Das Projekt "Chemisch-Biologisches Verfahren zur Entsorgung von TNT und TNT-haltigen Reststoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung, Außenstelle für Prozessoptimierung durchgeführt. Ein neues Verfahren zur Behandlung von TNT-kontaminierten Ruestungsaltlasten wurde untersucht. Das 'HydroBio-Verfahren' beruht auf der alkalischen Hydrolyse von Nitroaromaten. Es besteht aus einer drucklosen Hydrolyse, einer thermischen Nachbehandlung bei 180-350 Grad C und einer biologischen Behandlung der entstandenen Hydrolysate unter anaeroben und aeroben Bedingungen (Prozesswasserreinigung). Als Ausgangsstoffe wurden TNT und Gemische von TNT und Boden eines kontaminierten Altlastenstandortes eingesetzt. Die vollstaendige und rueckstandsfreie Umsetzung des eingesetzten TNT gelang bereits bei 60-80 Grad C und 4 Stunden Behandlungsdauer. In der anschliessenden thermischen Nachbehandlung bildete sich ein Feststoff, der relativ arm an Stickstoff ist und vermutlich problemlos weiterbehandelt werden kann. Der DOC-Abbau in der anschliessenden biologischen Behandlung steigt mit steigender Temperatur in der thermischen Stufe. Fuer das Gesamtverfahren konnten nahezu vollstaendige Kohlenstoff- und Stickstoffbilanzen aufgestellt werden. Zusammenfassend bietet das untersuchte Verfahren eine irreversible und vollstaendige Desensibilisierung des zugegebenen TNTs und dessen weitgehende Mineralisierung.
Das Projekt "Alkalische Hydrolyse von Klaerschlamm" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Fachbereich 07 für Maschinenbau, Institut für Bioverfahrenstechnik durchgeführt. Die alkalische Hydrolyse von Ueberschussbelebtschlaemmen wurde untersucht. Bei Laborversuchen und in einer kontinuierlich betriebenen 12 m3-Versuchsanlage wurden 55-65 Prozent der organischen Trockensubstanz der behandelten Schlaemme alkalisch aufgeschlossen und in Loesung ueberfuehrt. Hierfuer war eine NaOH-Konzentration von 15 g/L, eine Temperatur von 95 Grad Celsius und eine Reaktionsdauer von ca. 30 min erforderlich. Die geloesten Produkte waren gut biologisch abbaubar. Die Reststoffe konnten mittels einer Filterpresse auf Trockensubstanzgehalte von 43 Prozent entwaessert werden. Die beim Aufschluss entstandenen Reaktionsprodukte der Belebtschlammsubstanz wurden mittels Thermogravimetrie, Elementanalyse, GC/MS und GPC analysiert. Proteine wurden durch den alkalischen Aufschluss nahezu vollstaendig freigesetzt und unterlagen Folgereaktionen. So wurden Proteine mit Molmassen von ca. 120 kd zu Proteinen mit geringeren Molmassen umgesetzt. Weiterhin fanden Reaktionen der Proteinseitenketten statt, Lipide wurden durch den Prozess nicht freigesetzt und reicherten sich im Reaktionsrueckstand an. Ein Hauptbestandteil der Belebtschlammlipide war die Palmitinsaeure. Ausserdem konnten 35 weitere Fettsaeuren in der organischen Substanz identifiziert werden.