Das Projekt "Entwicklung eines Aktivschalldämpfers für Feuerungsanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kutzner + Weber GmbH & Co. KG durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Schallemissionen von Abgasanlagen haben einen hohen Anteil bei Emissionen von technischen Gebäudeanlagen und Hausgeräten. Sie betreffen 1.) schutzbedürftige Räume im Gebäude und 2.) benachbarte Anwesen durch Schallausbreitung über die Schornsteinmündung ins Freie und unterliegen z. T. gesetzlich geregelten Anforderungen und Bestimmungen zu Grenzwerten (DIN 4109, TA Lärm etc.). Der Stand der Technik zur Lärmminderung an Abgasanlagen ist nahezu ausschließlich durch die marktüblichen, sog. Passivschalldämpfer bestimmt. Damit lässt sich allerdings nur in einem Frequenzbereich zwischen 500 und 2000 Hz eine ausreichende Schalldämpfung erzielen. Die typischen Abgasgeräusche liegen jedoch im Bereich zwischen 50 und 250 Hz, in dem wiederum die Schallreduzierung (Einfügungsdämpfung) durch die bisher verwendeten Passivschalldämpfer nur sehr gering ist. Die Betroffenen müssen diesen Stand der Technik akzeptieren und mit unangenehmen, dröhnenden Geräuschen in ihrem Gebäude bzw. ihrer Nachbarschaft leben. In dem vorliegenden Projekt, das aus einer Grundlagenforschung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zum Thema aktive Schallbekämpfung hervorgeht, sollte der Bereich der tieffrequenten Störgeräusche im Abgassystem untersucht und Bauteile entwickelt bzw. qualifiziert werden, die diese Geräusche wirkungsvoll bekämpfen. Fazit: Der Aktiv-Schalldämpfer (ASD) dämpft den tieffrequenten Bereich einer Feuerstätte auf äußerst kurzer Baulänge sehr effektiv. Er ist einsetzbar für Anlagen mit Abgastemperaturen bis 200 C und Anschlussmaßen von Rohrdurchmessern 80 bis 300 mm. Der Aktiv-Schalldämpfer kann sowohl im Heizraum in die Verbindungsleitung als auch im Freien an der Kaminmündung eingebaut werden. Er ist kombinierbar mit reaktiven Resonatoren und Passiv-Schalldämpfern, die das dämpfende Frequenzspektrum vergrößern.