepfung der Daten und Informationen der Umweltkompartimente Boden, Wasser, Luft, Biota etc. mit den Informationen zur menschlichen Belastung gewaehrleistet sein, so dass die Ergebnisse fuer die umwelt- und gesundheitsbezogene Berichterstattung genutzt werden koennen. Beruecksichtigung sollen dabei auch die im BgVV laufenden Aktivitaeten fuer die Gesundheitsberichterstattung (BBE) des Bundes und der Laender finden, wo Informationen zu den Gehalten an Organochlorverbindungen in Frauenmilch als geeignete Indikatoren fuer die interne Belastung des Menschen mit persistenten, ubiquitaeren Rueckstaenden vorgesehen sind. Mit diesem Baustein traegt der Bund dazu bei, die aus der Umweltbeobachtung umfassend vorliegenden Datenbestaende fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich zu machen und in einer verstaendlichen und attraktiven Form Informationen ueber den Zustand der Umwelt und des Menschen anzubieten.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben: Entwicklung einer aktiven und fruehzeitig einsetzenden Risikokommunikation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführt. In der Dokumentation zum Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit werden grundlegende konzeptionelle und organisatorische Kommunikationsdefizite konstatiert. Daher ist die grundsaetzliche und organisatorische Verbesserung der staatlichen Risikokommunikation dringend geboten. Erforderlich ist vor allem, die Risikokommunikation: a) mit der oeffentlichen Diskussion' um das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung zu verknuepfen, weil nur diese Verknuepfung eine fundierte Diskussion um das Verhaeltnis von Chancen und Risiken bei Technologien, Lebensstilen und Verhaltensweisen ermoeglicht, b) die konkreten Vorgehensweisen bei der Risikokommunikation im Sinne eines 'Capacity Building' auf eine solide methodische Grundlage zu stellen. Der letztgenannte Punkt soll mit dem Vorhaben fuer den Fall der Bundesoberbehoerden systematisch bearbeitet werden. Konkret soll dazu ein mehrstufiges Verfahren der Risikokommunikation fuer Bundesoberbehoerden entwickelt werden. Das Vorgehen gliedert sich in drei Stufen: a) Die Entwicklung eines Leitbildes der Risikokommunikation fuer Bundesoberbehoerden, b) die Umsetzung dieses Leitbildes im Sinne eines Qualitaetsmanagements (inkl. Evaluation), und c) den Aufbau eines Trainingprogrammes fuer Mitarbeiter von Bundesbehoerden. Das Vorhaben soll mit einem Workshop im Herbst 2001 starten, in den auch die bisherigen Arbeiten der OECD auf diesem Gebiet, die in einem Workshop in Berlin im September 2000 dargestellt wurden, einfliessen sollen.
Das Projekt "Qualifizierung von Längsnahtschweißungen in warmfesten Rohre aus modernen 9-11 Prozent Cr-Stählen als volltragende Nähte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau e.V. durchgeführt. Rohre mit großen Abmessungen können gegenüber nahtlosen Rohren durch Längsschweißung wirtschaftlicher hergestellt werden. Allerdings tritt bei Innendruckbeanspruchung die maximale Umfangsspannung dann quer zur Schweißnaht auf, was gegenüber Umfangsnähten zu erhöhten Qualitäts- und Festigkeitsanforderungen an die Schweißnaht führt, die in diesem Fall derselben Belastung wie der Grundwerkstoff standhalten muss. Um das Potential der verbesserten 9 bis 11 Prozent-Chromstähle für den Einsatz in Rohren von Großdampferzeugern mit hohen Wirkungsgraden und in Chemieanlagen besser ausnutzen zu können, ergibt sich die Notwendigkeit, artgleiche Längsnahtschweißverbindungen hinsichtlich ihrer Eigenschaften zu optimieren und entsprechend zu qualifizieren. Dies trifft besonders auf die Vermeidung einer Wärmeeinflusszone zu, die im Verhältnis zu Grundwerkstoff und Schweißgut eine verminderte Langzeitstandfestigkeit aufweist. Ein wesentliches Ziel des Vorhabens war es deshalb, festzustellen, inwieweit durch den Herstellungsprozess in Form einer Kopplung des UP-Schweißprozesses mit einer kontinuierlichen Austenitisierung (Induktionsverfahren) des gesamten Rohres und anschließendem Anlassen im Ofen die durch das Schweißen bedingte Beeinflussung des Grundwerkstoffes aufgehoben und Brüche in der äußeren Wärmeeinflusszone vermieden werden können. Darüber hinaus sollten die Schweißparameter und die nachfolgende Wärmebehandlung optimiert sowie, soweit im Vorhabenszeitraum möglich, die für den technischen Einsatz wichtigen langzeitigen Eigenschaften ermittelt werden. Die Untersuchungen wurden an den Stählen P91 und P92 (Nf616) in Verbindung mit den eingeführten Schweißgütern durchgeführt. Um den Werkstoffzustand nach dem Schweiß- und Wärmebehandlungsprozess insbesondere in der Wärmeeinflusszone zu ermitteln, wurden umfangreiche mikrostrukturelle Untersuchungen sowie Zeitstandversuche an direkt aus einem längsnahtgeschweißten Rohr entnommenen Schweißverbindungsproben durchgeführt. Zunächst wurden als Screening-Versuche Werkstoffzustände durch unterschiedliche simulierende Wärmebehandlungen erzeugt. Hierbei zeigte sich, dass lichtmikroskopische und makroskopische Untersuchungen (Gefüge, Korngröße, Härte) die unterschiedlich simulierten Wärmebehandlungen nicht differenzieren. Eine Analyse der Ergebnisse von weitergehenden elektronenmikroskopischen Untersuchungen der Ausscheidungszustände unter Nutzung von Erkenntnissen über das Verhalten bestimmter Ausscheidungen bei Zeitstandbeanspruchung erlaubte jedoch vergleichende Rückschlüsse auf zu erwartendes Zeitstandverhalten. Dabei konnte festgestellt werden, dass das zunächst vorgesehene produktionsgemäße Verfahren zu den aussichtsreichen Wärmebehandlungen zählt. Rechnerische Simulationen mit den Programmen Thermocalc und DICTRA sind nur dann möglich, wenn Ergebnisse über das Auftreten bestimmter Ausscheidungen bzw. Angaben über Größen im Ausgangszustand vorliegen. Usw.
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