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Kann die Klimaänderung die Ausbreitung gesundheitsbedrohender Neophyten in Mitteleuropa fördern? Eine Analyse am Beispiel Ambrosia artemisiifolia

Das Projekt "Kann die Klimaänderung die Ausbreitung gesundheitsbedrohender Neophyten in Mitteleuropa fördern? Eine Analyse am Beispiel Ambrosia artemisiifolia" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik durchgeführt. Die extrem allergene, aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze Ambrosia artemisiifolia (=Common Ragweed) weist in den letzten 5-10 Jahren in Österreich eine massive Arealerweiterung entlang der Strassen auf. Die Analyse der Ausbreitungsgeschichte durch verschiedenste Quellen zeigt eine Verdichtung in den älteren Befallsgebieten im Osten, wie auch eine Ausbreitung in kühler-ozeanische Landesteile, die bisher von Ragweed nicht betroffen waren. Von den zahlreichen vermuteten Ausbreitungsvektoren erwiesen sich bisher verunreinigtes Vogelfutter als eher weniger bedrohlich, die Verschmutzung der landwirtschaftlichen Erntefahrzeuge in Befallsgebieten wie auch die Kontamination der Mähgeräte und des zu deponierenden Mähguts aus der Straßenpflege stellen jedoch ein bisher unterschätztes Risiko der weiteren Verschleppung von Ragweed dar. Die Populationen sind vor allem auf den schon länger besiedelten landwirtschaftlichen Flächen sehr individuenstark - nicht nur oberirdisch, sondern auch in Form von tausenden Samen im Boden. Die jüngeren Bodensamenspeicher der Straßenbankette werden allerdings bei falscher Pflege (zu früher erster Schnitt und zu später zweiter Schnitt) offensichtlich auch bereits aufgefüllt. Erste Schnittversuche im Glashaus wie auch auf Versuchsstrecken an Straßen ergaben, dass die Wahl des für die Bekämpfung optimalen Schnitttermins schwieriger ist, als erwartet. Bei zu frühem Schnitt erfolgt eine intensive Sprossregeneration aus unteren Knospen (was sich reduzieren ließe, wenn man die Ambrosia-Keimlinge eher zwingt durch Belassen der Gräserkonkurrenz hochbeinig zu wachsen und dann später massiv zurückschneidet) und die Stimulierung einer zweiten Keimkohorte. Bei Versäumnis des Schnitts im August (Urlaubszeit) kann Ragweed bereits ab Anfang September ausreifen, was die Bodensamenbank wieder auffüllt. Auch musste festgestellt werden, dass sich die Pflanzen durch Kontraktion der Wurzeln und Tiefersenkung der unteren Achselknospen im Laufe des Frühsommers dem Schnittbalken entziehen. Ausgeklügelte Schnittversuche sollen im Rahmen der geplanten Fortführung des Projekts helfen, hier eine Lösung zu finden.

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