Aufgrund seiner hormonähnlichen Wirkung im Menschen und anderen Organismen ist der Einsatz von Bisphenol A mit Umwelt- und Gesundheitsrisiken verbunden. Das Ziel des Projektes war es BPA-Substitutionskandidaten, deren Verwendungsmuster wahrscheinlich zu einem Eintrag in die Umwelt führen kann, zu recherchieren (44 Stoffe), vorhandene Literaturdaten auszuwerten und für identifizierte Datenlücken Tests auf in vitro Ebene durchzuführen. So wurden 26 Substanzen auf ihre östrogene und androgene Wirkung getestet. Bei 43 Substanzen besteht nach Recherche und Tests ein Anfangsverdacht auf ED-Wirkungen (33) oder die Datenlücken konnten nicht geschlossen werden (10). Die Ergebnisse werden in den europäischen Prozess zur Regulierung der Stoffgruppe der Bisphenole eingebracht. Veröffentlicht in Texte | 123/2019.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Darmstadt, Fachbereich Chemie- und Biotechnologie, Lehrgebiet Zellbiologie, Zellkulturtechnik durchgeführt. Etliche endokrin wirkende Stoffe zeigen auch eine neuroentwicklungstoxische Wirkung, wobei die zugrundeliegenden Mechanismen bislang unzureichend geklärt sind. In diesem Projekt sollen Marker ermittelt werden, die eine parallele Untersuchung beider Wirkqualitäten ermöglichen. Zum Nachweis (anti)östrogener und (anti)androgener Stoffeffekte wird ein rekombinantes Hefesystem (R-YES, R-YAS) verwendet. Um embryotoxische Wirkungen zu erfassen, ist die Durchführung des Embryonic Stem Cell Tests (EST) vorgesehen, der dann durch Erfassung der Ausbildung neuraler Zelltypen um spezifisch neurotoxische Endpunkte erweitert wird (neuroEST). Dies ist auch mit neuralen Stammzellen (NSC) vorgesehen. Damit kann eine embryo- und neurotoxische Wirkung endokrin wirkender Stoffe auf frühe Differenzierungsprozesse nachgewiesen werden und schließlich ein Test zum in vitro-Nachweis neuroentwicklungstoxischer Stoffeffekte entstehen. AP1: Testen neurotoxischer und endokriner Stoffe mit R-YES, R-YAS und EST, bei dem funktionale und morphologische Endpunkte untersucht werden, die charakteristisch sind für ausdifferenzierende neurale Zelltypen. Etablierung der NSC. AP2: Weiterentwicklung des EST zum neuroEST für den Nachweis spezifisch neurotoxischer Wirkungen. Ergebnisse aus AP1 und Literaturdaten bilden die Basis zur Markeridentifikation für die Charakterisierung neuraler Zelltypen und ihres Differenzierungsgrades. AP3: Testen von neurotoxischen, endokrinen Substanzen mit NSC, die zu Neuronen, Gliazellen, Astrozyten, Oligodendrozyten ausdifferenziert werden. Diese werden in verschiedenen Differenzierungsstadien behandelt und untersucht. Gesucht werden Marker, die bei endokrin und neurotoxisch wirkenden Substanzen spezifisch moduliert werden. AP4: Finale Substanztestung mit NSC und neuroEST auf Basis dieser identifizierten Marker. Hier fließen auch Ergebnisse anderer TP des NeuroBox-Verbunds ein, indem dort identifizierte Marker auch auf ihre Eignung bei NSC und neuroEST untersucht werden.
Das Projekt "Teilprojekt 8" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Incos Bote Cosmetic Gesellschaft mit beschränkter Haftung durchgeführt. Im Rahmen des Verbundes wird das KMU Incos Bote in den Modulen Exposition und Risikomanagement Beiträge liefern. Das Ziel des Gesamtprojektes ist es, eine harmonisierte Teststrategie, festgeschrieben in einem Leitfaden, für ein gefährdungsbasiertes Risikomanagement von anthropogenen Spurenstoffen zu erarbeiten. Im Modul Endokrine Wirkungen wird der Schwerpunkt des Teilprojektes liegen. Mit verschiedenen Varianten des rekombinierten Hefetests sollen - ergänzend zu Teilprojekt 12 - östrogene , androgene und progesteronartige Wirkungen von Trinkwasser-relevanten Einzelsubstanzen sowie in nativen, angereicherten und künstlich angereicherten Wasserproben nachgewiesen werden. Die Proben werden von Teilprojekt 1 und 2 zentral bereitgestellt. Das Teilprojekt dient der Adaptation des rekombinierten Hefesystems auf die spezifische Fragestellung und der Feststellung inwieweit dieses System für eine Testbatterie im Rahmen des GOW-Konzeptes geeignet ist. Ziel ist aber auch eine bessere toxikologische Bewertung neuer nur teilweise oder nicht bewertbarer Substanzen mit Trinkwasser-Relevanz zu ermöglichen. Arbeitsplan: Zunächst sollen Trinkwasser-relevante Einzelsubstanzen auf östrogene und androgene Wirkungen untersucht werden. Danach folgen komplexe Gemische sowie Extrakte. Abschließend ist die Zusammenfassung der Ergebnisse in einem Abschlussbericht und einer Publikation vorgesehen.
Das Projekt "Planung der multizentr. Beurteilung des derz. Standes und der Entwicklung der Ejakulatqualitaet bei jungen Maennern im nationalen Ost/Westvergleich unter Beruecksichtigung moeglicher umweltbedingter Einfluesse wie z.B. hormonell wirksamer Chemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Andrologie durchgeführt. Das Ziel der Arbeiten besteht darin, ein Studiendesign zu entwerfen, das bei der Durchfuehrung des Projektes eine Beurteilung der Entwicklung der maennlichen Fruchtbarkeit und moeglicher Umwelteinfluesse auf diese erlaubt. Zunaechst soll eine statistische und epidemiologische Analyse der vorhandenen Ressourcen erfolgen. Erforderlich ist hierzu die Einbindung anderer Zentren fuer Andrologie, um Daten aus verschiedenen Bereichen Deutschlands zu erhalten. Es muss ein Konzept fuer eine Werbung in den Standorten der Zentren fuer Andrologie erstellt werden, um eine moeglichst hohe Vergleichbarkeit zu erzielen. Erforderlich ist ausserdem ein Konzept zur Anbindung des deutschen Projektes an laufende internationale Studien in Daenemark und Frankreich.
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt am Main, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Abteilung Aquatische Ökotoxikologie durchgeführt. Das Vorhaben verfolgt vier Ziele: 1. Eine innovative Kombination ökotoxikologischer mit chemisch-analytischer Methodik sowie die enge Verknüpfung von in-vitro mit in-vivo-Testverfahren bei der Identifizierung toxikophorvermittelter Effekte in Abwasserfraktionen. 2. Generelle Ermittlung von Schadwirkungen neuer Problemstoffe im Wasserkreislauf. 3. Überprüfung der Effektivität erweiterter technischer Aufbereitungsverfahren und technischer Maßnahmen in der Abwasseraufbereitung. 4. Entwicklung innovativer Ansätze zur Gefährdungsbewertung von Problemstoffen im Wasserkreislauf durch Korrelation ökotoxikologischer Wirkmuster mit chemischen Summenparametern. Arbeitsplanung: Mit sieben in-vitro-Testverfahren für gen- und zytotoxische, dioxinähnliche, androgene und antiandrogene Wirkpotentiale sowie einem in-vivo Test (Potamopyrgus antipodarum) zu reproduktionstoxischen Wirkungen werden Wasserproben aus dem Donauried, technisch unterschiedlich aufbereiteten Abwasserströmen der Versuchskläranlage der TUDa sowie Abwasserproben aus Simulationsversuchen zur Fraktionierung toxikophorer Molekülstrukturen der BfG analysiert. Eine Auswahl aus der Gesamtzahl von ca. 2500 zur Testung vorgeschlagenen Proben der Partner TUDa, LW und BfG wird nach Abstimmung und Priorisierung mit allen an AP2 beteiligten Partnern untersucht.
Das Projekt "Verhalten von Östrogen und androgen aktiven Substanzen während und nach der Ozonung von Krankenhausabwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. durchgeführt. Um den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu verringern, bieten Kläranlagen einen guten Ansatzpunkt, da hier die anfallenden Abwässer gezielt behandelt werden können. Dabei hat sich die Ozonung als vierte Reinigungsstufen als sehr effektiv erwiesen. Allerdings entsteht hierbei eine Vielzahl verschiedener Transformationsprodukte, über deren Art und Wirkung wenig bekannt ist. Eine Gruppe von Schadstoffen bilden die endokrin aktiven Chemikalien, die in das Hormonsystem von Menschen und Tieren eingreifen können. Zu dieser Gruppe zählen neben den natürlichen Hormonen auch viele Industriechemikalien und Arzneimittel, die über die Abwässer in die Umwelt gelangen. In Voruntersuchungen von Krankenhausabwässern des Kreiskrankenhauses Waldbröl (Bieling, 2011) und des Marienhospitals in Gelsenkirchen (IUTA und IWW, PILLS Project, 2012) wurde bei der Messung von östrogenen Effekten ein Anstieg der Östrogenität (gemessen als 172-Estradiol Äquivalentkonzentration, EEQ) nach der Ozonung beobachtet. Als Arbeitshypothese dient die Annahme, dass eine selektive Entfernung von Steroidrezeptorantagonisten (z. B. von antiöstrogen, androgen oder antiandrogen wirksame Arzneimittel wie Tamoxifen oder Flutamid) durch die Ozonierung deren inhibitorische Effekte aufhebt. Die Entfernung dieser maskierenden Effekte könnte dazu führen, dass die östrogene bzw. androgene Aktivität nach der Ozonierung sichtbar wird. Diese Effekte sollen durch die systematische Untersuchung zu östrogenen, antiöstrogenen sowie androgenen und antiandrogenen Effekten und die Kombination mit der Quantifizierung der im Krankenhaus eingesetzten hormonell wirkenden Medikamente aufgeklärt werden. Hieraus werden neben der genauen Effektbeschreibung zu den einzelnen Proben am Beispiel Krankenhausabwasser auch Informationen zur Störanfälligkeit und Vergleichbarkeit der biologischen Assays für die Anwendung in hoch belasteten Abwässern erhoben. Die erzielten Ergebnisse sollen zur Optimierung der Anlagensteuerung und somit zur Optimierung der Reinigungsleistung genutzt werden.
Das Projekt "EURopean network of excellence for OCean Ecosystems ANalysiS (EUR-OCEANS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) durchgeführt. EUR-OCEANS aims to achieve lasting integration of European research organisations on global change and pelagic marine ecosystems, and to develop models for assessing and forecasting the impacts of climate and anthropogenic forcing on food-web dynamics (structure, functioning, diversity and stability) of pelagic ecosystems in the open ocean. The NOE will favour the progressive integration of research programmes and facilities of major research Institutes all over Europe. The long-term goal of the NOE is to create a multi-site Institute for European Research on Ocean Ecosystems under Anthropogenic and Natural forcings. The international context is provided by Global Ocean Ecosystem Dynamics (GLOBEC), and the forthcoming Integrated Marine Biogeochemistry and Ecosystem Research (IMBER) of the International Geosphere Biosphere Programme (IGBP).EUR-OCEANS' Joint Programme of Activities (JPA) comprises: (1) Integrating activities on: networking (data and model integration); (2) Jointly executed research, organised around four broad modelling tasks (together with observations and experiments) on: pelagic ecosystems end-to-end, biogeochemistry, ecosystem approach to marine resources and within-system integration; (3) Activities to spread excellence, including training of researchers, and spreading excellence to socio-economic users and to the European public (through the Association of Aquaria for EUR-OCEANS public outreach); (4) Management Activities. Administrative and Financial Coordinator: Institut Oceanographique. Governing bodies: General Assembly (Member Organisations); Executive Committee (incl. Scientific Director and the Deputy); Steering Committee (incl. Work Packages Leaders). Councils: Scientific, Intellectual, Gender Equality, and EUR-OCEANS Institute. Composition: 69 Member Organisations, from 25 states (incl. 7 Third countries); 160 PIs selected for their capacity and excellence. Close cooperation with the USA, Australia, Canada, Namibia and Japan. Prime Contractor: France Innovation Scientifique et Transfert; Paris; France.
Das Projekt "Rahmenabkommen zur Unterstützung von thematischen Studien im Agrar/Umwelt-Bereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie durchgeführt. Zielsetzung: Entwicklung von Methoden, um die räumliche Dimension (z.B. Geoinformationen, räumliche Modellierung und Analyse) verstärkt in der Politikfolgenabschätzung berücksichtigen zu können.
Das Projekt "Vorbereitung eines EU-Projektes 'COMPRENDO' fuer den 'Call on the Endocrine Disrupters'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt, Fachbereich 15 Biologie und Informatik, Abteilung Ökologie und Evolution durchgeführt. Auf einem im Feburar 2001 durchgefuehrten Statusseminar zu den bisher durchgefuehrten Vorhaben zum Themengebiet 'Chemikalien in der Umwelt mit Wirkung auf das endokrine System' wurde nach eingehender Beratung ueber die vorgestellten Ergebnisse Uebereinkunft darueber erzielt, dass eine Beteiligung an den laufenden Umweltforschungsprogrammen der EU angestrebt werden soll, die nachtraeglich durch den Schwerpunkt 'Health and Environmental Implications of Endocrine Disrupters' ergaenzt wurden. Der vorliegende Antrag soll der Initialisierung des EU-Projektes 'COMPRENDO' mit deutscher Projektkoordination fuer den 'Call on the Endocrine Disrupters' als Teil des Fuenften Rahmenprogramms im Bereich 'Energy, Environment and Sustainable Development and Quality of Life Programm' dienen. Ziel des Antrages ist es, einen phylogenetischen Vergleich allgemeiner Wirkmuster von endokrin aktiven Substanzen fuer eine repraesentative Auswahl von Taxa, inklusive dem Menschen, zusammen zu stellen. Entsprechend den Vorgaben der EU-Kommission sollen sich die Studien der Projektteilnehmer dabei hauptsaechlich auf bisher weniger untersuchte Stoffe mit antiandrogener (z.B. Vinelozolin, Cyproteronacetat, Flutamid, Linuron, Diuron) sowie androgener Wirkung (Organozinnverbindugen wie DBT und TPT) beziehen, da im Vergleich zu der Vielzahl an Untersuchungen von Substanzen mit einer oestrogenarigen Wirkung die Kenntnisse in diesem Bereich lueckenhaft sind.
Das Projekt "Entwicklung der Haploiden-Technik für Johanniskraut zur beschleunigten Umsetzung neuer Zuchtziele (HypericumDH)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RLP AgroScience GmbH durchgeführt. Johanniskraut gehört zu den bedeutendsten Medizinalpflanzen im deutschen Anbau. Die wichtigste Anwendung liegt in der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen. Kürzlich wurde eine neue Anwendungsmöglichkeit für Johanniskraut entdeckt: Johanniskrautextrakte zeigen eine signifikante Wirkung bei der Behandlung gegen Alzheimer Demenz. Diese Wirkung scheint jedoch unabhängig von Hypericin zu sein, einer der Hauptwirkstoffe des Johanniskrautsextrakts. Ein hoher Gehalt dieses Wirkstoffs war bisher ein Zuchtziel in der Johanniskraut-Züchtung. Die Züchtung von Johanniskraut wird durch seine fakultativ apomiktische Befruchtung erschwert, neue Eigenschaften können nicht konventionell über Kreuzungen eingebracht werden. Apomiktische Linien sind sehr heterogen, rezessive Allele sind für die konventionelle Züchtung nicht oder nur schwer nutzbar. Das Ziel des Projektvorhabens ist die Etablierung eines Systems zur Herstellung von haploiden bzw. doppelhaploiden (DH) Johanniskrautlinien. In homozygoten, doppelhaploiden Pflanzen können jedoch rezessive Allele zur Ausprägung gebracht werden, die phänotypische Variabilität wird dadurch erheblich erhöht. Dies ist eine Voraussetzung für die beschleunigte Züchtung von Johanniskrautsorten, die als Rohstoff speziell für eine Anwendung gegen Demenz geeignet sind. Zudem sind die über DH-Technik erzeugten homozygoten Linien wertvolle Forschungsobjekte für die Untersuchung des Befruchtungsverhaltens bei Johanniskraut. - Bestimmung der Kompetenz zur androgenen Embryogenese aus einem Sortiment von Genotypen - Etablierung eines Genotypen-übergreifenden Protokolls zur Herstellung von haploiden- und doppelhaploiden Johanniskraut-Linien - Produktion von haploiden - und DH-Linien verschiedener Genotypen - Analyse der Ploidiestufen und der Inhaltsstoffe - Bestimmung des Befruchtungstyps der produzierten Linien - Bereitstellung von Basismaterial für die Johanniskraut-Züchtung hinsichtlich der Anwendung gegen Alzheimer Demenz.