Das Projekt "Untersuchung von Mitosestoerungen an lebenden Saeugerzellen, ausgeloest durch Asbest und Ersatzfasern, sowie kuenstliche Fasern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Zoologie, Lehrstuhl für Tierphysiologie durchgeführt. Es ist bekannt, dass Kenntnisse von Faserdimensionen und Fasermengen allein keine Abschaetzung des gentoxischen Potentials von Fasern sowie deren Staeuben zulassen. Auch Wirkmechanismen werden nicht erkennbar. Somit kommt dem Einsatz von in-Vitro-Sytemen erhoehte Bedeutung zu. Zahlreiche Asbestfasern (z.B. Chrysotil, Krokydolith) sind bereits untersucht, von den zahlreichen Nicht-Asbestfasern bisher jedoch nur wenige (z.B. Erionit und Glasfasern). Das Ziel des Vorhabens besteht darin, Wirkmechanismen kanzerogener Fasern im Hinblick auf Stoerungen der Zellteilung sowie deren Konsequenzen auf chromosomaler Ebene (Mikrokerne, Kinetochore, Aneuploidie) zu charakterisieren. Das anzuwendende SHE-Zellsystem hat sich als zuverlaessiges Instrument zur Identifizierung kanzerogener Eigenschaften von Fremdstoffen erwiesen, unter denen sich auch Asbestfasern befinden. Im geplanten Antragszeitzraum sollen kanzerogene Fasern und nicht kanzerogene Fasern untersucht werden, um die Eignung der anzuwendenden Methoden fuer ein Faserpruefmodell nachzuweisen.
Das Projekt "Feststellung und Einschaetzung des Gefahrenpotentials aneugenischer Chemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Säugetiergenetik durchgeführt. General Information: Chemicals which induce numerical chromosome changes i.e. aneugens, may represent significant environmental hazards, as such changes in somatic cells contribute to tumour progression and in germ cells to birth defects. In the case of the induction of point mutations and chromosome structural rearrangements by chemicals, such as pesticides, the major target of chemical interactions has been clearly characterised as being the DNA of the chromosomes. In contrast, chemicals which induce numerical chromosome changes, such as polyploidy and aneuploidy, may potentially interact with a diverse range of cellular targets including all the components of the mitotic and meiotic cell cycles and their associated checkpoints. Studies (including some with EU support) have demonstrated that aneuploidy is induced by a wide range of environmental chemicals. Currently, there are no defined and validated test systems and strategies for the detection and evaluation of chemicals which induce aneuploidy and this deficiency has been highlighted by the International Conference on the Harmonisation of Pharmaceutical Safety Evaluation (ICH 1995) and a variety of international and national regulatory and advisory bodies to the chemical industries. The aims of the project are to complete the development of a package of methods for the detection of chemical aneugens and to determine significance of exposure to chemical aneugens of germ cells of both rodents and humans. In the proposed project the collaboratories will: 1) Determine the significance of chemical damage to components of the cell cycle. 2) Develop and validate an in vitro methodology for the detection and evaluation of aneugenic chemicals. 3) Develop and evaluate a methodology for identifying aneugenic activity in the GI tract and compare with the bone marrow. 4) Develop and evaluate methods for evaluating aneugenic potential of pharmaceuticals in male and female germ cells. 5) Provide an integrated package of methods for detecting and evaluating aneugenic environmental chemicals. 6) Evaluate the effect of acute exposures to chemical aneugens. The project involves the collaboration between academic and chemical industry laboratories and will make a major contribution to the development of safe chemical within the European Union. Prime Contractor: University of Wales, Swansea, School of Biological Sciences, Centre for Molecular Genetics and Toxicology; Swansea/UK.
Das Projekt "Mechanismen und biologische Signifikanz der Induktion von Aneuploidie durch krebserzeugenden Estrogene und andere 'nichtmutagene' Kanzerogene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Lebensmittelchemie durchgeführt. Bei kanzerogenen Estrogenen kommt der Faehigkeit zu Induktion von Aneuploidie eine wichtige Rolle im Mechanismus der Tumorigenese zu. Waehrend Diethylstilbestrot und andere Stilbenestrogene sowie einige Bisphenole die Ausbildung von Mikrotubuli hemmen, wirkt l7beta-Estradiol ohne Effekt an den Mikrotubuli als Aneugen. Aus eigenen Vorarbeiten wird fuer Estradiol ein Angriff am Kinetochor vermutet, der im vorliegenden Antrag untersucht werden soll. Als weiteres zellulaeres Ziel fuer Aneugene sind Motorproteine wie z.B. cytoplasmatisches Dynein und Kinesin denkbar; dieser Mechanismus soll v.a. fuer den Benzolmetaboliten p-Benzochinon untersucht werden. Neben diesen mechanistischen Studien zu einigen wichtigen Aneugenen ist geplant, den Metabolismus und das aneugene und genotoxische Potential der estrogenen Lignane Enterolakton und Enterodiol, die als Nahrungsinhaltsstoffe relevant sind, sowie die genetische Toxizitaet einiger Umwelt-Estrogene wie z.B. Alkylphenole und hydroxylierte PCB naeher zu untersuchen. Die geplanten Studien sollen letztlich zu einer verbesserten Risikoabschaetzung fuer eine Gruppe von Substanzen fuehren, die ubiquitaer vorkommen und meist nur unter dem Aspekt ihrer Hormonwirkung betrachtet werden.