Das Projekt "Wirkung von Ozon auf die Wuechsigkeit und Schaedlingsdisposition von Fichte und Buche in Mischbestaenden: Interdisziplinaere Freilandstudie im Kranzberger Forst" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Forstwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Forstbotanik durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist, die Wirkung von Ozon auf den Holzertrag eines Buche/Fichten-Mischbestandes auf der Basis der Konkurrenzbeziehungen und Schaedlingsanfaelligkeit sowie des Bodenzustandes und des Ernaehrungszustandes der Baeume zu klaeren. Dieses Vorhaben soll durch experimentelle Anreicherung der Bestandsluft im Kronenraum mit Ozon realisiert werden. Im Zentrum steht die Frage, ob die in laendlichen Gebieten vorherrschende O3 Belastung bis hin zu langfristig wirkenden, heutzutage erreichbaren Spitzenkonzentrationen die Wuechsigkeit der Buche relativ zur Fichte am realen Forststandort einschraenkt. Welche Bedeutung hat hierbei die O3 Empfindlichkeit der Schattenkrone, deren Leistungsfaehigkeit die Produktion insbesondere der Schattbaumart Buche bestimmt? Wie gross ist das Gefaehrdungspotential durch den gegebenen Eintrag von Ozon und dessen Verteilung innerhalb des Bestandskronenraumes? Verschlechtert sich die Abstimmung zwischen den 'Kosten' an Wasser- und Naehrstoffbedarf und dem erzielten 'Gewinn' an Holzzuwachs? Erhoehen Veraenderungen in der Futterqualitaet des Laubes infolge der O3 Einwirkung die Anfaelligkeit der Buche gegenueber phytophagen Insekten? Auf der Basis dieser Prozesse soll geklaert werden, ob resultierende Aenderungen der Kronenstruktur die Konkurrenzkraft der Buche um den Faktor Licht verringert. Ziel ist abzuschaetzen, ob die ohnehin pflegeintensive Kleingruppenmischung aus Buche und Fichte sich weiter zu ungunsten der Buche veraendert und damit arbeitsaufwendiger wird.
Das Projekt "Nährstoffbilanzmodelle und forstliche Standortskarten als Basis für eine nachhaltige Biomasseproduktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie durchgeführt. Der Bedarf an forstlicher Biomasse für die energetische Nutzung wird zunehmend über Schlagrückstände gedeckt. Nährstoffverluste bei der konventionellen Nutzung von Derbholz i.R. werden in der Regel über Einträge aus der Atmosphäre und über Mineralverwitterung ausgeglichen. Die Entnahme von Ästen, Zweigen und Nadeln bzw. Blättern bei Durchforstung und Endnutzung führt zu weitaus höheren Nährstoffverlusten vom Standort. Werden solche erhöhte Nährstoffentzüge nicht über Düngungsmaßnahmen kompensiert, ist die Nachhaltigkeit der forstlichen Produktion nicht mehr gewährleistet. Feldversuche zeigen Zuwachseinbussen von bis zu 20 Prozent in den ersten Jahrzehnten nach Vollbaumnutzung im Vergleich zur Entnahme von Stammholz in Rinde. Die Produktivität und damit auch die Nährstoffentzüge sind standortsabhängig. Die Resilienz eines Standorts hängt wiederum von der Nährstoffbilanz ab. Bilanzmodelle sind eine Möglichkeit die Nachhaltigkeit der forstlichen Produktion abzuschätzen. Allerdings benötigen diese Modelle zahlreiche Eingangsparameter für die Kalibrierung weshalb ihre Anwendung bisher vorwiegend auf Langzeitversuchsflächen mit entsprechend guter Datenlage beschränkt blieb. In dem geplanten Projekt soll nun die Anwendbarkeit dieser Modellansätze auf Ebene eines Forstreviers getestet werden. Für ausgewählte Standortseinheiten im Lehrforst Ofenbach-Rosalia der BOKU sollen Nährstoffbilanzen für unterschiedliche Managementszenarien gerechnet werden. Eine forstliche Standortstypenkarte mit Bodenbeschreibungen und chemischen Analysedaten liegt für den Lehrforst vor. Die Datenbasis soll über zusätzliche Bodenanalysen, vor allem mit mineralogischen Analysen ergänzt werden. Das Bestandeswachstum und Nutzungsszenarien werden auf Basis der Lehrforst-Stichprobeninventur und Ertragsmodellen simuliert. Für die Biomassekompartimentierung und Nährstoffverteilung werden allometrische Funktionen aus der Literatur und eigenen Datenbanken verwendet. Deposition und Nährstoffaustrag werden auf Basis historischer Messungen im Lehrforst und Zeittrends von den ICP-Level II-Flächen abgeschätzt. Raten der Mineralverwitterung werden mit dem Modell PROFILE 5.0 simuliert. Die Modellergebnisse werden für eine Klassifikation der Standorte nach ihrer Vulnerabilität herangezogen. Die Ergebnisse dieser Klassifikation werden mit Ergebnissen weniger aufwändiger Abschätzungen verglichen.