Das Projekt "Vielfalt herbivorer Insekten entlang von Höhen- und Störungsgradienten in ecuadorianischen Bergwäldern - Schmetterlinge als Modellfall" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Tierökologie I durchgeführt. Herbivore Insekten stellen eine wesentliche Komponente des Artenreichtums terrestrischer Ökosysteme und spielen zugleich als Bindeglied verschiedener Trophie-Ebenen eine wichtige Rolle in Stoffflüssen. Insbesondere für artenreiche Herbivorengemeinschaften ist bis heute unklar, ob Pflanzenartenreichtum oder eher Strukturparameter der Vegetation (neben abiotischen Faktoren wie Klima und Nährstoffangebot) die Diversität der Pflanzenfresser entscheidend determinieren. Am Beispiel mehrerer artenreicher Schmetterlings-Taxozönosen soll in einem südecuadorianischen Bergwaldgebiet diese Frage beantwortet werden, wobei Datensätze aus botanischer, bodenkundlicher und klimatologischer Forschung mit quantitativen Erhebungen zur Struktur und Vielfalt der Insekten-Artengemeinschaften zusammengeführt werden. Dabei stehen zunächst Taxozönosen in einem ausgeprägten Höhengradienten zur Analyse an, während in einem zweiten Schritt auch Muster und Mechanismen der Besiedlung anthropogen degradierter Landschaften (Weiden, Brache- und Sukzessionsflächen unterschiedlichen Alters, Aufforstungen) durch diese Herbivorentaxa bearbeitet werden.
Das Projekt "Artengemeinschaften von Nachtfaltern in unterschiedlich stark anthropogen beeinflußten Wäldern Südostasiens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Tierökologie I durchgeführt. Im Rahmen dieses Projektes werden die Auswirkungen anthropogener Störungen auf die Artenvielfalt und -zusammensetzung herbivorer Insekten in tropischen Regenwäldern auf der Insel Borneo untersucht. Als Modellgruppe dienen verschiedene Nachtfaltergruppen, vor allem die Überfamilie Pyraloidea (Zünsler), die Geometridae (Spanner), Arctiidae (Bärenspinner) und Sphingidae (Schwärmer). Beprobungen mittels Lichtfang umfassen Kulturlandhabitate ebenso wie unterschiedlich alte Sekundärwälder und Primärwälder, einschließlich des Kronenraums. Die Erhebungsdaten werden genutzt, um Modelle und Untersuchunsgmethoden zum Verständnis und zur Beurteilung biologischer Artenvielfalt empirisch zu überprüfen. Ziel ist es, den Artenschwund entlang eines derartigen Störungsgradienten beispielhaft anhand dieser Arthropodengruppe zu quantifizieren. Daraus läßt sich abschätzen, welcher Anteil der natürlichen Artenvielfalt tropischer Tieflandwälder in forstlich genutzten oder durch ungelenkte Sukzession wieder aufwachsenden Wäldern sowie in verschiedenen Typen der Kulturlandschaft überleben kann.