Das Projekt "Experimentelle Untersuchung eines diskontinuierlichen Freistrahls in Folge einer Hohlladungseinwirkung bei der Beförderung von Kernbrennstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH durchgeführt. Erkenntnisse zu terroristischen Aktivitäten im Ausland rücken das Szenario einer gezielten Einwirkung mit panzerbrechenden Waffen auf Behälter mit Kernbrennstoffen oder sonstigen radioaktiven Stoffen sowie auf kerntechnische Anlagen in Deutschland zunehmend in den Bereich einer grundsätzlich vorstellbaren Bedrohung. Das Ausbreitungsverhalten einer Freisetzung direkt im Anschluss an die Einwirkung und der thermische Einfluss der Einwirkung auf das Ausbreitungsverhalten sind nicht ausreichend bekannt, um geringe, realitätsnahe Konservativitäten anwenden zu können. Die wesentlichen Ziele des Vorhabens sind es, das räumliche und zeitliche Verhalten der Freisetzung lungengängiger Partikel direkt nach einer Einwirkung sowie den Einfluss der detonationsinduzierten thermischen Auftriebsströmung experimentell zu quantifizieren und numerisch verifizierbar abzubilden. Des Weiteren soll ein einfacher, möglichst analytischer Ansatz zur Bestimmung des Freisetzungsverhaltens erarbeitet werden, um eine effiziente Verbreitung des Erkenntnisstandes und eine Überprüfbarkeit der Berechnung zu ermöglichen. Die dafür notwendigen Experimente werden unterteilt in Laborvorsuche ohne Detonation, zur Bestimmung des Ausbreitungsverhaltens lungengängiger Partikel infolge eines einwirkungsbedingten Überdrucks im Behälter, mit und ohne Maßnahmen zur Reduzierung der Ausbreitung, sowie Feldversuche mit Detonation, zur Bestimmung der Interaktion der thermischen Auftriebsströmung mit der, im Laborversuch ermittelten, Behälterausströmung. Dafür wird eine Korrelation von direkt gemessenen Partikel-Konzentrationen mit optischen Messungen von streulichtstarken Testaerosol Teilchen erarbeitet. Zur genaueren Analyse und Verhaltensvorhersage realer, komplexerer Szenarien, werden die Experimente numerisch simuliert. Ziel ist es mögliche Angriffsszenarien mit panzerbrechenden Waffen hinsichtlich eventueller radiologischer Konsequenzen mit stark reduzierten Konservativitäten bewerten zu können.