Berlins biologische Vielfalt umfasst Relikte ursprünglicher Natur, vorindustrielle Kulturlandschaften, urbane Parks oder die Stadtwildnis, die sich von allein auf Brachflächen entwickelt. Mindestens 1.500 wildwachsende Pflanzenarten gibt es hier. 300 davon hat der Mensch in den letzten 500 Jahren aus allen Teilen der Welt eingeführt (Neophyten). Mehr als 1.200 gelten dagegen als heimisch oder archäophytisch. Archäophyten sind Arten, die ebenfalls durch den Menschen hierherkamen – allerdings schon in dem Zeitraum vor dem Jahr 1500. Viele heimische und archäophytische Arten sind heute in ihren ursprünglichen Lebensräumen bedroht und haben in städtischen Freiräumen eine neue Heimat gefunden. Berlin will die genetische Vielfalt der hiesigen Wildpflanzen und traditioneller Zier- und Nutzpflanzen dauerhaft sichern. Die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt sieht vor, verstärkt zertifiziert gebietseigenes Pflanz- und Saatgut einzusetzen. Pflanzen gelten als gebietseigen, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum in der Region vermehrt haben. Sie sind dank dieser langen Vorgeschichte meist besser an regionale Umweltbedingungen angepasst und können sich durch eine hohe genetische Vielfalt leichter auf Veränderungen einstellen. Um zertifiziertes Saat- und Pflanzgut zu gewinnen, wurde Deutschland für Gehölze in sechs und für krautige Pflanzen in 22 Vorkommensgebiete unterteilt. Berlin liegt – was Gehölze angeht – in der Region Ostdeutsches Tiefland. Im feineren Raster der krautigen Pflanzen sind gleich zwei Gebiete für die Stadt relevant: Der Berliner Nordosten zählt als Teil der Barnimhochfläche zum Gebiet Uckermark mit Odertal, während der Rest der Stadt zum Ostdeutschen Tiefland zählt. Von Wildpflanzen, die hier wachsen, wird Saatgut gesammelt und zwischenvermehrt, um Regiosaatgut und gebietseigenes Pflanzgut herzustellen. In der freien Landschaft ist die Verwendung gebietseigener Pflanzen seit 2020 gesetzlich vorgeschrieben. Weil innerstädtische Bereiche zum Teil nur noch wenig naturräumlich geprägt sind und die Pflanzenverwendung in Gärten und Parks traditionell breit aufgestellt ist, sind sie von der Verpflichtung ausgenommen. Dennoch gibt es auch hier gute Beispiele für den Einsatz regionaler Pflanzen. 2019 wurde Regiosaatgut auf den Außenanlagen am Kinder- und Jugendfreizeitheim Rudolf-Mosse-Stift in Charlottenburg verwendet. Rund 400 Quadratmeter der bis dahin eher nüchternen Rasenflächen haben sich so in bestäuberfreundliche Wiesen verwandelt. Kleine Tüten Regiosaatgut werden auch Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt, um ihre Balkone und Gärten noch insektenfreundlicher zu machen. Und die Stiftung Naturschutz Berlin verteilt seit 2019 über den Landesverband der Gartenfreunde Regiosaatgut an Kleingärtnerinnen und Kleingärtner. Die Broschüre Pflanzen für Berlin – Verwendung gebietseigener Herkünfte des Senats bietet nicht zuletzt durch Artenlisten Orientierungshilfen für alle, die selbst gebietseigene Pflanzen verwenden wollen. Pflanzen für Berlin Erkundigen Sie sich nach aktuellen Saatgut- und Pflanzaktionen! Oder machen Sie im Projekt „Urbanität und Vielfalt“ mit! Urbanität und Vielfalt
Für den Falschen Mehltau ist ein Rückgang mit seinem in Abnahme begriffenen Wirt anzunehmen. Die Typuslokalität der 2007 neu für die Wissenschaft entdeckten Art liegt in Sachsen-Anhalt (Braun et al. 2009). Der Wirt ist ein Archäophyt. Eine jüngere Einwanderung des an ihn gebundenen Falschen Mehltaus erscheint eher unwahrscheinlich. Vermutlich wurde er früher nicht beachtet.
Die Art ist möglicherweise in Teilen von Süd- und Ostdeutschland Archäophyt, sonst Neophyt und meist nur unbeständig vorkommend (NetPhyD & BfN 2013).
Nur in Süddeutschland Archäophyt.
Als Archäophyt etwa 1965 ausgestorben, seitdem nur noch unbeständig adventiv bzw. angesalbt (siehe NetPhyD & BfN 2013).
Archäophyt; in jüngerer Zeit auch aus Anpflanzungen verwildert.
Der Status in Deutschland ist unklar (Archäophyt oder Neophyt; NetPhyD & BfN 2013).
Archäophyt, aber auch neophytische Vorkommen.
Der langfristige Bestandstrend der Wirtspflanze wird in Metzing et al. (2018) als mäßiger Rückgang eingeschätzt und ihr Anbau ist weitgehend erloschen. Deshalb ist von einem Rückgang des Parasiten auszugehen. Färber-Waid ist eine alte Kulturpflanze mit archäobotanischen Nachweisen seit der Hallstattzeit (6. und 5. Jh. v. Chr., Körber-Grohne 1995) und früher Einbürgerung (Jäger et al. 2008: Archäophyt 13. Jh.). Hyaloperonospora isatidis ist daher wahrscheinlich ein Archäomyzet, der vor dem Erstnachweis im Jahr 1987 übersehen wurde.
Als Archäophyt erloschen, jetzt gelegentlich unbeständig auftretend.
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