Die Armleuchteralgen der Gattung Chara sind von den Algenforschern der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft zur Alge des Jahres 2012 gewählt worden. Mit der Entscheidung wird eine Algengattung gewürdigt, von der 20 heimische Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Organismen stehen.
Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft rufen den Seetang der Gattung Laminaria zur Alge des Jahres aus.
Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen die Zieralge Micrasterias zur Alge des Jahres 2008.
Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben die Melosira arctica zur Alge des Jahres 2016 gekürt. An ihr wollen Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels studieren. Nach Kenntnissen neuester Studien ist die Eis- und Kieselalge Melosira arctica die mit Abstand produktivste Alge im arktischen Ozean und war im Jahr 2013 für rund 45 Prozent der arktischen Primärproduktion verantwortlich, teilte der Biologe Klaus Valentin vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit.
Algenforscher haben den Einzeller Lingulodinium polyedrum zur Alge des Jahres 2013 gewählt. Die Wissenschaftler, die den Dinoflagellaten auswählten und in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind, wollen damit eine Algenart würdigen, deren Leuchtfähigkeit fasziniert, einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus hat und als Sensor genutzt wird, wie PD Dr. Mona Hoppenrath vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven ausführt.
Das Projekt "Long-term changes in baltic algal species and ecosystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde, Abteilung Meeresbotanik durchgeführt. General Information: The most interesting biogeographical aspects of the Baltic are its salinity gradient, which extends from the Atlantic with oceanic salinity down to near fresh water in the inner parts of the Baltic estuary, and its young age, being only about 7.000 years old as a brackish water basin. These characteristics have led to strong selection pressure among the organisms in the Baltic Sea, and therefore the area is especially tractable for testing evolutionary diversification and adaptation. Ecophysiological comparisons between the Atlantic and Baltic sea algae show that morphological and physiological (measured as photosynthetic performance, growth rate and salinity tolerance) variation is widespread among the species. Also genetic differentiation has been found along the salinity gradient with no apparent hybridization along the contact zones. Our aim is to find out, how common the morphological, physiological and genetic adaptation is in the Baltic Sea algae, whether these are linked together, and what is the history behind the adaptive strategies. This will be done by the study of three integrated levels of the benthic algal populations along the salinity gradient. The central objectives will be to establish a comprehensive reference culture collection from the Baltic Sea across the Skagerrak/Kattegat salinity gradient (task 1), to assess the growth, survival and dispersal performance of salinity ecotypes and phylogeny of bio geographic populations (task 2), and finally to explore the genetic diversity in Baltic Sea populations (task 3). Task 1 The baseline culture collections will be established and maintained in the Scandinavian Culture Collection for Algae and Protozoans, University of Copenhagen, and they will include all important species of red, brown and green algae. Task 2. The salinity ecotypes occurring over a range of salinity will be assessed using classical gradient tables. Task 2 and 3. DNA sequencing will be used for assessing cryptic level species and subspecies diversity. Phylogenetic history and distributional patterns will be studies in selected species of Enteromorpha, Ceramium and Fucus, which provides the link between the palaeoclimatic events and the dominant role they have in their present habitats. Information from task 2 and 3 will be used for correlation analyses between ecotypes and population differentiation. The project will be coordinated from University of Copenhagen (Denmark), and partners are University of Groningen (the Netherlands), University of Kiel (Germany), University of Oslo (Norway) and University of Helsinki (Finland). Prime Contractor: Kobenhavns Universitet, Department of Phycology, Botanical Institute; Kobenhavn; Denmark.
Das Projekt "IBÖM08: AlgaTex - 'Grünalgen als Faserstoff der Zukunft?' - Machbarkeitsphase für den Einsatz fädiger Süßwasseralgen als potenzieller Rohstoff für die Textilindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Fachbereich Biologie - Aquatische Ökophysiologie und Phykologie, Abteilung Microalgae and Zygenematophyceae Collection Hamburg durchgeführt. Die Projektidee AlgaTex stellt sich einem wichtigen Aspekt der nachhaltigen Textilindustrie der Zukunft: Der textilen Ressourcen-Nutzung und der Entwicklung von nachhaltigen Alternativen zu existierenden Landfaserpflanzen und chemischen Faserstoffen. Die Kultivierung und Verwertung von faserförmigen, fädigen Grünalgen - ein bisher kaum genutzter, natürlicher und nachwachsender Rohstoff - werden im Projekt genauer erforscht. In der Sondierungsphase wurden die Grundlagen für die Nutzung der vollkommen neuen Faserressource geschaffen, die das Potential hat, eine ökologische Alternative besonders zu natürlichen Landpflanzenfasern zu werden. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Überführung von fädigen Algen in unterschiedliche textile Produkte (z.B. Vlies, Garn und Gestrick) realisierbar ist. In der Machbarkeitsphase soll durch die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Kultivierung filamentöser Grünalgen die Basis für deren Produktion und Konditionierung im industriell relevanten Maßstab geschaffen werden. Weiterhin soll die Auseinandersetzung mit Fasereigenschaften und -aufbereitung und die Verarbeitung zur textilen Fläche fortgesetzt werden. Der Einsatz verschiedener Arten fädiger Algen und optimierte Kultivierungsverfahren zur Herstellung textiler Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten wie Bekleidung (z.B. Funktions-/Schutztextilien, medizinische Textilien) und technische Textilien (z.B. Filtermedien) sollen geprüft und verifiziert werden. Die Gestaltung aller Prozesse und Produkte nach Kriterien der Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen des Projektes als Beitrag zu den Zielen der NBÖS und NFS 2030 (z.B. Kreislauffähigkeit, Kombination der Kultivierung mit Aquaponik etc.). Ein wichtiger Punkt der Machbarkeitsphase ist die Vorbereitung und Gründung eines Start-Ups, dem die Verwertung der textilen Produkte zugutekommen wird (von der Faseraufbereitung bis hin zum fertigen textilen Produkt).
Das Projekt "Charakterisierung von mit DNA-Methoden gefundenen neuen Arten zur Verbesserung der biologischen Bewertung unter der EG-WRRL" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften, Experimentelle Phykologie und Sammlung von Algenkulturen durchgeführt. Das Potenzial genetischer Methoden zur Beurteilung des ökologischen Zustands nach EG-Wasserrahmenrichtlinie wird derzeit in mehreren Projekten geprüft, in denen Probenahme- und Laborprotokolle für die behördliche Praxis entwickelt und die Bewertungsergebnisse mit denen des konventionellen Monitorings verglichen werden. Mittels der genetischen Methoden wurden neue Arten gefunden, die bisher taxonomisch zu einer Art gehörten (z.B. bei Rotalgen, Köcherfliegen). Voraussetzung für die Nutzung als Indikatoren in Bewertungssystemen sind neben den exakten DNA-Codes vor allem Kenntnisse über die Umweltansprüche dieser Arten (Autökologie). Die Zusammenarbeit von Taxonomen und Genetikern wird die Nutzung dieser Organismen bei der Gewässergütebewertung deutlich voranbringen.
Das Projekt "Nachhaltige Biomasseproduktion im Meer: Machbarkeitsstudie zur offshore-Kultur von Makroalgen für eine landseitige Verwertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Biowissenschaften, Lehrstuhl Angewandte Ökologie und Phykologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass: Die Eutrophierung stellt eine der größten ökologischen Bedrohungen der Ostsee dar, was sich aktuell in einer riesigen Todeszone (Sauerstoffmangel) am Meeresboden der tiefen Becken wiederspiegelt. Deshalb soll in dieser Machbarkeitsstudie eine nachhaltige marine Biomasse-Produktion des Blasentangs (Fucus vesiculosus) in Freilandversuchen in der Ostsee durchgeführt werden, um mit Hilfe dieser Makroalge eine Abreicherung von überschüssigen Nährstoffen herbeizuführen. In mehreren Schritten werden wir untersuchen inwiefern eine Hochskalierung vom Labor- zum offshore-Maßstab möglich und wie groß das Potenzial von großflächigen offshore-Freilandkulturen von Makroalgen ist. Weiterhin untersuchen wir ob die Biomasse umweltschonend produziert und als Wertstoff (Kosmetik), organischer Dünger, und/oder Biogas-Rohstoff (Energieträger) genutzt werden kann. Das Gesamtziel des Vorhabens in diesem Konsortium ist somit die Beurteilung der Chancen und Möglichkeiten von großflächigen Makroalgen-Freilandkulturen hinsichtlich: I. Schaffung eines regional möglichst geschlossenen Nährstoffkreislaufs zur Reduzierung der Nährstoffanreicherung in der südwestlichen Ostsee, II. Produktion von nachhaltigen Rohstoffen ohne dünge-, pflanzenschutz- und wasser-intensiven Landverbrauch, sowie III. Prüfung zusätzlicher Ertragsmöglichkeiten für Fischer und Einsparmöglichkeiten für Landwirte. Das vielfältige Potenzial der Ökosystemdienstleistungen von Blasentang-Freilandkulturen wird somit erstmalig experimentell in der Ostsee untersucht, und trägt zu den UN Nachhaltigkeitszielen bei. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und regionalen Stakeholdern (Fischer, Windparkbetreiber, Landwirte, Anlagenbetreiber für Biogas) durchgeführt. Arbeitsschritte und Methoden: Während der Projektdauer von drei Jahren bearbeiten wir vier Schwerpunkte: I. Kultivierung, II. Biomassecharakterisierung, III. Ernte und IV. Nutzung des Blasentangs. I. die bereits etablierte Nachzucht von Blasentang auf für die Freilandkultur geeignete Substrate wird optimiert. Danach wird die gut funktionierende Algenkultivierung vom Labor- und Mesokosmen-Maßstab zu mittleren Feldkulturen in der Eckernförder Bucht ( Prototyp einer Offshore-Kultur) heraufskaliert. Während all der Stufen der Hochskalierung werden die Effekte auf die Umwelt (abiotisch: Nährstoffgehalte, Sauerstoffkonzentration, pH; biotisch: Biodiversität organismisch und per eDNA) detailliert untersucht. Weiterhin soll die Zusammenarbeit mit Fischern und Windanlagenbetreibern als auch Genehmigungsbehörden (BSH, LLUR etc.) als Stakeholdern in Anspruch genommen werden, zu denen bereits intensive Kontakte bestehen. II. Die erzeugte Blasentasng-Biomasse wird ökophysiologisch und biochemisch charakterisiert, um bspw. Überlebensgrenzen, optimale Erntezeitpunkte und vielversprechende Wertstoffe zu identifizieren. III. Die Erntemethodik und Erstbehandlung an Land muss sorgfältig untersucht werden. Hier ist zum einen die Expertise von Fischern gefragt, die zumindest partiell von Fischfang auf die Wartung der Algenkulturen und die Algenernte umsteigen wollen. Der Schwerpunkt liegt auf der Nutzung der Biomasse an Land. Eine energieaufwändige Trocknung soll als Vorbehandlung vermieden werden. IV. Aus den biochemischen Analysen unter II. lassen sich bereits interessante Wertstoffe (Naturstoffe) z.B. für die kosmetische Industrie ableiten. Ansonsten ist die einfachste und bereits bewährte Nutzungsmöglichkeit das Einarbeiten der Algenbiomasse nach vorheriger Extraktion von Wertstoffen als Ersatz für mineralische Kunstdünger. Vor einer großflächigen und langfristigen Nutzung der Algenbiomasse als natürlicher Mineraldüngerersatz muss deren Belastung mit Schadstoffen, z.B. Schwermetallen, geprüft werden. (Text gekürzt)
Das Projekt "Biofilmhemmende Beschichtungen auf Sol-Gel-Basis zur Anwendung in Wasserversorgungsanlagen - Teilprojekt 1: Entwicklung von Sol-Gel-Beschichtungen auf SiO2/Al2O3-Basis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Feinchemie Sebnitz durchgeführt. In dem Verbundprojekt soll die Eignung modifizierter Sol-Gel-Schichten zur Vermeidung bzw. Reduzierung des Biofilmwachstums in Wasserversorgungsanlagen untersucht werden. Die Aufgabe soll durch die Zusammenarbeit der (1) Feinchemie GmbH Sebnitz (Entwicklung von Sol-Gel-Beschichtungen auf Basis SiO2/Al2O3 mit biofilmhemmenden Eigenschaften), (2) TU Dresden, Institut fuer Werkstoffwissenschaft (Analytische und materialtechnische Untersuchung der Schichteigenschaften) und (3) DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) Dresden (Untersuchung der wasseranalytischen Eigenschaften der Beschichtungen und Anwendungserprobung) geloest werden. Die Anwendung der algiziden Beschichtungen konzentriert sich nach umfangreichen allgemeinen Untersuchungen auf die Bereich (1) Trinkwasserverteilungssysteme, (2) dezentrale Trinkwasserreservoirsysteme und (3) technische Kuehlwassersysteme mit dem Ziel, die nachteilige Biofilmbildung zu reduzieren und die erforderliche Wasserqualitaet langfristig zu sichern.