Das Projekt "Physik der kleinskaligen Schichten in der oberen Mesosphaere (OPOSSUM)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik e.V. an der Universität Rostock durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, die physikalischen Prozesse, die zur Erzeugung von Schichten in der oberen Atmosphaere (NLC, PMC, PMSE) fuehren, zu untersuchen. Es geht insbesondere darum, den Zusammenhang zwischen der Existenz und Morphologie dieser Schichten und der thermischen und dynamischen Struktur der Hintergrundatmosphaere zu verstehen. Es sollen zunaechst die vorhandenen bodengebundenen Messungen in Nordeuropa (Lidar-, Radartechniken in Kuehlungsborn, Andoya, Svalbard etc.) mit den Daten des neuen TIMED-Satelliten (z.B. Temperatur, H2O) und den neuen raketengetragenen Messungen (z.B. Erfassung kleinskaliger Strukturen im Neutralgas und im Plasma, Andoya Rocket Range) kombiniert und gemeinsam analysiert werden. Wesentlicher Teil des vorliegenden Vorhabens ist die mikrophysikalische Modellierung der Teilchenbildung und -aufladung. Hierzu sollen bereits existierende Modellpakete aus Deutschland und aus den USA zusammengefuegt und erweitert werden, so dass Beobachtungs- und Modelldaten gemeinsam interpretiert werden koennen.
Das Projekt "Die Entwicklung der Pinatubo Aerosole in der polaren Stratosphaere" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Physikalisches Institut durchgeführt. Als Folge der Ausbrueche der Vulkane Pinatubo und Hudson in der Mitte des Jahres 1991 entstandenen groessere Mengen Aerosole in der Stratosphaere. Diese Aerosole ermoeglichen dort heterogene Chemie, veraendern den Strahlungshaushalt, sind Kondensationskerne fuer die Bildung von Wolken in der kalten polaren Stratosphaere (PSC) und kennzeichnen den globalen Transport in der Stratosphaere. Mit dem 1991 auf der Insel Andoya errichteten Lidar soll die zeitliche Entwicklung dieser Aerosole in der polaren Stratosphaere festgehalten werden (Menge, Hoehenverteilung, Unterscheidung von Vulkanaerosol und PSC). Es sollen Feldmessungen vorwiegend waehrend der drei kommenden Winter stattfinden. Die vorgeschlagenen Messungen koennen zur Frage nach der relativen Bedeutung von natuerlicher und anthropogener Wirkstoffeintragung in die Stratosphaere beitragen.
Das Projekt "Stratosphaerische Messung von Aerosolen, polarstratosphaerische Wolken und chemischer Komponenten in der westskandinavischen Leewellen-Region am Polarkreis im Rahmen des EG-SESAME-Projekts" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Das Hauptziel des Projektes ist es, Feldmessungen chemischer Substanzen der Stratosphaere und Aerosole durchzufuehren und anhand der Ergebnisse den Einfluss von polaren und stratosphaerischen Wolken (PSC) und (vulkanischen) Aerosolen auf die Stickstoff und Chlor-Verteilung besser zu verstehen. Partikel werden mit Lidar-Geraeten und chemische Gase mit Spektrographen nachgewiesen. Die Messorte sind Andoya (69 N, 16 E) und Kiruna (68 N, 21 E), sie liegen im Einflussgebiet der winterlichen westlichen Stroemung ueber Skandinavien. Das Vorhaben ist Teil des SESAME-Projektes (Secound European Stratospheric Arctic and Middle Latitude Experiment).