Das Projekt "Die Wirkung der Einatmung von Ozon auf die allergische Reaktion des Bronchialsystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Landesversicherungsanstalt, Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie durchgeführt. Ergebnisse: Thema dieser Untersuchung war die Frage, welcher Zusammenhang zwischen der Reaktion auf Ozon und der allergischen Reaktionsbereitschaft der Atemwege besteht, insbesondere, ob die Ozonbelastung zu der Manifestation einer allergischen Reaktion der Atemwege fuehrt, die vorher nicht in Erscheinung trat. Die Studie richtet sich also wesentlich auf die Ozonwirkung bei Personen mit allergischer Disposition ohne manifeste Antwort der Atemwege. Die Durchfuehrung erfolgte mit Hilfe von Probanden im Alter von 18 bis 50 Jahren, die sich durch eine allergische Diathese auszeichneten. Die Untersuchungskollektive, die mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen wurden, wurden ausserhalb der Saison einer dreistuendigen Ozonbelastung (250 ppb entsprechend 500 myg/m3) waehrend intermittierender koerperlicher Belastung unterzogen: die Probanden atmeten waehrend 10 Minuten Ruhe und 15 Minuten fahrradergometrischer Belastung Luft aus einer Expositionsapparatur ein. Aufgrund von inhalativen Provokationstestungen auf Methacholin und Allergen wurde sodann beiden ozonempfindlichen Probanden geprueft, inwieweit die Ozonatmung die Reaktionsbereitschaft der Atemwege modulierte. Es konnten keine markanten Unterschiede zwischen den Gruppen ozoninduzierter Aenderungen der Lungenfunktion und Atemwegsempfindlichkeit beobachtet werden, wobei jedoch hervorzuheben ist, dass eine grosse interindividuelle Variabilitaet der Ozonantwort zu verzeichnen war. Die ueberwiegende Zahl der getesteten Asthmatiker (9 von 10) zeigte eine gesteigerte bronchiale Allergenempfindlichkeit nach Ozonatmung, die Anzahl der Spaetreaktionen auf das Allergen war nach 03-Exposition nicht erhoeht. Von den 12 Probanden ohne Asthma (Gesunde oder Patienten mit einer Rhinitis) reagierte keiner auf Allergen, und zwar weder nach noch ohne Ozonatmung. Die hier erzielten Daten stellen Hinweise darauf dar, dass erstens die interindividuelle Variabilitaet der Ozonempfindlichkeit hoeher zu veranschlagen ist als die Unterschiede, die aufgrund vorbestehender Atemwegserkrankungen vorhanden sind, und dass zweitens Patienten mit Asthma eine Verstaerkung der allergischen Fruehreaktion durch kurzzeitige Ozonatmung erfahren koennen. Die gewaehlte Ozonexposition war also in der Lage, eine vorhandene allergische Atemwegsreaktion zu verstaerken, sie beguenstigte jedoch nicht in messbarer Weise das Auftreten der Reaktion beim alleinigen Vorhandensein einer allergischen Rhinitis. Dieses Projekt ergaenzt sich mit Projekt PUG L88003 insofern, als dass hier an lebenden Probanden Wirkungen von Ozon auf die Atemwege ermittelt werden konnten, auf deren zellulaeren Mechanismus im Projekt PUG L88003 Hinweise gefunden werden konnten.