Das Projekt "Entwicklung haltbarer Starterkulturen fuer den Einsatz in der Umwelttechnik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung, Institut an der Technischen Universität München durchgeführt. Aufgrund steigender Anforderungen an die Reinigung von Abwasser und Abluft werden zunehmend biologische Hochleistungsanlagen und entsprechend leistungsfaehige Kulturen benoetigt. In Hauptproblembereichen ist der Einsatz von Starterkulturen sinnvoll. Fuer die in der Umwelttechnik relevanten gram-negativen Bakterien gibt es praktisch noch keine Untersuchungen und Entwicklungen zur wirtschaftlichen Konservierung. In einigen Faellen werden lyophilisierte Starter erprobt. Forschungsziel ist die qualitative und quantitative Klaerung der Inaktivierungsmechanismen gram-negativer aerober Bakterien bei der Konvektionstrocknung. Es sollen relevante Einfluesse aus der Fermentation, Zwischenbehandlung und Trocknung beruecksichtigt werden. Mit vergleichenden Untersuchungen zur Abbauaktivitaet wurde gezeigt, dass die Ueberlebensrate und die Stoffwechselaktivitaet getrockneter Starterkulturen gut korrelieren. Die biomassespezifische Aktivitaet kann daher durch die Angabe der Ueberlebensrate ausreichend genau beschrieben werden. Die Schaedigung der Bakterien bei der Trocknung kann nicht allein auf thermische Inaktivierung zurueckgefuehrt werden. Die Hauptursache der Schaedigung beruht bei Trocknungstemperaturen unter 50 Grad C. auf einer Inaktivierung durch Dehydrierung. Dieser in seinen Einzelheiten noch nicht verstandene Mechanismus ist temperaturunabhaengig. Der Schaedigungsverlauf ist ueber ein von Temperatur und Gutsfeuchte abhaengiges Inaktivierungsmodell beschreibbar. Es zeigte sich, dass die Schaedigung durch Dehydrierung stark vom Trocknungsmedium beeinflusst wird. Die gemeinsame Fermentation einer Mischkultur aus zwei Bakterienarten war erfolgreich. Bei der Mischkulturtrocknung wurden die Ergebnisse der Reinkulturtrocknung bestaetigt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass kostenguenstige, konvektive Konservierungsverfahren mit einer grossen Ausbeute an aktiver Biomasse eingesetzt werden koennen. Betreibern von Klaeranlagen kann dieses Ergebnis in zweifacher Hinsicht durch Verringerung der Anschaffungskosten sowie bessere Reinigungsergebnisse beim Einsatz der Starterkulturen dienen.