Bisphenol A (BPA) wird hauptsächlich als Ausgangsstoff für die Produktion von Kunststoffen eingesetzt. Aufgrund seiner hormonähnlichen Wirkung im Menschen und anderen Organismen ist der Einsatz von BPA mit Umwelt- und Gesundheitsrisiken verbunden. Daher besteht ein großes Interesse an Verbindungen, die mit BPA vergleichbare Eigenschaften hinsichtlich des Einsatzes in der Kunststoffproduktion haben, aber das endokrine System von Organismen nicht beeinflussen. Bezüglich der molekularen Wirkweise vieler BPA-Substitutionskandidaten gibt es substantielle Datenlücken, die eine Bewertung ihres Einflusses auf die Umwelt derzeit nicht erlauben. In dieser Studie wurde eine Literaturstudie zur Identifizierung von umweltrelevanten BPA-Substitutionskandidaten durchgeführt sowie die Wechselwirkung dieser Substanzen mit mehreren Kernrezeptoren untersucht, die für die endokrine Wirkung von BPA mitverantwortlich sein können. Durch eine Batterie von biochemischen und zellbasierten Screening-Tests konnte so ein Einfluss dieser Substanzen auf die Östrogenrezeptoren a und ß sowie den Androgenrezeptor ermittelt werden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Entwicklung eines Fischtests zum Nachweis endokriner Wirkungen in Oberflaechengewaessern - Teil 1: Entwicklung des Fischtests" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. Das Sexualverhalten und die Sexualentwicklung aquatisch lebender Vertebraten wird durch endokrinwirksame Fremdstoffe beeintraechtigt. Eine Gesundheitsgefaehrdung des Menschen durch endokrinwirksame Stoffe im Trinkwasser ist nicht ausgeschlossen. In diesem Vorhaben wird ein Tiermodell entwickelt, das bei der Routineuntersuchung von Gewaesserproben Wirkungen auf die endokrine Kontrolle der Fortpflanzung anzeigt. Als Testorganismus wird der Bitterling Rhodeus sericeus eingesetzt. Zum einen koennen an diesem Fisch als integrale Parameter Veraenderungen an aeusseren Geschlechtsmerkmalen bestimmt werden; zum anderen werden wirkungsspezifische Tests zur Aufklaerung des Wirkorts endokrintoxischer Fremdstoffe durchgefuehrt. Insbesondere werden Fremdstoffwirkungen auf Androgen- und Oestrogenrezeptoren sowie auf ein Schluesselenzym des Steroidhormonstoffwechsels und den Hypothalamus/Hypophyse-Komplex untersucht.
Das Projekt "Wirkung von UV Filtern auf Fische" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt (BAFU), Abteilung Abfall und Rohstoffe durchgeführt. In diesem Projekt sollen die Wirkungen des UV Filters BP4 auf die hormonelle Aktivität in Fischen untersucht werden. Insbesondere sollen Veränderungen der Expression von estrogen-relevanten Genen (Estrogenrezeptor, Vittelogenin) und androgen-regulierten Genen (Androgenrezeptor) sowie von weiteren Genen untersucht werden. Analysen von Flusswasserproben und biologischen Proben (Makroinvertebraten, Fische und Kormoranen) hatten gezeigt, dass BP4 in Umweltproben häufig auftritt. Ökotoxikologisch ist diese Stoff jedoch bisher noch nicht untersucht worden.
Das Projekt "Wirkungsbezogene Analytik von Umweltschadstoffen mit Rezeptortest - Teil 2: Praeparation von Steroidhormonrezeptoren aus Saeugergeweben und rekombinante Darstellung des humanen Androgenrezeptors" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Forschungszentrum für Milch und Lebensmittel Weihenstephan, Institut für Physiologie durchgeführt. Entwicklung und Validierung eines Radiorezeptortests mit nativem Andogenrezeptor aus Saeugergeweben zur Charakterisierung der Bindungsaffinitaet verschiedener Substanzen: Pruefung der Eignung von verschiedenen Markierungen fuer nicht-radioaktive Testverfahren; Charakterisierung von Substanzen, die im Verdacht stehen, am Androgenrezeptor zu interagieren. Rekombinante Darstellung des humanen Androgenrezeptors fuer den Aufbau nicht-radioaktiver Testsyteme.