Das Projekt "Bericht zur Entsorgung von Fettabscheiderinhalten in Hessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hessische Landesanstalt für Umwelt durchgeführt. In ca. 4600 Kuechenbetrieben und Fleischereien sind in Hessen Fettabscheideranlagen installiert. Bei der Entleerung und Saeuberung der Abscheider faellt ein Gemisch an, das zu etwa 7-10 Prozent aus Fett, 80 Prozent aus Wasser und zu 10-20 Prozent aus Schlamm besteht. Das Fett wird nach Vorentwaesserung, Reinigung und Trocknung als technisches Fett zur Herstellung von Seifen, Fettsaeuren, Glycerin oder Schmierstoffen verwendet.
Das Projekt "Errichtung und Erprobung einer Pilotanlage zur Gaserzeugung aus Grosskuechenabfaellen (GKA) und Altfett" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Gießen-Friedberg, Zentrum für Umwelttechnologie (ZfU), Labor für anaerobe Verfahrenstechnik durchgeführt. Die Essensreste aus Grosskuechen koennen nach Homogenisierung und Pasteurisierung in der Landwirtschaft zur Schweinefuetterung genutzt werden. Im Landkreis Giessen wird diese Verwertung, die unserer Meinung nach die oekonomisch sinnvollste ist, an einigen Hoefen praktiziert. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass unter Beruecksichtigung der Entwicklung auf dem europaischen Agrarmarkt, eine weitere Entsorgungsschiene gefunden werden muss, um die nicht im landwirtschaftlichen Betrieb zu verwertenden Essensreste verfahrenstechnisch und oekonomisch sinnvoll zu beseitigen. Ein Ziel des Projekts war, mit Hilfe einer 50 m3-Pilotanlage die in Vorversuchen ermittelten Daten der Faulgasproduktion und des Abbaugrades aus der Fett- und GKA-Vergaerung im Biogasfermenter zu ueberpruefen. Die verfahrenstechnischen Parameter wie die ein- bzw. zweistufige Prozessfuehrung, die Schlammrueckfuehrung, die Cofermentation mit anderen Substraten und die thermophile bzw. mesophile Betriebsweise mussten dem jeweiligen Substrat angepasst und optimiert werden. Das Hauptanliegen der Untersuchungen war, eine optimale Faulgasausbeute bei ausreichendem Abbau der organischen Substanz zu erzielen. Weiterhin war beabsichtigt, das taeglich anfallende Faulgut (output) in Pflanzenbeeten zu entwaessern. Diese Untersuchungen wurden von der ZAUG (Zentrum Arbeit und Umwelt, Giessener gemeinnuetzige Berufsbildungsgesellschaft mbH) geplant, durchgefuehrt und wissenschaftlich betreut. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die GKA als Monosubstrat fuer die anaerobe Behandlung, aufgrund des hohen Stickstoffanteils, schlecht geeignet sind. Dem Substrat muss eine Kohlenstoffquelle, z.B. Fettabscheiderinhalte, zugemischt werden, um eine stoerungsfreie Methanisierung zu erreichen. Diese Untersuchungen werden z.Zt. im Labor fuer anaerobe Verfahrenstechnik, FH Giessen-Friedberg, im Labormassstab durchgefuehrt.