Das Projekt "Extinktion von Populationen in schwankender Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Jena, Institut für Ökologie durchgeführt. Mit Hilfe mathematischer Modelle soll der Einfluss einer zeitlich schwankenden Umwelt auf die stochastische Ausloeschung von Populationen untersucht werden. Insbesondere geht es um die Berechnung der Aussterbewahrscheinlichkeit, der Verteilung der Aussterbezeit und der Mindestgroesse der Population, die eine (vorlaeufige) Etablierung gestattet. Es werden sowohl periodische als auch zufaellige Umweltschwankungen untersucht und mit den entsprechenden Aussagen fuer eine statische Umwelt verglichen. Weiterhin werden die Ausbreitung von Populationen in unguenstige Gebiete hinein untersucht, wo ein Ueberleben nur durch Zustrom von Individuen moeglich ist, und die daraus resultierenden Schwankungen der Arealgroesse abgeschaetzt.
Das Projekt "Modellierung der Populationsdynamik von peripheren und subzentralen Populationen von Viola-Arten der Stromtalwiesen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Das Forschungsprojekt zur vergleichenden Demographie von Arten der Gattung Viola (Viola elatior, Viola persicifolia, Viola pumila) aus Stromtalwiesen untersucht die Frage, wie der Lebenszyklus der Arten in die Dynamik standortverändernder Ereignisse in Auen eingenischt ist. Unter Verwendung von Matrix-Populationsmodellen beschäftigt sich das Forschungsprogramm mit dem Vergleich der Fluktuationen von peripheren Populationen mit solchen, die eine Verbindung zum Hauptverbreitungsareal der Arten haben (subzentrale Populationen). Periphere Populationen sollten durch eine niedrigere Populationswachstumsrate (lambda) und eine größere zeitliche Variabilität von lambda gekennzeichnet sein. Diese Faktoren sollten eine höhere Aussterbewahrscheinlichkeit und eine niedrigere Populationslebensdauer von peripheren Populationen zur Folge haben. Darüber hinaus leistet das Forschungsprojekt einen Beitrag zum Verständnis der Bedeutung der Samenbank und des heteromorphen Blühverhaltens (Kleistogamie) von Stromtalveilchen auf die Populationswachstumsrate. Durch die Modellierung der Sensitivität von lambda auf Übergänge im Lebenszyklus soll der Einfluß verschiedener Lebenszyklusphasen auf die Populationswachstumsrate quantifiziert werden. Weiterhin wird die Dynamik von Kleinpopulationen auf der Ebene der Metapopulation registriert, um die Extinktions- und Kolonisationsrate der Arten zu bestimmen.