Das Projekt "Schadstoffuntersuchungen nach dem Hochwasser vom August 2002 - Teilprojekt 6: Schadstofftransport in überfluteten Trinkwassereinzugsgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Department Hydrogeologie durchgeführt. Die Elbe und die Mulde gelten in Sachsen und Sachsen-Anhalt als wichtigste Ressourcen für die Gewinnung von Rohwasser aus Uferfiltrat für die Trinkwasserversorgung. Deshalb ist der Erweiterung und der Vervollkommnung der Sicherungssysteme gegen kurzzeitige und zufällige Schadstoffeinträge, wie es mit der Stoßbelastung durch das Hochwasser im August 2002 der Fall war, unbedingt Rechnung zu tragen. Die Kenntnis über die Wirksamkeit der Auensedimente als natürlicher Retentionsraum bei Stoßereignissen ist eine wichtige Voraussetzung für die zweckdienliche Gestaltung von Sicherungssystemen. Entscheidend für den Schutz des Rohwassers ist, ob die ablaufenden Mischungs-, Sorptions- und Umsetzungsprozesse im Aquifer und in der den Aquifer abdeckenden Bodenzone wirksam genug sind, um Schadstoffbelastungen ausreichend abfangen zu können. Die Untersuchungen widmeten sich daher der Problematik der Schutzfunktion der Bodenschichten und des Aquifers, einer Belastung des Grundwassers durch überstaute Trinkwasserschutzzonen entgegenzuwirken und insbesondere pathogene Keimen zu fixieren und abzubauen.
Das Projekt "Auen- und Talrandsedimente in der noerdlichen Wetterau und im Amoeneburger Becken als Indikatoren fuer sich veraendernde Umweltbedingungen im Spaetpleistozaen und Holozaen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Geographie durchgeführt. Die Untersuchungen werden im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 'Wandel der Geo-Biosphaere waehrend der letzten 15.000 Jahre' durchgefuehrt. Durch detaillierte Untersuchungen der Auen- und Talrandsedimente in Teilraeumen der Hessischen Senke (Amoeneburger Becken, noerdliche Wetterau) soll fuer diese frueh besiedelten und agrarisch genutzten, loessbedeckten Gunstraeume ein raeumlich und zeitlich hochaufloesendes Bild der spaetpleistozaenen und holozaenen Entwicklung entworfen werden. Dabei sollen natuerliche von anthropogen bedingten Veraenderungen abgegrenzt werden. Folgende Zeitraeume sind von besonderem Interesse: der Uebergang vom Spaetglazial zum Holozaen, das postglaziale Klimaoptimum und der Zeitraum von 1500 v.Chr. bis 500 n.Chr. In der Talaue der Wetter wie auch in den Fluss- und Bachauen im Bereich des Amoeneburger Beckens sind die interessierenden Zeitraeume durch milieu- und prozessspezifisch auswertbare Sedimente repraesentiert. Der Laacher See Tuff (LST) als wichtige Zeitmarke im Alleroed sowie datierbare organische Ablagerungen aller Zeitstufen ermoeglichen eine zuverlaessige und engmaschige Chronologie. Die Merkmale der natuerlichen Umwelt in den verschiedenen Zeitperioden und deren Veraenderung durch den Menschen lassen sich durch sedimentologische und palaeobotanische Untersuchungen der Sedimente sowie die vergleichende Betrachtung der beiden Teilraeume erfassen. Weitere Rueckschluesse auf den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt koennen aus archaeologischen Funden gezogen werden. Die Integration der Ergebnisse in einem 'Paloekologischen Informationssystem' soll die Darstellung zeitlicher Entwicklungen und die raeumliche Differenzierung komplexer Sachverhalte fuer definierte Zeitraeume ermoeglichen.
Das Projekt "Die Schwermetallfuehrung von Auenboeden und Hochmooren als Indikator fuer den Einfluss des historischen Bergbaues im Unterharz auf die Landschaftsentwicklung und -belastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geographie durchgeführt. Analyse des historischen Werdeganges der Erzabbau- und Verhuettungstaetigkeit im Unterharz; Erfassung der geooekologischen Ausstattung der Flussbereiche von Bode und Selke und des Hochmoores Ramberg; Aussagen ueber die Schwermetallbelastung, -transportpfade und das Gefaehrdungspotential (Mobilisierbarkeit); Zeitliche Korrelation der Schwermetallgehalte in Auen/Hochmooren zu menschl. Siedlungs-/Bautaetigkeit.
Das Projekt "Paeloekologie und fluviales Prozessgeschehen des Spaetquartaers in der Hessischen Senke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt, Institut für Physische Geographie durchgeführt. Ziel: Rekonstruktion der Landschaftsentwicklung seit dem Ende der letzten Eiszeit. Fragestellung: Moeglichkeiten und Grenzen der Interpretation fluvialer Sedimente als Indikatoren fuer landschaftsveraendernde Prozesse in Flusseinzugsgebieten. Hypothese: Ausgewaehlte Einzugsgebiete bzw. deren repraesentative Sedimentation reagieren sehr sensibel auf (auch geringe) klimatische und anthropogene Einfluesse. Aufgabe: Detaillierte Sedimentuntersuchungen zur Lithostratigraphie, Lithofazies ua mit Einsatz palaeomagnetischer Methoden (Remanenzen). Radiocarbondatierungen, Duennschliff- und Schwermineralmikroskopie. Zwischenergebnisse: Einzugsgebiete mit bestimmten physio-geographischen Voraussetzungen reagieren sehr sensibel auf kurz- und langfristige klimatische Aenderungen.