Das Projekt "Natuerliche Querschnitte von Aussentiefs (AT - N)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein durchgeführt. Die meisten Aussentiefs an der deutschen Nordseekueste genuegen mit ihren Querschnitten nicht optimal den Anforderungen, die im Hinblick auf eine befriedigende Binnenentwaesserung und/oder Kleinschiffahrt an sie gestellt werden. Fuer wasserwirtschaftliche Planungen im Kuestenbereich muessen daher die natuerlichen Stabilitaetsverhaeltnisse erfasst und die Moeglichkeiten zur moeglichst wirtschaftlichen, gezielten Beeinflussung mit Hilfe von Speicherbecken (z.B. Spuelungen) erkannt werden. Diese weitgehend empirischen Aehnlichkeitsuntersuchungen sollen auf der Grundlage umfangreichen Archivmaterials von zahlreichen Aussentiefs durchgefuehrt werden. Die zu ermittelnden Zusammenhaenge der wesentlichsten Einflussgroessen (wie Groesse des Einzugsgebietes, Gebietsniederschlag, Tidewasserstaende, Topographie/Geometrie von Vorflutern, Siel und Aussentiefbereich) dienen u.a. den prognostischen Untersuchungen fuer die zukuenftige Eiderregulierung. Als Teilaufgabe werden in einigen Aussentiefs Naturversuche zur Beurteilung der Schwebstoffbewegung infolge von Schiffahrtseinfluessen durchgefuehrt, Dazu wurde ein spezielles in-Situ-Messverfahren zur kontinuierlichen Dauermessung von Schwebstoffkonzentrationen im Rahmen eines FE-Vorhabens entwickelt (SEDIWA = Messsystem Sedimentwaage). Mit dem Forschungsvorhaben 'Tiefenstabilisierung von Aussentiefs durch Gezeitensteuerung' (AT-s) wurde eine gemeinsame Projektgruppe gebildet.
Das Projekt "Druck- und Stroemungsverteilung infolge fahrender Schiffe im Aussentief Nessmersiel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Versuchsanstalt für Binnenschiffbau durchgeführt. Durch Bodendruckmessungen im Nessmersieler Aussentief wurden durch Umrechnung die vom fahrenden Schiff induzierten Stroemungsgeschwindigkeiten (Uebergeschwindigkeiten) ermittelt. Die groesste mittlere Uebergeschwindigkeit betraegt ca. 40 Prozent der Schiffsgeschwindigkeit gegen Wasser, die groesste maximale Uebergeschwindigkeit ca. 110 Prozent. Das Verhaeltnis von Sielquerschnitt zu Hauptspantquerschnitt betrug 3. Die Ergebnisse zeigen, dass die Groesse der Schiffe die Wassertiefe und somit das Querschnittsverhaeltnis einen dominierenden Einfluss auf die Uebergeschwindigkeiten besitzen.
Das Projekt "Tiefenstabilisierung von ufernahen Gezeitenrinnen durch Gezeitensteuerung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliches Amt für Insel- und Küstenschutz durchgeführt. Wasserwirtschaftliche Planungen im Kuestenbereich haben die Aufgabe, wirtschaftliche Loesungen fuer die Erhaltung von stabilen Aussentiefs als Vorfluter fuer die Binnenentwaesserung und als Schiffahrtsrinne zu finden. Fuer derartige Bemessungsaufgaben fehlen gueltige und verwertbare Grundlagen. Anhand des Naturmodells 'Nessmersieler Aussentief' sollen durch Naturmessungen die Zusammenhaenge zwischen hydromechanischen Parametern einschliesslich Sedimenttransport, Steuerung des Gezeitenstroms durch gezielten Betrieb eines Tidespeicherbeckens und Querschnittsentwicklung des Aussentiefs ermittelt werden. Das Stabilitaetsverhalten des Aussentiefs infolge Gezeitensteuerung soll quantitativ analysiert werden. Ausserdem soll das Transportverhalten des Tidestromes und die Auswirkung von Raeumfahrzeugen auf den Sedimenttransport in Aussentiefs untersucht werden. Die durch Raeumgeraete hervorgerufene Rueckfuehrung von Sedimenten in die - ggf. kuenstlich erhoehte - Tidestroemung hat den sehr bedeutenden Vorteil, dass keine Spuelfelder fuer die Ablagerung von Baggergut benoetigt werden, die oekologisch wertvolle Wattflaechen beeintraechtigen wuerden. So ist diese kuenstliche Raeumung von Aussentiefs ein sehr umweltfreundliches Verfahren.