Das Projekt "Signale klimabedingter Extremwetterereignisse in Mooren des Ammergebirges - Validierung von Klimaszenarien in Bayern und Schaffung von Grundlagen zur Klimaanpassung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Forschungsdepartment für Ökologie und Ökosystemmanagement, Extraordinariat für Geomorphologie & Bodenkunde durchgeführt. Im Ammergebirge werden Moor-Standorte ausgewählt, die entsprechend der Lage, des Reliefs und der Beschaffenheit drei montanen Höhenstufen zugeordnet werden. Die Auswahl erfolgt nach dem Kriterium 'geeignet als Klimaarchiv', d.h. nach der Frage, welche sedentären und sedimentologischen Wechsellagerungen bilden ein Geo- und Klimaarchiv und bergen Klimaproxydaten. Die Moore werden dazu mit nicht-invasiven, geophysikalischen Methoden der Untergrundprospektion untersucht, wie z.B. Bodenradar, die ein genaues 3D Bild des Untergrunds ergeben. Dabei können z.B. mineralische Einträge erkannt werden, die Folge einer klimabedingten Bodenerosion im direkten Moorumfeld sind (=Klimaproxy). Ferner werden mit Hilfe dünner Stechsonden Bodenproben entnommen und die Sedimente im Labor analysiert (Radiokohlenstoffmethode, Pollenanalyse, stimulierte Luminesenzmethode). Die Ergebnisse werden in einem digitalen Höhenmodell dargestellt. Klimabedingte Veränderungen und anthropogene Einflüsse sowie der Umgang beider Aspekte miteinander in der Vergangenheit können so erforscht werden und auf die Jetztzeit übertragen werden.