Das Projekt "Nachhaltige Kanalsanierung Stadt Rietberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Rietberg, Abwasserbetrieb durchgeführt. Die Zielstellung des Projektes bestand darin, einen dauerhaft flexiblen Reparaturstutzen für Einläufe der Grundstücksentwässerung zu entwickeln, welcher der Stadt Rietberg bei der Sanierung von ca. 7000 Einläufen ein höheres Maß an Dauerhaftigkeit und Funktionalität gewährleisten sollte, als mit bisher üblichen Hutsanierungsverfahren, die im IKT Warentest 'Reparaturverfahren für Anschlussstutzen' aus dem Jahr 2004 ein nicht befriedigendes Ergebnis erbracht hatten. Als Lösungsansatz wurden marktübliche Hutprofilverfahren mit einem zusätzlichen Gummihutprofil ergänzt. Dies sollte einerseits für eine Flexibilität des Sanierungsergebnisses sorgen und andererseits beim Versagen der Harzmatrix durch Verkehrslasten die Dichtheit des Gesamtsystems gewährleisten. Die Länge des in den Einlauf ragende Teils betrug 350-400 mm. Das Gummihutprofil übernimmt im Gesamtsystem mehrere Zusatzfunktionen: 1. Es gewährleistet die gewünschte Flexibilität, indem bei entsprechender Belastung und Versagen der starren Harzmatrix die Dichtfunktion durch das Gummihutprofil übernommen wird. 2. Es erfüllt eine zusätzliche Schalungsfunktion, indem es verhindert, dass das Harz unkontrolliert in den umgebenden Baugrund austritt und die Schichtdicke negativ beeinflusst. 3. Es ermöglicht über die zusätzliche Schalungsfunktion den Einsatz des Gesamtsystems bei anstehendem Grundwasser ohne zusätzliche Maßnahmen, wie dem Verpressen mit entspr. Schnellbindern. Ein weiterer Lösungsansatz, der im Projekt verfolgt wurde, setze sich mit der Problematik der Fremdeinleiter, die die Kanalisation und die Klärbetriebe belasten, ohne dass die Einleiter Abwassergebühren entrichten, auseinander. Durch die Integration eines auf RFID-Technologie basierenden Transponders bei der Installation des dauerhaft flexiblen Reparaturstutzens bzw. zukünftig auch bei der Neuverlegung durch Integration in den Einlaufstutzen sollte, z. B. in Verbindung mit einer Kanalinspektion, eine leichte Zuordnung der vorhandenen Einläufe und damit der Einleiter anhand einer Identifkationsnummer, ID, ermöglicht werden. Während der Bearbeitung des Projekts wurde deutlich, dass die Sanierung von undichten Einläufen mit einem flexiblen Reparaturstutzen zwar, wie in der Projektzielstellung gefordert, die Undichtigkeit als Problem behebt, andererseits aber die als Folgen der Undichtigkeiten bereits entstandenen Auflockerungen, Sackungstrichter und Hohlräume im Straßenaufbau keine Berücksichtigung bei der Sanierung finden. Diese Schäden gehen, wie Untersuchungen in Rietberg aufgezeigt haben, mit einer örtlichen Schwächung der Tragfähigkeit der Straße einher und können so wiederum schädigend auf die neu sanierten Einläufe wirken. usw.