Das Projekt "SODAR fuer Standortwahl und Betrieb von Windenergiekonverter SOSOWEC" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Windenergie-Institut durchgeführt. Fuer messtechnische Untersuchungen von Windenergieanlagen (WEA) sowie fuer die Charakterisierung von Standortbedingungen sind Messungen des Wind- und Turbulenzfeldes unersetzlich. Bislang wurden in Fragen der Windenergienutzung Windmessungen zumeist mit auf Masten installierten Sensoren durchgefuehrt. Mit dem Trend zu groesseren WEA werden Mastmessungen zunehmend impraktikabel, da der Aufwand fuer die Mastinstallation ueberproportional mit der Masthoehe anwaechst. Ferner haben die fest installierten Masten den Nachteil nur fuer gesonderte Windrichtungen der Messaufgabe entsprechend positioniert zu sein. Auf der Suche nach alternativen Windmessmethoden erscheint vor allem die indirekte Windmessung mit Hilfe des akustischen Fernsondierungsverfahrens (Sodar gleich Sound detection and ranging) geeignet, da mit vergleichsweise geringem Aufwand eine hohe Informationsdichte und Datenverfuegbarkeit erreichbar wird. Bei dieser Technik werden vom Boden ausgesandte Schallwellen an turbulenten Strukturen in der atmosphaerischen Grenzschicht reflektiert und dann am Boden wieder empfangen. Der Schall erfaehrt durch den Transport mit dem mittleren Wind eine Doppler-Verschiebung in der Frequenz, aus welcher auf die Windgeschwindigkeit in dem jeweiligen Streuvolumen geschlossen werden kann. Im Gegensatz zu Mastmessungen, bei denen der Wind nur auf diskreten Hoehen gemessen wird, ermoeglichen Sodars eine instantane Windfeldbestimmung ueber den gesamten Hoehebereich von WEA. Durch eine geeignete Positionierung und Ausrichtung mehrerer Sende- und Empfangsantennen kann eine Bestimmung aller drei Komponenten des Windvektors erreicht werden. Speziell sogenannte Mini-Sodars koennen am Boden leicht manoevriert werden, wodurch eine Unabhaengigkeit der Messungen von der Windrichtung moeglich wird. Doppler-Sodar-Geraete werden weltweit seit etwa 20 Jahren betrieben und finden vor allem in der Umweltueberwachung ihre Anwendung. Entsprechend ist der Hoehenbereich heute kommerziell erhaeltlicher Geraete in der Groessenordnung 50-1000 m und somit kaum dem fuer die Windenergie interessanten Bereich bis ca. 150 m angepasst. Um die Sodar-Technik fuer die Windenergienutzung zugaenglich zu machen, wurde im Jahre 1994 von der Europaeischen Gemeinschaft das vom DEWI koordinierte Projekt SODAR for Siting and Operating of Wind Energy Converters (SOSOWEC) unterstuetzt.