Müll, Lärm und Klimawandel belasten zunehmend das sensible Ökosystem Die Antarktis ist ein Kontinent der Extreme: Kalt, rau und unwirtlich – dennoch wunderschön und sehr sensibel. Seit dem 1. Dezember 1959 steht die Antarktis daher unter besonderem Schutz: Damals unterzeichneten zwölf Staaten den Antarktis-Vertrag und legten ihre territorialen Ansprüche wortwörtlich ‚auf Eis‘; mitten im Kalten Krieg wurde die Antarktis zu einem Ort des Friedens und der Forschung. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA): „Tourismus und Forschung nehmen in der Antarktis zu. Gerade in den stark genutzten Gebieten der Antarktis ist es besonders wichtig, hier regulierend und lenkend entgegenzuwirken. Nur so können wir Zivilisationsspuren, wie die ‚Vermüllung‘ und landschaftliche Zerstörung wirksam eindämmen.“ Alle von Deutschland ausgehenden Aktivitäten in der Antarktis muss das UBA genehmigen; egal ob diese touristischen Zwecken oder der Forschung dienen. Keine Frage: Die Forschung im ewigen Eis bringt wertvolle Erkenntnisse für die Bio-, Geo- und Klimaforschung. In Gebieten, in denen viele wissenschaftliche Stationen nah beieinander liegen, steigt aber der Druck auf die Umwelt: Besonders betroffen ist die Fildes-Halbinsel auf King George Island. Nur 800 km von Südamerika entfernt, ist sie vergleichsweise leicht zu erreichen. Dort besteht inzwischen die höchste Dichte von Forschungsstationen in der Antarktis. Da die Fildes-Halbinsel als eines der wenigen Gebiete in der Antarktis eisfrei ist, konzentriert sich dort im Südsommer, wenn auf der Nordhalbkugel Winter herrscht, auch das Leben der bekannten Seevogel- und Pinguinkolonien. Gleichzeitig ist die Fildes-Halbinsel mit ihrem Interkontinentalflughafen die logistische Drehscheibe nicht nur für die Polarforscher, sondern auch für Touristen. Um die sensible Flora und Fauna vor Ort noch besser zu schützen, setzt sich das UBA für anspruchsvolle internationale Richtlinien und Beschlüsse der Antarktisvertragsstaaten ein. Anders als die eher lokalen Umweltprobleme auf der Fildes-Halbinsel, breitet sich der Unterwasserlärm durch Schifffahrt und Forschung großräumig im Südozean aus. Sogenannte Airguns oder Luftpulser, die als Forschungsgeräte zur Erkundung des Meer-Untergrundes eingesetzt werden, können die Kommunikation von Walen und Robben noch in 2.000 Kilometern Entfernung stören. Wale und Robben orientieren sich im Meer vor allem durch das Gehör. Zu viel Lärm erschwert ihnen die Suche nach Nahrung oder einem Paarungspartner. Blau- oder Finnwale, die ohnehin gefährdet sind, können so zusätzlich beeinträchtigt werden. Derzeit laufen Untersuchungen, um zu erkunden, wie es antarktisweit um die Pinguin-Bestände bestellt ist. Jenaer Forscher werten dazu im Auftrag des UBA erstmals Satellitenbilder aus. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die zum Teil dramatischen Bestandseinbußen Folge einer klimabedingt veränderten Krillverteilung im Meer sind. Krill, d. h. kleine Leuchtgarnelen, sind nicht nur Hauptnahrung von Pinguinen, sondern auch Lebensgrundlage unzähliger Vögel, Fische und Meeressäuger. Der Hauptinitiator des jährlichen Antarctica Day am 1. Dezember ist die Stiftung “Our Spaces – Foundation for the Good Governance of Interna-tional Spaces” –mit Sitz in Heydon, Großbritannien. Sie möchte damit auf den außergewöhnlichen Status und den großen wissenschaftlichen und ästhetischen Wert des eisigen Kontinents in abgeschiedener Lage und mit einzigartigem Klima aufmerksam machen. Die Antarktis ist im Gegensatz zur Arktis ein von Wasser umgebener Kontinent. Bedeckt von einem riesigen Eispanzer war die Antarktis jahrhundertelang fast unberührt. Seit mehr als einem Jahrhundert finden vor Ort vielfältige, menschliche Aktivitäten statt. Nach der Zeit der Entdecker und Walfänger waren es vor allem die Forscher, die ein außerordentliches Interesse an dem weißen Kontinent zeigten. Um territoriale Zwistigkeiten und militärische Nutzung zu unterbinden, wurde 1959 der sogenannte Antarktis-Vertrag geschlossen. So soll die Antarktis „im Interesse der gesamten Menschheit“ für alle Zeiten ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt werden. Mit dem Umweltschutzprotokoll (USP) zum Antarktisvertrag, das 1998 in Kraft trat, verpflichten sich die Vertragsparteien zu einem umfassenden Schutz der antarktischen Umwelt und dem Verbot von Tätigkeiten im Zusammenhang mit kommerziellem Rohstoffabbau. Das Umweltschutzprotokoll-Ausführungsgesetz (AUG) setzt das USP in deutsches Recht um und überträgt dessen Vollzug und Überwachung dem Umweltbundesamt (UBA).
Das Projekt "Die Auswirkungen von Arbeitslaerm auf den Waldarbeiter und die Umgebung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Arbeitswissenschaft durchgeführt. Audiometrische Messungen an einer repraesentativen Gruppe von Laermarbeitern und einer Vergleichsgruppe ohne Arbeitslaermeinfluesse (300 bzw. 50 vpn. statistische Auswertungen.
Das Projekt "Untersuchung und Beurteilung evtl. Belastungen durch Pinger (akustische Vergrämer) auf das Gehör von Schweinswalen in der EU-Fischerei" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von tian-Albrechts-Universität zu Universität zu Kiel, Forschungs- und Technologie-Zentrum Westküste durchgeführt. In den Fanggründen von Nord- und Ostsee sind vor allem die zu den Kleinwalen gehörenden Schweinswale von Beifängen bedroht. Zwar sieht die Verordnung (EG) Nr. 812/2004 des Rates zur Festlegung von Maßnahmen gegen Walbeifänge in der Fischerei u.a. seit dem 1.6.2005 obligatorisch vor, dass bestimmte Fanggeräte mit akustischen Warngebern, sog. Pingern, zu versehen sind, um Wale davor zu bewahren, dass sie sich in den Netzen verfangen und ertrinken. Die Wirkung der Pinger auf die Wale ist allerdings noch relativ unbekannt (Scheuchwirkung, Auswirkungen auf das Gehörsystem). Ziel dieses Forschungsvorhabens ist deshalb die Wirkung akustischer Vergrämer auf die Morphologie und die Funktion der Innenohren bei Schweinswalen zu untersuchen. Beifänge aus Gebieten mit Pinger-Einsatz sollen frischtoten Schweinswalen aus Gebieten ohne Pinger-Einsatz gegenüber gestellt werden. Die ermittelten Befunde sollen anschließend mit Daten aus dem Projekt 01HS089 zur 'akustischen Belastung von Schweinswalen' verglichen werden. Des Weiteren sollen zur besseren und eindeutigeren Bewertung der akustischen Belastung zusätzlich mikrobiologisch, histologische, serologische, parasitol. und virologische Untersuchungen durchgeführt werden. Es wurden die Ohren von frisch verstorbenen Schweinswalen entnommen und nach einer histologischen Aufarbeitung und Anfertigung von Serienschnitten unter dem Mikroskop pathologisch ausgewertet. Zur besseren und eindeutigeren Bewertung der Untersuchungsergebnisse wurden zusätzlich computertomographische, mikrobiologische, serologische, parasitologische und virologische Untersuchungen herangezogen. Sie sind unabdingbar, um nichtakustische Veränderungen im Innenohrbereich zu untersuchen. Eine ausführliche pathologische Untersuchung des gesamten Tierkörpers, ergab Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der untersuchten Schweinswale. Bei fast allen Schweinswalohren fand sich ein Befall mit Parasiten (Nematoden), die teils hochgradige Entzündungen verursachten und zu Ansammlungen von Abwehrzellen in diesen Bereichen führten. Auch wenn die Innenohrschäden nicht direkt mit dem Einsatz von Pingern in Bezug gebracht werden konnten, da diese 'akustischen Vergrämer' noch immer nicht flächendeckend in der Nord- und Ostsee eingesetzt werden, konnten Tiere aus Gebieten mit erhöhten Lärmaufkommen untersucht werden. Anhand der untersuchten Präparate fanden sich jedoch deutliche Hinweise auf durch dauerhafte Lärmexpositionen und akute Belastungsspitzen ausgelöste Gehörtraumata (in Form von Blutungen im Innenohr). Daneben konnten erstmals altersbedingte Veränderungen, ein verheilter Knochenbruch im Ohr, eine Pilzinfektion und andere pathologische Veränderungen beschrieben werden. Diese Studie unterstreicht die Wichtigkeit, systematisch auch die Ohren zu untersuchen, um den Einfluss von Lärm und Umweltverschmutzung auf den Gesundheitszustand und die Hörfähigkeit von marinen Säugern besser zu verstehen und die Tiere besser schützen zu können. (Text gekürzt)
Das Projekt "Untersuchungen ueber Hoerschaeden durch Schall- bzw. Explosionswirkungen in ihrem zeitlichen Ablauf mit dem Ziel der Verhuetung bleibender Folgen durch geeignete Schutzmassnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Pfander durchgeführt. Die bei Benutzung von Feuerwaffen entstehenden Knalle koennen im ungeschuetzten Ohr einen erheblichen Schaden ausloesen. Daher sind sogenannte Grenzpegeldiagramme aufgestellt worden, aus denen abgelesen werden kann, ob bei auftretenden Knallbelastungen mit einer Hoergefaehrdung zu rechnen ist. In USA und UK gilt dafuer das CHABA-Grenzpegeldiagramm, das sich von dem in der Bundesrepublik Deutschland zustaendigen Grenzpegeldiagramm deutlich unterscheidet. In Deutschland gibt es seit ca. 15 Jahren einen Messwagen (Audiomobil genannt), der es ermoeglicht, auf den militaerischen Schiessplaetzen eine audiometrische Ueberpruefung der Soldaten vor und unmittelbar z.B. 2 min. nach der Knallbelastung durchzufuehren. Durch diese audiometrischen Kontrollen bei planmaessigen Schiessuebungen konnte an ueber 10000 Soldaten bewiesen werden, dass das in Deutschland angwandte Grenzpegeldiagramm die Anforderungen in vollem Umfang erfuellt. Die erzielten audiometrischen Ergebnisse wurden ausgenutzt, um einen Vergleich des CHABA-Diagramms mit dem in Deutschland vorgeschriebenen Grenzpegeldiagramm durchzufuehren. Dabei ergab sich, dass das CHABA-Diagramm einen unnoetig strengen Massstab darstellt, wobei zuweilen Hoergefaehrdung abzulesen war der bei der audiometrischen Kontrolle nicht eingetreten war.
Das Projekt "Literaturstudie zur Erfassung der Wirkungen von Ultraschall auf das menschliche Gehoer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Battelle-Institut e.V. durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wurden erstens die in der Literatur beschriebenen Untersuchungsergebnisse ueber die Wirkungen von Ultraschall auf das menschliche Gehoer erfasst und ausgewertet, zweitens Arbeitsplaetze identifiziert, an denen intersiver Ultraschall auftritt und drittens Ueberlegungen darueber angestellt, ob und in welcher Form die Ausarbeitung einer - vorlaeufigen - Richtlinie bezueglich der noch zulaessigen Ultraschallimmission notwendig ist. Auf Grund der bisherigen Beobachtungen lassen sich die durch Ultraschall verursachten Hoerempfindungen entsprechend der Signalbeschaffenheit (moduliert/nicht moduliert) und Schallart (Luftschall/Knochenschall) in drei verschiedene Gruppen einteilen. Die zum besseren Verstaendnis der einzelnen, hierbei zu beruecksichtigenden Funktionsmechanismen erforderlichen theoretischen Grundlagen werden einleitend gestreift. Die Behandlung und Auswertung der in der Literatur beschriebenen Ultraschallwirkungen auf das menschliche Gehoer wurde in chronologischer Reihenfolge vorgenommen. Die Frage nach der Gehoerschaedlichkeit von Ultraschall kann auf Grund des dabei analysierten Materials immer noch nicht klar und eindeutig beantwortet werden, so dass es zum gegenwaertigen Zeitpunkt verfrueht erscheint, nur auf Grund des vorhandenen Wissensstandes bereits jetzt konkrete Vorschlaege fuer eine Richtlinie zu unterbreiten. Hierzu sind noch eine Reihe von experimentellen Untersuchungen erforderlich. Die dabei zu klaerenden Fragen sind in Form eines Aufgabenkatalogs zusammengestellt. - Arbeitsplaetze, an denen intersiver Ultraschall auftritt, werden angegeben.
Das Projekt "Mobilitätsforschung auf der Basis von GPS- und GSM-Daten (GeoPKDD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS durchgeführt. Innerhalb des letzen Jahrzehnts kam es zu einer explosionsartigen Verbreitung von Technologien, die die Bewegung mobiler Endgeräte registrieren. Dazu gehören Mobilfunknetze sowie Anwendungen im Bereich von GPS und RFID-Funkchips. Diese Daten bergen eine Fülle von Informationen, die einen hohen Nutzen beispielsweise für die Stadt- und Verkehrsplanung, Umweltüberwachung oder Bereitstellung neuer mobiler Dienste besitzen. Gleichzeitig sind Bewegungsdaten und -muster von Personen hoch sensibel, da sie individuelle Gewohnheiten und Verhaltensmuster widerspiegeln.Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission bereits im Jahr 2005 das Projekt GeoPKDD ins Leben gerufen. GeoPKDD steht für: 'Geographic Privacy-aware Knowledge Discovery and Delivery' Ziele: GeoPKDD ist ein EU Forschungsprojekt, dessen Ziel die Wissensgewinnung aus Raum-Zeit-Trajektorien unter Erhaltung der Privatsphäre ist. Das Projekt erarbeitet Theorien, Techniken und Modelle für die Aufbereitung, Analyse und Speicherung von Bewegungsdaten, so genannten 'Trajektorien (GPS- und GSM Daten) sowie die Visualisierung raum-zeitlicher Zusammenhänge. GeoPKDD leistet einen wichtigen Beitrag zur konstruktiven Nutzung von Mobilitätsdaten und dem verantwortlichen Umgang mit sensitiver Information. Anwendungsfelder: Die von Fraunhofer IAIS im EU-Projekt entwickelten bzw. eingesetzten Technologien zur Aufbereitung und Analyse von Trajektorien sowie der Visualisierung raum-zeitlicher Zusammenhänge wird derzeit vom IAIS in mehreren Auftragsprojekten der Industrie eingesetzt: Beispielsweise kommt das Know-how zum Einsatz bei der Berechnung von Leistungswerten für Außenwerbeflächen aus GPS-Tracks im Auftrag der schweizer SPR+ (Swiss Poster Research Plus) oder der deutschen ag.ma (Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V.).
Das Projekt "Umweltwirkungen schnell fahrender Schiffe unter besonderer Berücksichtigung des Handlungs- und Regelungsbedarfs bzgl. der deutschen Meeresgebiete in Nord- und Ostsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremen - Maritimes Institut Bremen durchgeführt. A) Problemstellung: Schnell fahrende Schiffe mit Geschwindigkeiten von 20 Knoten und mehr sind insbesondere in den küstennahen Meeresgebieten von Nord- und Ostsee inzwischen Realität. Von einem weiter zunehmenden Einsatz in der Handels- und Passagierschifffahrt ist auszugehen. Mit zunehmenden Geschwindigkeiten steigen die spezifischen Wirkungen der Schifffahrt auf die Meeresumwelt. Diese Wirkungen, hauptsächlich durch Schallemissionen über und unter Wasser, visuelle Effekte, Wellenbildung und Abgasemissionen hervorgerufen, sind bislang nur unzureichend untersucht. Die verschiedenen Wirkfaktoren schneller Schiffe sollen in dem FuE-Vorhaben anhand vorhandener Literatur sowie Expertenbefragungen umfassend beschrieben und hinsichtlich ihres Gefährdungspotenzials analysiert werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei den Auswirkungen auf Meeressäuger und Seevögel zuteil werden. Beide Gruppen unterliegen den Schutzbestimmungen Internationaler Übereinkommen, wie z.B. ASCOBANS und der europäischen FFH-Richtlinie im Fall der Meeressäuger bzw. der EU-Vogelschutzrichtlinie im Fall vieler Seevogelarten. Meeressäuger gelten als besonders empfindlich gegenüber Unterwasserlärm und sind möglicherweise einem erhöhten Kollisionsrisiko durch schnell fahrende Schiffe ausgesetzt. Seevögel unterliegen visuellen Störungen (Scheuchwirkung), werden aber auch durch Lärm beeinträchtigt. Zudem ist anzunehmen, dass Abgas- bzw. Schadstoffemissionen der Schiffe zu einer Beeinträchtigung der Tiere führen können. Ein weiteres Ziel des FuE-Vorhabens ist es, einen etwaigen Handlungs- und Regulierungsbedarf für schnelle Schiffe in den deutschen Küstengewässern, insbesondere in ökologisch wertvollen und sensiblen Bereichen abzuleiten. Konkrete Umsetzungsoptionen sollen vorgeschlagen werden, mit denen Umweltauswirkungen reduziert werden können. B) Handlungsbedarf (BMU ggf. auch BfS, BfN oder UBA):Aus den Untersuchungen ist abzuleiten, ob, wo und welcher Handlungsbedarf hinsichtlich der Umweltwirkungen und unter Umständen auch für den Menschen besteht. C) Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung folgender Aspekte; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf de Kollisionsrisiko von Meeressäugern und Seevögeln- der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf den Über- und Unterwasserlärm, insbesondere im Hinblick auf Fluchtdistanzen, Verhaltensänderungen, Habitatverlust sowie Schäden an Gehör und Orientierungssinn bei Meeressäugern bzw. Seevögeln; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf die Wellenbildung und deren Wirkung im Flachwasser- und Küstenbereich, insbesondere auf das Benthos; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf die gasförmigen Emissionen schneller Schiffe und deren Umweltwirkung; die Klärung ob Handlungsbedarf besteht und welche konkreten Optionen es ggf. für die Lösung der Probleme gibt.
Das Projekt "Hochtonaudiometrie und lärmbedingter Hörschaden - ein Beitrag zur Prävention durch Früherkennung eines vulnerablen Gehörs?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin durchgeführt. Da zwischen dem Hörverlust (HV) im Standardaudiogramm und dem HV im Hochtonbereich (9 bis 16 kHz) ein enger Zusammenhang besteht, wurde aufgrund spezifischer Merkmale gefolgert, dass der HV im Hochtonbereich prognostischen Wert für lärmbedingte Gehörschäden haben könnte. In der NaRoMI-Studie wurden u.a. akustische Kenngrößen für die berufliche Lärmexposition ermittelt. Zusätzlich wurden 500 Personen otologisch untersucht und audiometriert (einschl. Hochtonaudiometrie). Die Auswertung dieses Untersuchungsabschnitts erfolgte im Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin der Universität Düsseldorf. Im Standardaudiogramm findet sich zwischen 3 und 8 kHz wie erwartet eine deutliche Progredienz des HV mit zunehmendem Alter, der in den jüngeren Altersklassen eine Senke bei 6 kHz aufweist. Im Hochtonbereich schreitet der HV in allen Altersdekaden fort mit einer weiteren Senke zwischen 11,2 und 14 kHz, - hier vor allem bei den Älteren. Ein Effekt der Lärmexposition zeigt sich nur zwischen 3 und 8 kHz, in den sehr hohen Tönen nicht mehr. Die bessere Hörfähigkeit der Frauen zwischen 3 und 9 kHz gleicht sich im Hochtonbereich aus. In der multivariaten Analyse sind wie erwartet die jeweils benachbarten Frequenzen am bedeutsamsten. Sehr aufschlussreich ist es, dass im Standardaudiogramm die Hörfähigkeit darüber hinaus von anderen Prädiktoren beeinflusst wird als im Hochfrequenzbereich. Das Risiko eines Hörschadens (größer 40 dB bei 3 kHz) wird im Standardaudiogramm von Geschlecht (OR 4,5; CI95 Prozent 1,5/14,2), Alter (OR für 10 Jahre 1,9; CI95 Prozent 1,2/3,0), Rauchen (OR 2,2; CI95 Prozent 1,2/4,1) und Schulbildung (OR 1,52; CI95 Prozent 1,0/2,1) bestimmt. Im Hochtonbereich dominiert das Alter. Die mit verschiedenen Auswertestrategien erhaltenen Ergebnisse zur Vorhersage des HV im Standard- bzw. Hochtonbereich sind durchgängig konsistent. Aufgrund des höheren Alters und der insgesamt niedrigen Lärmbelastung der Probanden sind die Beziehungen zwischen Lärm und Hörschaden schwach. Die Frage der Frühwarnfunktion der Hochtonaudiometrie im Hinblick auf lärmbedingte Hörschäden kann angesichts des Mangels an jungen Probanden nicht definitiv beantwortet werden. Nichtsdestoweniger lässt sich für diese Studie festhalten, dass im Hochtonbereich keine längerfristigen Schäden festgestellt werden konnten, die einer Lärmexposition zuzuschreiben wären.
Das Projekt "Hörfähigkeit von Pinguinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Meeresmuseum - Museum für Meereskunde und Fischerei, Aquarium - Stiftung des bürgerlichen Rechts durchgeführt. Das Hauptziel des Vorhabens besteht darin das Basiswissen über die Hörfähigkeiten von Pinguinen zu verbessern. Um eine Prognose über die Auswirkungen von Unterwasserschall auf Pinguine zu erstellen, gibt es derzeit keinerlei Basisdaten und keine nicht invasive Methode, um die Hörfähigkeiten der Tiere zu erfassen. Innerhalb des Vorhabens sollen Verfahren entwickelt werden, um: - das Hörvermögen von Pinguinen in Menschenhand mit Hilfe psychoakustischer Methoden zu testen. Hierzu gehört das notwendige Tiertraining, um psychoakustische Messungen durchzuführen. Dafür sollen Humboldt-Pinguine des Ozeaneums Stralsund sowie Eselspinguine, Felsenpinguine oder Königspinguine des Zoos Odense durch die Methode der operanten Konditionierung getestet werden. - die Methodenentwicklung zu leisten, um in Gefangenschaft oder im Freiland Pinguine oder nahe verwandte Arten mit Hilfe auditorisch evozierter Potentiale (AEP) hinsichtlich ihrer Hörfähigkeiten beurteilen zu können. - Öffentlichkeitswirksame Verfahren einzusetzen, um Forschungsergebnisse direkt für die Medien, für Webpräsenz und Präsentation im musealen Kontext aufzubereiten. Die Zielgruppe ist dabei vorranging die breite Öffentlichkeit. Dieses Ziel soll unter der Verwendung von Open Science Ansätzen und Methoden im Projekt erreicht werden. - Methoden zur besseren Verdeutlichung akustischer Problemstellungen zu entwickeln. Diesem Ziel untergeordnet ist die Erstellung einer englisch- und deutschsprachigen Web-Datenbank zu verfügbaren Audiogrammen von marinen Wirbeltieren mit dem Ziel Benutzer Sachverhalte selbstständig analysieren zu lassen. Grundvoraussetzung für alle Versuche ist dabei stets das Wohlergehen der zu trainierenden und zu testenden Tiere.
Das Projekt "Einheitliche und zentrale Gehoerueberwachung von Arbeitnehmern der Eisen- und Stahlindustrie als Grundlage fuer den Arbeitsplatz-Laermschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BFI Betriebsforschungsinstitut, VDEh-Institut für Angewandte Forschung GmbH durchgeführt. Durch audiometrische Reihenuntersuchungen an Laermarbeitern in der Stahlindustrie und der Laermsituation am Arbeitsplatz sollen Zusammenhaenge zwischen Arbeitsplatzlaerm und evtl. auftretenden Gehoerschaeden ermittelt werden. Medizinische Erhebungen durch Werksaerzte, zentrale Erfassung und Datenauswertung ueber Grossrechenanlage im BFI.