Das Projekt "Entwicklung eines Auslaugungsverfahrens zur Bestimmung der Umweltvertraeglichkeit von Beton (Umweltvertraeglichkeit von Flugasche-Beton) (F 437)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstühle für Baustoffkunde und Institut für Bauforschung durchgeführt. Die europaeische Bauproduktenrichtlinie, die in Deutschland als Bauproduktengesetz in nationales Recht umgesetzt wurde, fordert den Nachweis der Umweltvertraeglichkeit von Bauprodukten. Diese Forderung wird auch fuer bewaehrte Baustoffe, wie Beton erhoben. Dessen Umweltvertraeglichkeit wird insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Sekundaerrohstoffen, wie Steinkohlenflugasche und Huettensand in der laufenden Fachdiskussion in Frage gestellt. Es liegt daher im Interesse der Produzenten dieser Sekundaerrohstoffe, ein allgemein anerkanntes Nachweisverfahren fuer die Auslaugbarkeit von Beton zur Verfuegung zu haben, um die vorgetragenen Zweifel ausraeumen zu koennen. Die VGB beteiligt sich daher an einem Forschungsprojekt zur Erarbeitung eines Verfahrens zur Bestimmung der Auslaugbarkeit von Salzen und Schwermetallen aus Beton. Ziel der Forschungsarbeit ist ein Vorschlag fuer eine europaeische Norm in Kooperation mit den CEN-Normungskomitees TC104 'Building Materials' und TC292 'Waste Characterisation' fuer ein Verfahren zur Bestimmung der Auslaugbarkeit von Beton. Ausgangspunkt ist eine systematische vergleichende Bewertung der bereits existierenden nationalen Vorschriften. Nach Auswahl geeignet erscheinender Verfahren sollen diese in einem ersten Ringversuch an Betonen mit Steinkohlenflugasche und an Beton mit Hochofenzement auf ihre Tauglichkeit untersucht und gegebenenfalls ueberarbeitet werden. Die Auslaugbarkeit von Beton durch anstehendes Grundwasser bzw. durch ablaufendes Regenwasser ist ausser durch direkte Loesungsprozesse an der Oberflaeche im wesentlichen durch Diffusionsvorgaenge bestimmt. Die Diffusion von Schadstoffen haengt vom Schadstoffgehalt der Betonausgangsstoffe, von der Porositaet des Betons und von weiteren Parametern ab. Das Pruefverfahren soll moeglichst praxisnahe Hinweise auf die Auslaugbarkeit von Beton liefern. In einem zweiten Schritt sollen die ueberarbeiteten Pruefverfahren in einem europaeischen Ringversuch unter Beteiligung von sechs weiteren Forschungsstellen in anderen EU-Mitgliedsstaaten ueberprueft werden. Die Pruefergebnisse werden statistisch ausgewertet.