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Ratgeber: Schimmel im Haus

Schimmelpilze kommen überall in der Umwelt vor. In Wohnungen sind sie unerwünscht. Massiver Schimmelbefall dort kann zu Reizerscheinungen im Atemwegsbereich und zu allergischen Reaktionen führen. Schimmel gehört also eindeutig nicht in die Wohnung. Ursache ist immer erhöhte Feuchte. In der Broschüre wird dargestellt, wie es zu Schimmelbefall kommt, wie hoch das Risiko bei Schimmelbefall für die Bewohner ist und was man dagegen tun kann. Auch werden Tipps gegeben, was man tun kann, damit es erst gar nicht zum Schimmelbefall kommt. Veröffentlicht in Ratgeber.

UMID 01/2014

⁠ Klimawandel ⁠ und mögliche Zusammenhänge mit allergischen Erkrankungen der Atemwege, die durch Pollen hervorgerufen werden, sind Thema in der Ausgabe 01/2014 der Zeitschrift UMID. Der Artikel diskutiert Einflussfaktoren und nennt mögliche Präventions- und Anpassungsmaßnahmen. Weitere Themen sind: die aktuelle solare UV-Situation in Deutschland und das Modul HEAT, mit dem positive volkswirtschaftliche Gesundheitseffekte von Fuß- und Radverkehr berechnet werden können. Daneben berichtet die Zeitschrift über die Entwicklung früherkennungsrelevanter Krebserkrankungen seit den 1970er-Jahren in Deutschland und stellt die neue Publikation „Krebs in Deutschland“ vor. Die Zeitschrift UMID erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden. >>> Weitere Informationen zur Zeitschrift UMID

UMID 01/2018

Pollenbelastungen und damit auch die Zahl der durch Pollen ausgelösten Allergien werden im Zuge des Klimawandels sehr wahrscheinlich zunehmen. Ausgabe 01/2018 der Zeitschrift UMID erläutert die Zusammenhänge und berichtet über Maßnahmen und laufende Aktivitäten aus den Bereichen ⁠ Monitoring ⁠, Bekämpfung und Information. Ein weiterer Beitrag stellt Handlungsempfehlungen vor, die Kommunen und Länder bei der Erarbeitung lokal- bzw. regionalspezifische Hitzeaktionspläne unterstützen sollen. Hitzebedingte und UV-bedingte Erkrankungen und Todesfälle können so vermieden werden. Einige weitere Themen im Heft sind Forschungsergebnisse der letzten Jahre zur Belastung der Umwelt und von Lebensmitteln mit polychorierten Biphenylen (⁠ PCB ⁠) und ausgewählten POPs, die App Scan4Chem und ihr Nutzen für Verbraucherinnen und Verbraucher, Nebenwirkungen bei der Anwendung optischer Strahlung in der Kosmetik und neue Ansätze zur Integration von Geschlecht in die Forschung zu Umwelt und Gesundheit. Die Zeitschrift UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden. >>> Weitere Informationen zur Zeitschrift UMID Veröffentlicht in Broschüren.

Duftstoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln -   es geht auch ohne

Aktionstag „Nachhaltiges (Ab-)Waschen” am 10. Mai 2008 Etwa 630.000 Tonnen Waschmittel wandern jährlich über deutsche Ladentheken. Umgerechnet verbrauchen somit jede Bürgerin und jeder Bürger fast acht Kilogramm Waschmittel im Jahr. Rechnet man Reinigungs- und Pflegemittel hinzu, verdoppelt sich der Pro-Kopf-Verbrauch. Die Mehrzahl der Wasch- und Reinigungsmittel enthalten Duftstoffe. Über deren Wirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt ist aber vergleichsweise wenig bekannt. Klar ist jedoch: Manche duftenden Produkte enthalten Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie häufig Kontaktallergien auslösen oder relevant für andere Unverträglichkeiten sein können. „Was wir als angenehm empfinden, muss für die Gesundheit und die Umwelt nicht automatisch gut sein. Deshalb sind auch die Hersteller und Vertreiber von Duftstoffen gefordert, die Forschung für mehr Wissen über die Risiken von Duftstoffen zu fördern”, sagt Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes, anlässlich des Aktionstages „Nachhaltiges (Ab-)Waschen” am 10. Mai 2008. Insgesamt vermarktet die Industrie ca. 2500 bis 3000 Duftstoffe, davon etwa 15 Duftstoffe in Mengen über 1000 Tonnen. Eine für das Umweltbundesamt durchgeführte Studie ergab, dass es mindestens eine halbe Million Duftstoff-Allergiker in Deutschland gibt. Was viele nicht  wissen: Ist einer der 26 Duftstoffe, die als besonders stark Allergie auslösend eingestuft sind, mit einem Gehalt größer als 0,01 Prozent in einem Wasch- oder Reinigungsprodukt enthalten, muss der Hersteller dies auf der Verpackung angeben. Ein kleiner Trost für Allergiker: Mittlerweile gibt es duftstofffreie Produkte im Handel. Und noch ein Tipp: Trocknet die Wäsche an der frischen Luft, hat sie einen angenehmen unverwechselbaren Geruch - auch ohne Zusatz von Duftstoffen. Das Umweltbundesamt unterstützt den jährlichen bundesweiten Aktionstag zum „Nachhaltigen (Ab-)Waschen”. In diesem Jahr informieren die Fachleute des Amtes zusammen mit der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt die Verbraucherinnen und Verbraucher speziell zum Thema Duftstoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln. Dazu gibt es am 20. Mai 2008 eine Informationsveranstaltung im Rathauscenter Dessau-Roßlau.

Mit Zitronen gehandelt: Nicht jeder Naturstoff in Reinigern ist gesund und umweltfreundlich

Aktionstag „Nachhaltiges (Ab-)Waschen” am 10. Mai 2009 Etwa 450.000 Tonnen Reinigungsmittel wandern jährlich über die deutschen Ladentheken - davon etwa 250.000 Tonnen Geschirrspülmittel und etwa 200.000 Tonnen Haushaltsreinigungsmittel. Bei einigen Produkten werben die Hersteller mit der Verwendung natürlicher Rohstoffe - wie Orangenöl oder Zitrusöl. Auch manche Naturstoffe können jedoch Kontaktallergien auslösen oder schädlich für die Umwelt sein. „Was wir als natürlich ansehen, muss für die Gesundheit und die Umwelt nicht gleich besonders gut sein. Auf Nummer sicher geht man deshalb, wenn man Reinigungsmittel verwendet, die auf ihre Gesundheits- und Umweltwirkung geprüft sind”, sagt Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA), anlässlich des Aktionstages „Nachhaltiges (Ab-)Waschen” am 10. Mai 2009. Viele Naturstoffe aus Pflanzen - besonders ätherische Öle - dienen in der Natur dazu, Fressfeinde oder Mikroorganismen abzuwehren. Derartige Stoffe sind in vielen Fällen gesundheitsschädlich und nicht umweltverträglich. Ein typisches Beispiel für diese Problematik stellt das häufig in Reinigungsmitteln verwendete Zitrusöl dar, welches auch die Stoffe Limonen und Citral enthält. Limonen ist ein Gefahrstoff, der als sensibilisierend und als umweltgefährlich eingestuft ist. Es kann somit Allergien auslösen und ist sehr giftig für Wasserorganismen. Citral ist als ⁠ Stoff ⁠ sensibilisierend und kann somit ebenfalls Allergien auslösen. Wer nicht nur Wert auf große Sauberkeit legt, sondern auch an seine Gesundheit und die Umwelt denkt, sollte daher folgendes beachten: Für ein gutes Putzergebnis und um Umweltbelastungen zu mindern, sollte man beim Einkauf zu Produkten greifen, die strengen Anforderungen hinsichtlich der Umwelt und Gesundheitsverträglichkeit bei den eingesetzten Rohstoffen unterliegen. Das europäische Umweltzeichen etwa zeichnet solche Produkte aus. Ein im Umweltzeichen geforderter Nachweis der Reinigungsleistung garantiert zusätzlich ein sauberes Ergebnis. Das EU-Umweltzeichen gibt es derzeit für Allzweck- und Sanitärreiniger, Hand- und Maschinengeschirrspülmittel sowie für Waschmittel. Noch ein paar Tipps zum Reinigen im Haushalt: Das ⁠ UBA ⁠ unterstützt den jährlichen bundesweiten Aktionstag zum „Nachhaltigen (Ab-)Waschen”. In diesem Jahr informieren die Fachleute des Amtes die Verbraucherinnen und Verbraucher speziell zum Thema nachhaltig Reinigen in Küche und Bad. Dazu gibt es am 9. Mai 2009 einen Informationsstand auf dem Regional- und Biomarkt am Lidiceplatz in Dessau-Roßlau und am 12. Mai 2009 eine Informationsveranstaltung zusammen mit der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt im Rathauscenter Dessau-Roßlau. Weitere Fragen zu Wasch- und Reinigungsmitteln beantwortet gerne das Umweltbundesamt, Email: detergenzien [at] uba [dot] de .

Duftstoffe – chemische Begleiter des Alltags

Ob in der Raumluft versprüht, auf den Körper aufgetragen oder in Produkte wie Kerzen oder Müllbeutel eingearbeitet – Duftstoffe sind fast überall anzutreffen. Doch wie steht es mit der Gesundheit? Im Umgang mit Duftstoffen ist Vorsicht geboten, denn sie können Allergien oder Kopfschmerzen auslösen oder überdecken, dass eigentlich gründlich gelüftet oder gereinigt werden müsste. Veröffentlicht in Ratgeber.

Schimmelbefall in der Wohnung

Umweltbundesamt empfiehlt: fachgerecht sanieren ohne Desinfektionsmittel! Für eine fachgerechte Sanierung bei Schimmelpilzbefall in Wohnungen, Büros und anderen regelmäßig genutzten Räumen sind keine Desinfektionsmittel nötig - sie stellen oft sogar ein Gesundheitsrisiko dar. Bei Schimmelsanierungen in der Praxis kommen chemische Desinfektionsmittel immer häufiger zum Einsatz, um das Problem - vermeintlich „rasch” -aus der Welt zu schaffen. Die verwendeten Desinfektionsmittel lösen aber nicht das Problem und können darüber hinaus zu gesundheitlichen Beschwerden bei den Bewohnern führen oder unerwünschte Folgen wie monatelange Geruchsbelästigung haben. Feuchtschäden mit Schimmelpilzwachstum können nachweislich zu Gesundheitsproblemen führen. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) eine fachgerechte Sanierung: Das umfasst die Beseitigung der Ursachen, die zum Feuchtschaden und damit zum Schimmelpilzwachstum führten, die Reinigung von mit Schimmelpilzen befallenen Materialien, wo dies nicht möglich ist, deren Entfernung sowie eine abschließende Feinreinigung der ganzen Wohnung, um noch vorhandene Schimmelpilzsporen zu beseitigen. Während der Arbeiten sind Maßnahmen zum Schutz der Bewohner und der Arbeiter durch Abschotten der befallenen Bereiche und durch Tragen eines Mundschutzes und von Handschuhen zu ergreifen (genaue Empfehlungen gibt der „Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen” des Umweltbundesamtes aus 2005). „Bei einer fachgerechten Sanierung, die die Schimmelbelastung an der Wurzel packt, ist eine Desinfektion nicht notwendig - sie kann sogar der Gesundheit schaden” sagt Dr. Thomas Holzmann, UBA-Vizepräsident. Aus Kostengründen entscheiden sich viele Betroffene dennoch immer häufiger gegen die Ursachenbeseitigung mit abschließender Feinreinigung. Stattdessen finden oberflächliche Desinfektionsmaßnahmen Anwendung. Dies ist aus zwei Gründen nicht zielführend, im Einzelfall sogar schädlich: Zum einen sind viele Desinfektionsverfahren in der Praxis nicht wirksam, auch wenn ihre Wirksamkeit in Laborversuchen nachgewiesen ist. Insbesondere ist oft die Dauerhaftigkeit der Maßnahme nicht gegeben. Zum anderen reicht eine Desinfektion - selbst wenn sie wirksam wäre - nicht aus, um die gesundheitlichen Auswirkungen der Schimmelpilzsporen zu beseitigen. Auch von abgetöteten Sporen können allergische und toxische Wirkungen ausgehen. Für eine vollständige Sanierung sind lebende und tote Sporen vollständig zu entfernen. Desinfektionsmittel sind nicht nur als sachgerechte Sanierungsmaßnahme falsch, sie können auch zu gesundheitlichen Problemen bei den Bewohnern führen. Nach der Desinfektion besteht die Gefahr, dass Bewohner Desinfektionsmittelreste oder Reaktionsprodukte einatmen, was zu toxischen oder allergischen Reaktionen führen kann. Ein weiteres Problem können unerwünschte Nebenreaktionen sein, wie eine lang andauernde Geruchsbelästigung. Nur in speziellen Situationen, in denen eine Infektion empfindlicher Personen mit Schimmelpilzen zu verhindern ist - beispielsweise bei abwehrgeschwächten Patienten im Krankenhaus - kann eine Desinfektion zusätzliche Sicherheit bieten. Diese muss aber mit Desinfektionsmitteln erfolgen, deren Wirksamkeit unter Praxisbedingungen belegt ist. Auch bei der Entfernung von Schimmelpilzbefall kleineren Umfangs durch die Bewohner selbst, bei der oft die Ursachen für das Schimmelpilzwachstum nicht bekannt sind, kann eine Desinfektion mit Ethanol (Brennspiritus) als zusätzlicher Schritt zur Verhinderung weiteren Schimmelpilzwachstums sinnvoll sein. Das Umweltbundesamt rät daher davon ab, Desinfektionsmittel zur umfassenden und sachgerechten Schimmelpilzsanierung einzusetzen und ruft Gutachter, Sanierungsfirmen, Ausbilder oder Versicherungen dazu auf, den Einsatz der Desinfektionsmittel bei der Sanierung von Schimmelbefall zu reduzieren.

Schimmel vorbeugen, aufspüren und beseitigen

UBA-Schimmelleitfaden gibt Tipps und Hinweise zum Umgang mit Schimmelbefall in Gebäuden Schimmel ist eines der häufigsten Probleme in Innenräumen. Wird er nicht beseitigt, kann er Atemwegserkrankungen wie beispielsweise Asthma auslösen oder verstärken und zu allergischen Reaktionen führen. Der überarbeitete und aktualisierte Schimmelleitfaden des Umweltbundesamts (UBA) zeigt den richtigen Umgang mit Schimmel auf: vorbeugen, aufspüren und was bei Schimmelbefall in der Wohnung zu tun ist. Schätzungsweise jede dritte bis vierte Wohnung in Deutschland war schon einmal von Feuchteschäden betroffen, was in der Folge zu Schimmel führen kann. Schimmel ist mit bloßem Auge leicht zu erkennen wenn er als schwarze, grüne oder bräunlich verfärbte Flecken an Wänden und Möbeln auftritt. Leider wächst Schimmel auch im Verborgenen, zum Beispiel in Hohlräumen von Fußböden und Leichtbauwänden oder hinter ausgebauten Dachgeschossebenen. Dieser Schimmelbefall ist mit bloßem Auge nicht zu sehen. Er deutet sich allenfalls durch einen muffigen Geruch an. Hauptursache für Schimmelwachstum ist immer zu hohe Feuchtigkeit. Diese kann bauliche Ursachen haben, beispielsweise durch Wassereintritt über Schäden am Gebäude oder Kondensationsfeuchte im Innenraum wegen fehlender oder falsch angebrachter Wärmedämmung. Dann hilft oft nur eine bauliche Sanierung. Erhöhte Feuchte entsteht aber auch, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner zum Beispiel beim Waschen oder Duschen viel Feuchtigkeit produzieren. Dagegen können sie selber etwas tun, indem sie regelmäßig ausreichend lüften und heizen. Ist im Gebäude Schimmel gewachsen, muss zunächst die Ursache geklärt werden. Insbesondere bei größerem Befall kann eine Fachfirma Rat geben. Bei kleineren Flächen und bekannter Ursache können Bewohnerinnen und Bewohnern den Schimmel oft selbst entfernen. Wie Schimmelbefall sichtbar und verdeckt am besten aufspürt wird, was Wohnungseigentümer sowie Mieterinnen und Mieter vorbeugend und zur Beseitigung tun können und wie Sachverständige an das Problem herangehen, beschreibt ausführlich der neue „Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“ des Umweltbundesamtes. Der Schimmelleitfaden wurde durch die Innenraumlufthygienekommission (IRK) am ⁠ UBA ⁠ mit externen Expertinnen und Experten erstellt. Er richtet sich in erster Linie an die bei der Erfassung und Beseitigung von Schimmelschäden beteiligten Fachkreise als Wissensgrundlage und Anwendungshilfe. Aber auch betroffene Bewohnerinnen und Bewohner finden wertvolle Tipps und Hinweise zum Umgang mit Schimmel. Das Video zum Thema Schimmel kann zu redaktionellen Zwecken kostenlos verwendet werden. Die Pressestelle des UBA stellt die Videodaten dazu auf Anfrage gerne zur Verfügung.

Allergie-Alarm: Aktionstag gegen Ambrosia

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt, Julius Kühn-Institut, Freie Universität Berlin und Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst Hochallergene Pflanze breitet sich in Deutschland aus – bundesweite Aktionen zum Ambrosia-Tag am 27. Juni Bereits heute leidet etwa jeder fünfte Europäer an einer Pollenallergie, Tendenz steigend. Studien prognostizieren für Deutschland bis 2050 eine viermal höhere Konzentration von Ambrosiapollen als heute. Die Pollen können schon in geringen Mengen heftige allergische Reaktionen beim Menschen auslösen. Rund um den internationalen Ambrosia-Tag am 27. Juni 2015 sind erstmals auch in Deutschland Aktionen gegen die weitere Ausbreitung der Pflanze geplant. Das Umweltbundesamt (UBA), das Julius Kühn-Institut (JKI), die Freie Universität (FU) Berlin und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) klären gemeinsam auf, wie Ambrosia bekämpft werden kann. Beispielhafte Aktionen finden in Berlin, Karlsruhe und Vetschau/Brandenburg statt, zudem sind Veranstaltungen, z.B. in Friedberg/Hessen geplant. Maria Krautzberger, Präsidentin des ⁠ UBA ⁠: „Auch der ⁠ Klimawandel ⁠ kann die Ausbreitung der hoch allergenen Ambrosia begünstigen. Das zeigt sich in ganz Europa, auch in Deutschland. Gartenbesitzer sollten gegen die Pflanze vorgehen, etwa indem sie die Pflanze den Behörden melden oder die Ambrosia selber ausrupfen.“ In der Schweiz und Ungarn sind Landbesitzer sogar gesetzlich verpflichtet, das Aufblühen der Pflanze durch rechtzeitiges Ausreißen zu verhindern. In Deutschland wäre eine solche gesetzliche Verpflichtung auf Bundesebene noch zu diskutieren. Die Pollen der aus Nordamerika stammenden Pflanze können schon in kleinsten Mengen heftige gesundheitliche Reaktionen auslösen. Dazu zählen Heuschnupfen, Bindehautentzündung und allergisches Asthma. Mit ihrer langen Blütezeit (Juli bis Oktober) trägt die Pflanze zur Verlängerung der Pollenzeit – und somit der Leidenszeit vieler Allergiker – bei. In wärmeren Ländern, beispielsweise Ungarn, Italien oder Frankreich, ist Ambrosia schon seit längerem verbreitet. Infolge des Klimawandels rechnen Fachleute damit, dass sich die Pflanze auch in Deutschland weiter ausbreitet. Neben ihrer allergenen Wirkung kann Ambrosia als Ackerunkraut in bestimmten landwirtschaftlichen Kulturen (z.B. Sonnenblumen) Probleme bereiten. In Ungarn ist das bereits der Fall. In Deutschland wächst die Pflanze vermehrt in Hausgärten, auf Brachen, Äckern und Schnittblumenfeldern. Auch Baustellen,  Straßen- und Feldränder sind betroffen. Ursprünglich wurden die Ambrosiasamen u. a. mit verunreinigtem Vogelfutter oder Bautransportern eingeschleppt. Erfolgreich bekämpft werden kann die Ambrosia dann, wenn die Pflanzen rechtzeitig vor der Blüte ausgerissen werden. Einige Kommunen bekämpfen das Gewächs bereits systematisch. In Berlin beispielsweise sind sogenannte Ambrosia-Scouts unterwegs, um die Pflanze aufzuspüren und auszurupfen. Dauerhaft erfolgreich kann die Ambrosia nur biotopübergreifend bekämpft werden (an Straßenrändern, auf Äckern, Brachen, Baustellen und anderen öffentlichen Flächen). Neben den für den öffentlichen Raum zuständigen behördlichen Verantwortungsbereichen von Bund und Ländern könnten außerdem auch private Grundstückseigentümer verpflichtet werden, Ambrosiapflanzen von ihren Flächen zu entfernen. Eine bundesweit einheitliche gesetzliche Regelung im Sinne einer Melde- und grundsätzlichen Bekämpfungspflicht ist auch wegen des Ländergrenzen überschreitenden Pollenflugs sinnvoll. Wo kommt die Ambrosia-Pflanze her? Wo ist sie in Deutschland besonders verbreitet? Welche Probleme bereitet sie? Und wie sollte man die Pflanzen entfernen und entsorgen? All dies zeigt unsere Bilderanimation.

Regionale Verteilung luftgetragener allergener Pollen in 2014 und ihre Risikobewertung bei Erwachsenen mit allergischer Rhinitis durch Pollen im Stadtgebiet von Berlin

Seit einigen Jahren steigt die Zahl von Pollenallergikern in industrialisierten Ländern, besonders in Städten. Es gibt Hinweise darauf, dass dies mit der Zunahme der Pollenbelastung zusammenhängt. Da bislang kleinräumige Untersuchungen fehlen, untersucht die Studie erstmals die regionale Verteilung der Konzentration allergener Pollen in Berlin. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pollenkonzentrationen, gemessen im Sommerhalbjahr 2014 über 33 Wochen an 14 Messpunkten in Höhe der nasalen Atmung, regional unterschiedlich hoch sind. Die Schwellenwerte zur Auslösung allergischer Reaktionen für Birken- und Gräserpollen werden erreicht und zum Teil auch überschritten. Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 01/2017.

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