Das Projekt "Erforschung alternativer Strategien zur langfristigen Eindämmung von Feuerbrand ohne Antibiotika im Obstbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), Bereich Landwirtschaft durchgeführt. Feuerbrand stellt aufgrund seiner weit fortgeschrittenen Ausbreitung in Europa und den unbegrenzten Möglichkeiten der umweltverträglichen Bekämpfung ein immer größeres Risiko für den Erwerbsobstbau, die Baumschulen und den Streuobstanbau dar. Die Forschungsarbeiten dieses Projekts konzentrieren sich aufgrund noch immer fehlender wirksamer und nachhaltiger Bekämpfungsmöglichkeiten auf die Weiterentwicklung ausgewählter Pflanzenschutzmittel mit Antagonisten als bestmögliche Alternative zum Antibiotika-Einsatz. Zusätzlich werden konkrete, noch ungenügend untersuchte Fragestellungen aus der Praxis (Infektionsrisiko nach Rodung bzw. bei Wurzelschnitt) untersucht. Die Anwendung der erzielten Forschungsergebnisse lässt eine Verbesserung der praktischen Hilfestellung für Obstbauern im Umgang mit Feuerbrand, eine aktualisierte Imformationsgrundlage für die Beratung und nachhaltige, ökologische verträgliche Alternativen zum Antibiotika-Einsatz erwarten. Die einzelnen Ziele des Projekts sind: 1. Erforschung der Anpassungsfähigkeit des Feuerbranderregers an die pH-absenkende Wirkung der derzeit effizientesten Alternativprodukte zu Antibiotika zur Abschätzung ihrer langfristigen Wirksamkeit. 2. Evaluierung wichtiger, bisher noch nicht untersuchter Einflussparameter für eine effiziente Anwendung von Antagonisten und Erarbeitung von Verbesserungsmöglichkeiten. 3. Erforschung möglicher Wirkungen von Antagonisten gegen Feuerbrand auf weitere Schaderreger im Obstbau (Apfelschorf, Apfelmehltau). 4. Testung der Wirksamkeit von ausgewählten Antagonisten, die zur Verhinderung von Lagerfäule an Obst eingesetzt werden, gegen Erwinia amylovora. 5. Einschätzung des phytosanitären Risikos durch Wurzelreste, die nach einer Rodung im Boden verbleiben, und Bestimmung einer eventuellen Wartezeit für die Nachpflanzung. 6. Ermittlung eines möglichen Übertragungsrisikos für Feuerbrand bei dem in der obstbaulichen Praxis bei stark wachsenden Apfelsorten üblichen Wurzelschnitt. 7. Untersuchung der Bedingungen für eine Unterlageninfektion ausgehend von einer Triebinfektion.