Das Projekt "Erarbeitung und Validierung einer Prüfrichtlinie für den Fischembryotest als Alternativmethode für den akuten Fischtest in der Stoffgesetzgebung (Deutschland lead country)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Fakultät für Biologie, Institut für Zoologie, Abteilung 5: Morphologie,Ökologie durchgeführt. A) Problemstellung: Der akute Fischtest ist ein Wirbeltiertest und soll zur Umsetzung des Tierschutzgedankens durch alternative Methoden ersetzt werden. Auf Initiative BMU/WA I 3 wurde der Fischeitest durch UBA/III 3.4 für die Abwasserprüfung national entwickelt (DIN 38415-T6, 09/2001). Zur internationalen Normung hat UBA/III 3.4 den Fischeitest als New Work Item in das Arbeitsprogramm von ISO TC 147 SC 5 eingebracht. Für die Stoffprüfung liegen Ergebnisse des Fischembryotests aus zwei Forschungsprojekten vor (BMBF 0310506, UFOPLAN 10603908). Der Fischembryotest kann ebenfalls im Sinne des Tierschutzgedankens als Alternative zum akuten Fischtest eingesetzt werden. Seine Potenziale zur Erweiterung um sublethale Parameter machen ihn für die Stoffprüfung besonders attraktiv. Für die Anerkennung der Methode z.B. in ChemG, PflSchG, BiozidG, AMG und ihre Aufnahme in Anhang V der RiLi 67/548/EWG ist die Verabschiedung als OECD Test Guideline notwendig. Im Rahmen der neuen Chemikalienpolitik der EU sollen vorwiegend tierversuchsfreie Methoden implementiert werden. Von Tierschutzorganisationen wird der politische Druck u.a. auf BMU und BMVEL in jüngster Zeit deutlich verstärkt. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Auf Grundlage der bisher vorliegenden Ergebnisse sind weitere Arbeiten notwendig, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche und zügige Verabschiedung des Fischereiembryotests im OECD-Prüfrichtlinienprogramm zu schaffen. C) Ziel des Vorhabens sind die Auswertung und Validierung aller bisher vorliegenden Daten zum Fischembryotest, die Überarbeitung des Testprotokolls aus UFOPLAN 10603908, die Organisation, Durchführung und Auswertung experimentell vergleichender Untersuchungen bzw. einer umfassenden Literaturstudie (detailed review) und die abschließende Vorlage eines ausgereiften Methodenvorschlags, der als Alternative für den akuten Fischtest (OECD 203) erfolgreich in das OECD-Prüfrichtlinienprogramm eingebracht werden kann.
Das Projekt "Evaluierung von Ersatzmethoden fuer den Draize-Test am Kaninchenauge: Testung am Huehnerei (HET-CAM) bzw. mit Zellkulturen (Ringversuch)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Veterinärmedizin - Robert von Ostertag-Institut durchgeführt. Das Bundesgesundheitsamt in Berlin hat am ersten Juni 1988 ein Forschungsvorhaben begonnen, das international zum Ersatz des sog Draize-Tests fuehren soll. Der Draize-Test ist eine Versuchsmethode zur Feststellung eines augenschaedigenden Potentials von chemischen Stoffen, die dem Versuchstier (Kaninchen) erhebliche Schmerzen bereitet. Das Bundesgesundheitsamt ist aufgrund seiner bisherigen Forschungen ueber Methoden zum Ersatz von Tierversuchen der Ansicht, dass eine Kombination bestimmter Labortests in diesem Bereich den Tierversuch weitgehend ersetzen kann. Es handelt sich um den sog HET-CAM-Test am bebrueteten Huehnerei in Verbindung mit einem sog Cytotoxizitaetstest, dem Neutralrot-Test an Zellkulturen. Diese Einschaetzung des BGA muss allerdings wissenschaftlich ueberprueft werden, um national und international anerkannt zu werden. Bei dem nunmehr begonnenen und vom Bundesgesundheitsamt koordinierten Forschungsvorhaben werden 15 Arbeitsgruppen in toxikologischen Abteilungen der chemischen Industrie, in Universitaeten, im Bundesgesundheitsamt und anderen Forschungseinrichtungen etwa 50 Stoffe mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften einsetzen. Sie werden im Rahmen eines Ringversuchs unter Rourtinebedingungen feststellen, ob und inwieweit die Ergebnisse der Methoden zum Ersatz des Draize-Tests reproduzierbar sind. Das Forschungsprojekt ist ein weiterer Schritt in den Bemuehungen des Bundesgesundheitsamtes, Tierversuche auf das unerlaessliche Mass zurueckzufuehren.
Das Projekt "Entwicklung der in Vitro-Immunisierung und Vermittlung von Zellkulturtechniken als Beitrag zur Erarbeitung und Verbreitung von Alternativmethoden zum Tierversuch" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Tierforschungsanlage durchgeführt. Im Rahmen des Zellkulturprojekts in der Tierforschungsanlage der Universitaet Konstanz werden Zellkulturmethoden und -techniken als Alternativmethoden zum Tierversuch entwickelt und etabliert. Das Zellkulturprojekt teilt sich in zwei Teilprojekte. Im Teilprojekt 1 soll die in Vitro Immunisierung unter besonderer Beruecksichtigung der Antigen-praesentierenden Immunzellen weiter entwickelt und optimiert werden. In Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen der Universitaet Konstanz werden die Einsatzmoeglichkeiten fuer das reizarme Ribi-Adjuvans-System beim Immunisieren von Tieren als Ersatz fuer das belastende Freundsche Adjuvans breit ausgetestet. Im Teilprojekt 2 werden Theorie und Praxis der Zellkultur vermittelt mit dem Ziel, zur Verbreitung von Zellkulturmethoden als Alternative zum Tierversuch beizutragen. Mitarbeitern aus anderen Forschungsgruppen wird ausserdem die Moeglichkeit gegeben, projektspezifische Zellkulturmethoden und /oder-Techniken als Alternative zu Tierversuchen zu entwickeln und zu etablieren.
Das Projekt "Die Validitaet von Ergaenzungs- und Ersatzmethoden zum Tierversuch" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Veterinärmedizin - Robert von Ostertag-Institut durchgeführt. Das Problem der Anerkennung von Ergaenzungs- und Ersatzmethoden zum Tierversuch ist von dringendem wissenschaftlichen, administrativen und legislativen Interesse. Die Studie soll durch Erarbeitung eines erkenntnistheoretischen Konzeptes zur Methodik der biomedizinischen Forschung bei der Entwicklung und Anerkennung solcher Methoden, durch Formulierung und Festlegung von Begriffen und ihren Definitionen und durch Entwicklung eines Erfassungs- und Bewertungsschemas fuer Ergaenzungs- und Ersatzmethoden zur Problemloesung beitragen.