Das Projekt "Nachhaltige Produktion transgener Erdbeersorten - Ethische Probleme und mögliche Auswirkungen auf Produzenten, die Umwelt und Verbraucher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule , Interdisziplinäres Forum Technik und Gesellschaft durchgeführt. Im Zentrum dieses interdisziplinären Forschungsprojekts steht die Arbeit norwegischer und niederländischer Molekularbiologen, die gemeinsam an der Entwicklung einer Erdbeersorte arbeiten, die gegen Botrytis cinerea, den gefürchteten 'grauen Schimmel', resistent ist. Das Besondere ist, dass dabei kein artfremdes genetisches Material zum Einsatz kommt, sondern die Fungusresistenz durch den Einsatz sog. 'Promoter' erzeugt werden soll, die aus anderen Erdbeersorten stammen, welche bereits von Natur aus eine erhöhte Fungusresistenz aufweisen. Bei der Produktion dieser transgenen (besser: cisgenen) Erdbeersorte werden die Artgrenzen also nicht überschritten. Es besteht zum einen die ökonomische Hoffnung, durch diese fungusresistente Erdbeersorte die Ernteausfälle von bis zu 30 Prozent zu vermeiden, zum anderen besteht die Hoffnung auf einen höheren ökologischen Nutzen, da der Verzicht auf Fungizide die Toxizität der Nahrung und der Anbauflächen vermindert und somit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Form von Landwirtschaft darstellt. Im Rahmen des philosophischen Projektbeitrags steht neben der Diskussion zentraler Einzelprobleme vor allem die Ausarbeitung eines operationalisierbaren Beurteilungskonzepts im Mittelpunkt, das Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ein praxistaugliches Entscheidungsmodell zur Verfügung stellen soll. Kooperationspartner im Projekt: Lehrstuhl für Allgemeine Philosophie der Univ. Aachen, Norwegien University of Science and Technology Trondheim, Centre for Rural Research Allforsk Trondheim, Agricultural Research Department Wageningen. (Weitere Informationen unter: http://www.stud.ntnu.no/studorg/pbs/EU-prosjekt/pm.htm.
Das Projekt "Modellregion Rhein-Neckar-Dreieck (RND): Gentechnisch erzeugte Bakterienresistenz in Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Endisch durchgeführt. Viele Kulturpflanzen werden von pflanzenpathogenen Bakterien befallen, die zum Teil zu erheblichen Ernteschaeden fuehren. Die Bekaempfungsstrategie mittels Zuechtung resistenter Sorten war bislang nur erfolgreich, wenn im Genpool der einzelnen Pflanzenarten Resistenzgene zur Verfuegung standen. Mit der Entwicklung gentechnischer Methoden kann diese Barriere ueberwunden werden und die Einfuehrung von Resistenzen ueber Artgrenzen hinweg wird moeglich. Im vorliegenden Projekt soll am Beispiel des Befalls von Zierpflanzen (Pelargonien) durch den bakteriellen Erreger xanthomonas campestris gezeigt werden, dass durch die Einfuehrung eines antimikrobiell wirkenden Gens eine Resistenz gegen diesen Erreger erzeugt und in der Pflanze stabilisiert werden kann.
Das Projekt "Systematik, Zoogeographie, Evolution und Biodiversität antarktischer Tiefseeisopoda (Crustacea, Malacostraca)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum durchgeführt. Der antarktische Schelf ist durch den Zirkumpolarstrom sehr isoliert, seine Besiedlung durch Isopoden, die dort einen hohen Prozentsatz von Endemiten aufweisen, ist gut dokumentiert. Es ist jedoch unklar, wie diese Isopodenfauna über den antarktischen Kontinentalhang und die Tiefsee mit den übrigen Weltozeanen in Zeit und Raum kommuniziert. Über die Zusammensetzung der antarktischen Tiefseeisopoden ist wenig bekannt. Auf dem Schelf gehören bereits die meisten Isopodenarten zu der UO Asellota, dem Taxon der Isopoda, welches mit zunehmender Tiefe an Artenzahlen zunimmt. Durch die ANDEEP-Expeditionen im Südozean soll eine Inventarisierung der antarktischen Isopoden der Scotia- und Weddelmeer-Tiefsee erfolgen. Zoogeographische und evolutionsbiologische Analysen ausgewählter, häufiger Taxa sollen weitere potentielle Sub- oder Emergenzphänomene der antarktischen Isopoden aufzuklären helfen. Es soll analysiert werden, ob sich die antarktische Tiefseefauna von der der übrigen Weltozeane unterscheidet, ob es wie auf dem Schelf eine lokale, eigene Evolution von Taxa gab und ob die Isopoden in diesem Lebensraum durch einen ähnlich hohen Endemitenanteil gekennzeichnet sind wie die antarktischen Schelfarten. Es ist zu prüfen, ob es eine ausgeprägte Grenze in der Vertikalverbreitung gibt, die Schelf- und Tiefseegemeinschaften trennt. Weiterhin ist zu prüfen, welche Faktoren die geographische Ausbreitung der Arten fördern oder hindern (u.a. Bodenrelief, Strömungen, Wasserkörper, Nahrungsangebot).