Das Projekt "Samenbankentwicklung während der Grünlandsukzession" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Samenbanken im Boden spielen eine Schlüsselrolle für die Zusammensetzung und Entwicklung von Pflanzengemeinschaften. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neue Erkenntnisse zu Aufbau, Entwicklung und Dynamik von Samenbanken während der Grünlandsukzession zu erlangen. Die Untersuchungen werden in Stromtalwiesen am hessischen Oberrhein durchgeführt, wo seit dem Jahr 2000 Experimente zur Wiederansiedlung der für diesen Lebensraum typischen Arten durch Mahdgutübertragung durchgeführt werden. Da für dieses Gebiet umfangreiche Informationen zu Nutzungsgeschichte, Managementbedingungen und floristischem Artenbestand vorliegen, bietet es ideale Ausgangsbedingungen für Samenbankuntersuchungen. Das Projekt gliedert sich in drei Untersuchungsschwerpunkte: (1) Erfassung der räumlichen Heterogenität und der Beziehung zwischen Samenbank, oberirdischer Vegetation und Populationsdynamik der Modellart Arabis hirsuta, (2) experimentelle Untersuchung der Samenverlagerung und Keimung in Abhängigkeit vom Bodeneigenschaften, (3) Analyse von Samenausbreitung und Samenbankaufbau bei beginnender Grünlandsukzession auf Renaturierungsflächen.