Das Projekt "Die Energiewende nach COP 21 - Aktuelle Szenarien der deutschen Energieversorgung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) durchgeführt. Ein Szenario SZEN-16 TREND beschreibt - ausgehend vom Status am Jahresende 2015 - die Wirkungen der derzeit von der Bundesregierung formulierten energiepolitischen Akti-onsprogramme und Planungen. Ausgangsbasis sind die Zielsetzungen des Energie- und Klimaschutzkonzepts aus dem Jahr 2011, für den Strom aus erneuerbaren Energien ergänzt um die Zielvorgaben des EEG 2014. Gegenüber der letzten Szenarioaktualisierung (SZEN-2015) hat sich die Ausgangslage verschlechtert. Zum einen sind im Vergleich zu 2014 Pri-märenergieverbrauch und Treibhausgasemissionen wieder leicht gestiegen (UBA 2016; AG- Energiebilanzen 2015), zum anderen sind die Anreize für einen Umbau der Energieversor-gung derzeit noch geringer als Ende 2014 (auf absehbare Zeit sehr niedrige Preise für fossi-le Energien und für Börsenstrom; nach wie vor sehr niedrige CO2-Preise; geringe politische Prioritäten für Klimaschutz und Energiewende). Für die deutlich erforderliche Steigerung der Energieeffizienz wird zwar von einer gegenüber der vergangenen Entwicklung verstärkenden Wirkung des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) und des angekündigten Akti-onsprogramms Klimaschutz 2020 ausgegangen, allerdings dürfte deren Wirkung in dem nur noch kurzen Zeitraum bis 2020 auch bei steigenden Umsetzungsanstrengungen gering blei-ben. Beim EE-Zubau im Stromsektor werden der bereits eingetretene Rückgang bei der Fotovol-taik und die faktische Blockade bei Ausbau der Biomassestromerzeugung modelliert; nach 2020 werden die Zubauraten sinngemäß fortgeschrieben. Gemäß den Zielsetzungen des EEG 2014 wird jedoch angenommen, dass der Ausbaukorridor für EE-Strom für 2025 (40-45% Anteil) und für 2035 (55-60%) trotzdem erreicht wird. Maßstab für einen erfolgreichen Umbau der Energieversorgung im Sinne eines wirksamen Klimaschutzes ist im Vergleich dazu das Szenario SZEN-16 KLIMA 2050 . Es beschreibt eine Energieversorgung, die das obere Reduktionsziel des Energiekonzepts 2011 für die Treibhausgasemissionen (THG) von -95% mittels einer ausgewogenen Kombination von Effizienzsteigerungen und EE-Ausbau in allen Sektoren bis 2050 erreicht. Dazu ist eine praktisch 100%ige EE-Energieversorgung erforderlich. Das untere THG-Reduktionsziel von -80% im Jahr 2050 reicht nach den Erkenntnissen der Pariser Klimakonferenz (COP 21) vom Dezember 2015 nicht mehr aus, wenn ein Industrieland wie Deutschland seinen ange-messenen Beitrag zur Sicherstellung des globalen 2°C-Ziels bis 2050 leisten soll. Wird, wie in Paris angekündigt, angestrebt, unter der 2°C- Marke zu bleiben, so zeigen aktu-elle Klimaschutzszenarien, dass dafür bis 2050 sogar negative CO2-Emissionen, also der Einsatz von CCS-Verfahren, erforderlich sind. So nennt z.B. (Rogelj 2016) für die EU eine erforderliche Reduktionsbandbreite der Treibhausgasemissionen in 2050 von -95% bis -115%. Näherungsweise müsste Deutschland dazu bereits bis 2040 eine praktisch 100%ig dekarbonisierte Energieversorgung schaffen, um danach CO2-Emissionen dauerhaft aus d