Das Projekt "Teilvorhaben 2: Anbauversuch im Wuchsbezirk Lippisches Bergland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesverband Lippe durchgeführt. Potentiale nichtheimischer Baumarten für den forstlichen Anbau in Deutschland sachlich und vorurteilsfrei prüfen.
Damit die Waldwirtschaft auch in Zukunft ausreichende Mengen des nachwachsenden Rohstoffes Holz für verschiedene Wirtschaftszweige nachhaltig bereitstellen kann, ist es erforderlich, die Vitalität und Produktivität unserer Wälder zu stärken. Eine Maßnahme hierzu ist, vitale, standortgerechte Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen am Waldaufbau zu beteiligen und in unsere Wälder zu integrieren. Hierdurch können Ressourcenverluste als Folge stark geschädigter Baumarten (z.B. Esche) und veränderter Standortbedingungen (z.B. Trocknis) ausgeglichen werden.
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Pflanzgebiet Sauerland) und der Landesverband Lippe (Pflanzgebiet Teutoburger Wald/Weserbergland) beabsichtigen, Versuchsanbauten mit Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen anzulegen. Das Verbundprojekt 'Erhalt bzw. Steigerung der nachhaltigen Holzproduktion unter Nutzung nichtheimischer Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen' wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Förderprogramms nachwachsende Rohstoffe unterstützt (Weitere Informationen auf www.FNR.de. unter den Förderkennzeichen 22012016 und 22004217).
Im Rahmen der 3-jährigen Projektlaufzeit sollen Waldbestände auf ausgewählten Freiflächen im Teutoburger Wald/Weserbergland und im Sauerland mit folgenden Baumarten begründet werden: Atlaszeder (Cedrus atlantica) - Küstentanne (Abies grandis) - Araukarie (Araucaria araucana) - Westliche Hemlock (Tsuga heterophylla) - Küstenmammutbaum (Sequioa sempervirens) - Gebirgsmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) - Baumhasel (Corylus colurna) - Edelkastanie (Castanea sativa) - Orientbuche (Fagus orientalis) - Platane (Platanus acerifolia) - Sicheltanne (Cryptomeria japonica).
Insgesamt werden mehrere tausend Pflanzen je Baumart auf 26,7 ha Fläche angepflanzt. Nach Flächenvorbereitung, Standortkartierung und Bodenanalyse werden die genannten Baumarten an verschiedenen Stellen ausgewählter Waldgebiete in Flächengrößen von jeweils ca 1 ha je Baumart bestandesweise gepflanzt. Die Pflanzungen werden mit Zäunen geschützt. Alle Bestände werden jeweils im Frühjahr und Spätsommer kontrolliert. Es werden dann Daten zu Wachstum, Anwuchs und Schäden erhoben und bei Bedarf bedrängende Begleitvegetation entfernt. Alle Maßnahmen werden dokumentiert. Ziel ist es zu untersuchen, ob die ausgewählten Baumarten vital an- und aufwachsen, sie standortgerecht sind, sie nachhaltig eine hohe Biomasseproduktion bzw. CO2-Adsorption gewährleisten und sie Kriterien des Umwelt- und Naturschutzes erfüllen.
Das Projekt "Anbaueignung von Herkünften der Atlaszeder (Cedrus atlantica), Libanonzeder (Cedrus libani) und Baumhasel (Corylus colurna) in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, Herkünfte der Atlaszeder (Cedrus atlantica), Libanonzeder (Cedrus libani) und Baumhasel (Corylus colurna) in Süddeutschland zu testen und ihre Anbauwürdigkeit zu bewerten. Hierzu soll ein Herkunftsversuch auf vier Versuchsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg etabliert werden. Auf der Grundlage der Versuchsergebnisse sollen die Anbauwürdigkeit von Herkünften für die genannten Baumarten untersucht werden. Da bisher keine geeigneten Erntebestände zur Verfügung stehen, soll eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Institutionen in den Ursprungsländern im Bereich forstliches Saat- und Pflanzgut aufgebaut werden, die die Auswahl und die Beerntung von Beständen sowie den Import von Saatgut geeigneter Herkünfte nach Deutschland ermöglichen. Die geplante Projektstruktur umfasst vier Arbeitspakete (AP): AP1: Beschaffung von herkunftsgesicherten Vermehrungsgut in den Ursprungsländern einschl. der Dokumentation der Erntebestände AP2: Anzucht des Pflanzmaterials einschl. phänologischer Messungen in der Baumschule AP3: Aufbau eines Herkunftsversuchs auf vier Flächen in Bayern und Baden-Württemberg AP4: Auswertung verfügbarer Literatur und Veröffentlichung der Ergebnisse Eine detaillierte Übersicht enthält die Projektskizze.