Das Projekt "Modellstadt Umweltfreundlicher Verkehr (Modellstadt Neuruppin)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Planungsgemeinschaft Verkehr durchgeführt. Zwei Jahre nach der Wende war die Verkehrssituation in den neuen Bundeslaendern und insbesondere in den Mittelstaedten des Landes Brandenburg gekennzeichnet durch eine erhebliche Zunahme des motorisierten Strassenverkehrs und insbesondere des Schwerverkehrs, eine diesen Verhaeltnissen nicht angepasste Verkehrsinfrastruktur, kritische Ergebnisse bei Messungen zu verkehrsbedingten Luftbelastungen sowie einen drastischen Ruechgang der Nutzerzahlen im Oeffentlichen Personennahverkehr (OePNV). Grundsaetzliche Probleme, die erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrsentwicklung haben. In dieser Situation fuehrte das Ministerium fuer Umwelt, Naturschutz und Raumordnung in Zusammenarbeit mit dem Ministerium fuer Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr Anfang 1992 eine Ausschreibung fuer die Entwicklung umweltfreundlicher Verkehrskonzeptionen in Mittelzentren des Landes Brandenburg durch, zu der sich verschiedene Staedte um Beteiligung bewarben. Die Auswahl der drei Modellstaedte erfolgte nicht zufaellig, sie stehen fuer ganz bestimmte Stadttypen in Brandenburg: Neuruppin als ein regionales Entwicklungszentrum und als Schwerpunkt der Konversion, Oranienburg als eine Stadt im unmittelbaren Speckguertel von Berlin mit direktem S-Bahn-Anschluss und allen damit verbundenen positiven und negativen Auswirkungen, Senftenberg als eine Stadt, die durch die wirtschaftliche und oekologische Umgestaltung einer ganzen Region direkt betroffen ist (Braunkohlerevier). Auf dieser Grundlage erteilten die beiden Ministerien den Auftrag, von Juni 1992 bis Ende Februar 1993 fuer diese Mittelzentren umweltfreundliche Verkehrskonzeptionen zu erarbeiten, die gleichzeitig als Anschauungsmaterial und Hilfsmittel fuer Kommunen mit aehnlichen Voraussetzungen dienen sollten. Entsprechend den unterschiedlichen Strukturen und Problemlagen in diesen drei Staedten wurden ortsspezifische Herangehensweisen zur Erfassung der Einzelproblenme, Rahmenbedingungen und oertlichen Voraussetzungen entwickelt. Das Modellvorhaben wird in drei Phasen realisiert: Phase I: Konzeption und Planung, Phase II: Umsetzung der Planung, Phase III: Bewertung der Massnahmen anhand ausgewaehlter Umweltkriterien. Um die Umsetzung der Planung fuer die naechsten drei bis fuenf Jahre sicherzustellen, werden die Modellstaedte weiterhin beraten und gefoerdert.