Der Klimawandel ist bereits spürbar – auch in Deutschland. Wie aber wirkt sich ein verändertes Klima auf die Landwirtschaft aus? Welche Strategien und Anbaumethoden können dabei helfen dem Klimawandel entgegenzuwirken? KomPass stellt in diesem Themenblatt das Wissen zu Risiken des Klimawandels für den Bereich „Landwirtschaft“ zusammen und zeigt mögliche Maßnahmen zur Anpassung auf.
Nur wenige Indikatoren werden positiv bewertet Der „Umweltmonitor 2020“ des Umweltbundesamtes (UBA) zeichnet ein gemischtes Bild zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Er bildet zehn zentrale Themenfelder von Klima, Wasser, Luft bis hin zu Energie und Verkehr mit jeweils drei Schlüsselindikatoren ab. Gab es bei der Luftqualität oder den Treibhausgasen zuletzt Verbesserungen, stehen andere Indikatoren schlecht da. „Kurzfristige Verbesserungen wie zum Beispiel gesunkene Treibhausgasemissionen dürfen nicht vergessen lassen, dass es noch erheblichen Handlungsbedarf im Umweltschutz gibt, zum Beispiel beim Zustand der Gewässer“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Im Themenfeld Wasser zeigt der Umweltmonitor in allen drei Indikatoren „rot“ an. Nur sieben Prozent der Flüsse sind in einem guten ökologischen Zustand, das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie wird damit weit verfehlt. An knapp 16 Prozent der Messstellen wird der Grenzwert zur Nitratbelastung des Grundwassers überschritten, und das seit Jahren. Grund ist vor allem die immer noch zu hohe Nährstoffbelastung der Gewässer, vor allem verursacht durch die Landwirtschaft. In welchem Umfang die seit Mai 2020 geltende neue Düngeverordnung die Belastung verringern wird , wird sich im Rahmen des vorgesehenen Wirkungsmonitorings zeigen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, statt pauschaler Flächenprämien über die EU-Agrarförderung ökologische Leistungen, wie Gewässerrandstreifen und ökologische Bewirtschaftung zu honorieren. Auch die Ausweitung des Ökolandbaus hätte positive Wirkungen auf die Gewässerqualität. Derzeit wird das Ziel eines 20% Anteils an der gesamten Landwirtschaft noch weit verfehlt. Wichtiger Ansatzpunkt für weniger Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft wäre auch ein geringerer Fleischkonsum. Auch beim Themenfeld Fläche und Land-Ökosysteme zeigt der Umweltmonitor Orange- und Gelbschattierungen. Der Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche soll bis 2030 auf 20 Hektar pro Tag begrenzt werden. Von 2015 bis 2018 wurden durchschnittlich 56 Hektar pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsfläche neu in Anspruch genommen. Bei Fortsetzung des Trends der letzten Jahre würde das Ziel bis 2030 erreicht werden. Doch die Ökosysteme an Land sind gefährdet. 68 Prozent der Fläche empfindlicher Ökosysteme Deutschlands waren 2015 durch zu hohe Stickstoffeinträge bedroht. Und: Der Indikator zur Artenvielfalt und Landschaftsqualität hat sich in den letzten 10 Jahren sogar verschlechtert. In anderen Feldern sieht es besser aus. So hat sich die Luftqualität in den letzten Jahren stetig verbessert, 2020 gab es zum zweiten Mal keine Überschreitung des Feinstaubgrenzwertes. Doch sieht das Umweltbundesamt die Grenzwerte als nicht ausreichend für den Schutz der Gesundheit an und empfiehlt eine Überarbeitung. Im Themenfeld Klima stehen die Indikatoren „Heiße Tage“ und „Globale Lufttemperatur“ auf Rot. Zwar sind zuletzt die Treibhausgasemissionen gesunken, der Corona-Effekt war jedoch groß. Vor allem im Verkehrsbereich ist wieder mit steigenden Emissionen zu rechnen, wenn nach der Pandemie die Mobilität wieder auf das Vorkrisenniveau ansteigt. „Sich auf kurzfristigen Effekten auszuruhen, ist für die Bewältigung globaler Umweltkrisen keine gute Strategie. Natur und Atmosphäre erholen sich nicht kurzfristig. Entscheidend ist das Erreichen der langfristigen Umweltziele. Wichtig ist es jetzt, ökologisch verträgliche und richtungsweisende Entwicklungen anzustoßen. Die Krise eröffnet auch eine Chance für einen ökologischen Umbau. Eine zentrale Weichenstellung sehe ich darin, den Wiederaufbau nach der Corona-Krise mit dem Kampf gegen den Klimawandel und gegen die anderen Umweltkrisen zu verbinden“, so UBA -Präsident Dirk Messner. Die Bewertung der weiteren Themenfelder und Indikatoren können Sie dem gesamten Bericht entnehmen.
Gemeinsame Presseinformation mit dem Bundesumweltministerium (BMU) Ergebnisse einer Fachkonferenz in Berlin Der Klimawandel bringt bereits heute sichtbare Risiken, Schäden und Auswirkungen mit sich, die sich in Zukunft verstärken dürften. „Wir müssen kluge Anpassungsmaßnahmen entwickeln und in die Tat umsetzen, um künftige volkswirtschaftliche Schäden zu vermeiden”, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anlässlich einer Fachkonferenz, die am 16. April in Berlin zu Ende ging. Unter Federführung des Bundesumweltministeriums strebt die Bundesregierung eine Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern an, um eine deutsche Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Sie soll den bundesweiten Handlungsrahmen schaffen, um Risiken für die Bevölkerung, für Unternehmen und Kommunen vorzubeugen. Die Konzeption und ein erstes Paket von Maßnahmen sollen bis Ende 2008 vorliegen. Neben möglichen volkswirtschaftlichen und individuellen Schäden müssen Bund, Länder und Gemeinden auch Auswirkungen auf Ökosysteme und natürliche Lebensräume ins Auge fassen. Damit würden sie den Rahmen für konkrete Anpassungsmaßnahmen vor allem auf kommunaler und Landesebene setzen. Auf der zweitägigen Konferenz wurde deutlich, dass eine Anpassungsstrategie schrittweise in einem längerfristigen angelegten Prozess entstehen muss, der Prioritäten folgt und flexibel auf die Erweiterung des Wissens über Klimafolgen , Anpassungserfordernisse und Anpassungsoptionen reagieren kann. Die Fachleute identifizierten 21 sensible und betroffene Handlungsfelder, darunter Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft, Küstenschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Energiewirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, biologische Vielfalt und Raumplanung. Die Expertinnen und Experten bitten den Bund, dabei effektive und akteursspezifische Informations- und Kommunikationssysteme aufzubauen, ein Risikomanagement einzuführen sowie Forschung, Bildung und Ausbildung zu intensivieren. Dies gilt auch für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Die Anpassungsstrategie soll Regionen darin unterstützen, angepasste Verwundbarkeits-Analysen und Handlungsprogramme zu entwickeln. Eine klare Forderung der Fachleute war, bestehende Strategien zu Klimawandel , Biodiversität , demografischem Wandel, Flächensparen, Verkehrsvermeidung und nachhaltiger Entwicklung miteinander zu verbinden. Sie halten eine eindeutige Zuordnung von Verantwortlichkeiten, eine stärkere Vernetzung behördlicher und wissenschaftlicher Institutionen und Organisationen, eine Intensivierung übergreifender Netzwerkarbeit und ein stärkeres privates Verantwortungsbewusstsein für erforderlich. „ Wir müssen bei all unserem wirtschaftlichen und sozialen Handeln die Klimaverträglichkeit mit einbeziehen. Dies betrifft den einzelnen Bürger und die Bürgerin ebenso wie Großunternehmen und den Staat”, so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamts.
Der Ausstieg aus der Braunkohle löst in den betroffenen Revieren einen grundlegenden Strukturwandel aus. Für die Kommunen in den Regionen stellt diese Entwicklung eine enorme Herausforderung dar. Es ist daher verständlich, dass Strukturpolitik und strukturpolitisches Handeln vor Ort zuerst darauf abzielen, die ökonomischen und sozialen Folgen des Strukturwandels abzumildern. Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen (z.B. Klimawandel ) scheint es dennoch dringend angebracht, politische Strategien und konkretes praktisches Handeln vor Ort auf Synergien zwischen ökonomischer und sozialer Stabilisierung einerseits und ökologischen Zielsetzungen andererseits auszurichten. Diese Handreichung fokussiert daher auf zentrale Strategieelemente einer nachhaltigen Kommunalentwicklung im Strukturwandel, und benennt Ansatzpunkte und gute Umsetzungsbeispiele, die im Gestaltungsspielraum kommunaler Akteure liegen. Veröffentlicht in Leitfäden und Handbücher.
Am 28. April 2015 stimmte das Plenum des Europäischen Parlaments für eine neue EU-Waldstrategie ab. Diese wurde mit 566 Stimmen angenommen, es gab 66 Gegenstimmen und 45 Enthaltungen. Das Parlament betont in seiner Position, dass der Forstwirtschaft in europäischen Strategien mehr Bedeutung zugemessen werden müsse. Energie- sowie Umweltpolitik wirkten sich auf Waldflächen aus. Die neue Strategie soll auch Lösungsansätze für grenzüberschreitende Herausforderungen wie Waldfeuer, Klimawandel, Naturkatastrophen und die Invasion fremder Arten bieten. Außerdem soll es weniger Bürokratie für Waldbesitzer und Forstwirte geben. Die neue EU-Waldstrategie soll diejenige ablösen, die seit 1998 in Kraft ist.
Das Bundeskabinett hat am 31. August 2011 den Aktionsplan Anpassung zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen.
Klimawandel und Strategien zur Klimaanpassung in der Metropole Ruhr
In diesem Papier werden Strategien erörtert, um die Wirkung der Globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake - GST) im Rahmen des Pariser Abkommens zum Klimawandel zu erhöhen. Zu diesem Zweck werden vorherige internationale und nationale Politikprozesse analysiert und Empfehlungen abgeleitet, wie die Ergebnisse des GST für künftige Klimapolitik genutzt werden können, insbesondere im Kontext der Nationally Determined Contributions (NDCs). Eine zentrale Empfehlung ist die Notwendigkeit koordinierter Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse des GST den nationalen politischen Diskurs beeinflussen. Außerdem sollte die Kommunikation rund um den GST auf die verschiedenen Phasen des NDC-Politikprozesses sowie die unterschiedlichen Zielgruppen eingehen. Die Bildung von Kommunikationskoalitionen, die Vereinfachung von Botschaften für die Agenda-Setting-Phase und die Verwendung umfassenderer Ansätze für die Phasen der Politikformulierung und Entscheidungsfindung sind hierbei die zentralen Elemente einer gelungenen Kommunikationsstrategie. In der Analyse vorheriger Prozesse stützt sich das Papier auf Beispiele wie den First Periodic Review des UNFCCC und nationale Bemühungen wie den französischen Klima-Bürgerrat. Diese Beispiele geben Einblicke in erfolgreiche und erfolglose Ansätze bei der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in politisches Handeln und flossen in die Empfehlungen mit ein. Insgesamt wird für einen nuancierten und strategischen Kommunikationsansatz plädiert und die Bedeutung von Legitimität und Komplexität bei der Einbindung von Interessengruppen auf verschiedenen Entscheidungsebenen herausgestellt. Quelle: Forschungsbericht
Ergebnis des Interreg-Projekt „BalticClimate“ - „Herausforderungen und Chancen für die lokale und regionale Entwicklung durch den Klimawandel im Ostseeraum“ Projektlaufzeit: - März 2009 bis Dezember 2011 Projektpartner: - 25 Projektpartner aus 8 Staaten - Projektleitung: Akademie für Raumforschung und Landesplanung/ Hannover - Deutsche Modellregion Westmecklenburg: o Koordination durch den Regionalen Planungsverband Westmecklenburg o Assoziierter Partner UNESCO Biosphärenreservat Schaalsee Projektschwerpunkte: - Identifizierung der Auswirkungen, Risiken und Chancen (Wirtschaft) des Klimawandels in den Modelregionen (u. a. Westmecklenburg) - thematische Schwerpunkte in den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft, Energie und Bebauung - BalticClimate wurde als „Flagship Project“ ausgewählt, da es sich im Rahmen der Strategie für die Baltic Sea Region mit der zukünftig nachhaltigen Entwicklung im Ostseeraum beschäftigt
Im Zuge der Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategiean den Klimawandel(DAS ) hat die Interministerielle Arbeitsgruppe Anpassung (IMAA) die Durchführung einer regelmäßigen Evaluation der Strategie im Fortschrittsbericht 2015 verankert. Für die erste Evaluation der DAS haben adelphi und das Centrum für Evaluation (CEval) im Auftrag des Umweltbundesamtes ein Konzept entwickelt (2015â Ì2017). Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Anpassungsprozesse zum einen zwischen Bundes- und Länderebene, aber auch zwischen den Bundesländern selbst, lässt sich die für die Evaluation der DAS entwickelte Methodik nicht vorbehaltlos auf andere Ebenen übertragen. Diese Handreichung enthält deshalb zunächst einige allgemeine Hinweise zur Strategieevaluation (Kapitel 1), liefert darauf aufbauend einen Überblick über Aspekte, die beim Aufsetzen einer Evaluation berücksichtigt werden sollten (Kapitel 2) und geht abschließend auf zentrale Bestandteile einer Evaluation ein (Kapitel 3). Quelle: Forschungsbericht
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