Das Projekt "Kinder und ihre alltaeglichen Lebensraeume. Eine umweltpsychologische Studie und Planungsempfehlungen fuer kinderfreundliche Staedte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Psychologisches Institut durchgeführt. Das Projekt setzt eine entwicklungs-oekopsychologische Forschungstradition fort, die Antworten auf die allgemeine Frage zu erarbeiten versucht: Wie wirken sich die raeumlichen Umgebungsbedingungen speziell der Wohnumfeldes auf die Gesamt-Entwicklung des Kindes aus? Welche Bedingungen koennen als foerderlich, welche als unguenstig gelten? Je mehr Erkenntnisse dieser Art gewonnen werden koennen, um so mehr koennen sie fuer die Praxis der Staedteplanung nutzbar gemacht werden. - Fuer den Aufweis derartiger 'Auswirkungen' koennen verschiedene Indikatoren herangezogen werden, unter anderem Erlebens-Indikatoren (wie attraktiv bzw. wie abweisend oder gar aengstigend werden bestimmte Umgebungsbereiche von Kindern verschiedenen Alters und Geschlechts erlebt?) oder Verhaltens-Indikatoren (wie oft halten sich Kinder in bestimmten Umgebungsbereichen auf und wie betaetigen sie sich in ihnen?). Ausserdem kommen auch entsprechende Einschaetzungen von Erwachsenen, beispielsweise von Eltern, in Betracht. - In einer deskriptiv-explorativen Untersuchung wurden Grundschulkinder im Schul-Setting aufgefordert, ihr eigenes Wohnumfeld unter verschiedenen einschlaegigen Aspekten zu beschreiben, und zwar durch multiple Markierungen in einem Stadtplan-Ausschnitt und durch Hinzufuegung von verbalen Kommentaren. Ausserdem wurden die Eltern gebeten, unabhaengig von den Kindern ihrerseits in einem Fragebogen deren Wohnumgebung hinsichtlich ihres Anregungspotentials und ihrer Risiken einzuschaetzen. Bestandteil des Gesamtprojekts ist ausserdem eine von der Tuebinger Stadtverwaltung erbetene Expertise ueber (umwelt-)psychologische Grundprinzipien einer kinderfreundlichen Gestaltung von Stadtquartieren (2. Band der Diplomarbeit).
Das Projekt "Entwicklung und Erprobung quantitativer Indices zur Beschreibung natuerlich-alltaeglicher Umgebungen im Hinblick auf deren Uebersichtlichkeit und aesthetischer Wirkungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie durchgeführt. Fragestellungen: 1. Fragen der aesthetischen Wirkungen - Stadtbildanalysen, 'gute Stadtgestalt'; - 'szenisch schoene Landschaften' usw. 2. Fragen der Orientierung in staedtischen und anderen Umgebungen - 'wayfinding': wie findet man einen bestimmten Weg, ein bestimmtes Ziel? - Orientiertheit: wie erlangt/behaelt man einen Gesamtueberblick? 3. Fragen der Identifizierung/Differenzierung bestimmter Umgebungen - wie lassen sich Spezifika einer Umgebung definieren? (das 'Gesicht' einer Stadt, 'sense of place', Regionalismus in der Architektur usw.) - wird die genaue raeumliche Struktur einer Umgebung wahrgenommen? 4. Fragen bestimmter Nutzungen/Nutzbarkeiten ('affordances') - werden bestimmte Nutzungsangebote/Handlungsmoeglichkeiten erkannt? Methode: Vpn sehen Videofilme, aufgenommmen aus einem fahrenden PKW. Zwei kurvenreiche und huegelige Strecken werden kontinuierlich eingeschaetzt bzgl. Steigung/Gefaelle und Kurvenverlauf. Zwei Strecken im Stadtbereich werden eingeschaetzt bzgl. aesthetischer Wirkung und kategorial beurteilter Flaechennutzung. Ausserdem werden Daten erhoben betr. Orientierung ('kognitive Karten') Datenauswertung/theoretische Einordnung: Die verfuegbare optische Stimulusinformation wird in Termini der oekologischen Optik im Sinne von Gibson, J.J., The ecological approach to visual perception (Boston 1979), analysiert. Die Vpn-Daten werden auf diese objektiv definierten Informationsmasse bezogen.