Das Projekt "Einfluss von Testparametern auf die Freisetzung von bioziden Wirkstoffen aus behandeltem Holz in Auswaschversuchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.1 Biologie im Umwelt- und Materialschutz durchgeführt. Problemstellung: Es existieren derzeit Entwürfe der Europäischen Standardisierungsbehörde (CEN) zur experimentellen Prüfung des Auswaschverhaltens von Holzschutzmitteln aus Nutzholz. Diese sind inzwischen auch OECD-Richtlinienentwürfe. In diesen Vorschlägen sind einige Parameter nicht hinreichend festgelegt. Vor allem fehlen experimentelle Erfahrungen mit diesen Verfahren, um deren Praktikabilität und Reproduzierbarkeit einschätzen zu können. Die mit dieser Vorschrift gewonnene Auswaschrate wird für die OECD-Emissions-Szenarien benötigt, um die Predicted Environmental Concentration (PEC) zu berechnen. Handlungsbedarf (BMU oder UBA): Das Vorhaben orientiert sich an den aktuellen Erfordernissen zur Umsetzung der Biozidrichtlinie (98/8/EG) und betrifft das Zulassungs-verfahren für Holzschutzmittel. Deutschland hat Interesse daran, dass durch eine europäisch anerkannte Prüfvorschrift einheitliche Normen im Holzschutz geschaffen werden. Angesichts der Notwendigkeit, einen harmonisierten Markt für Holzschutzmittel aufzubauen und angesichts der Zeitplanung zur Vorlage der Dossiers für Holzschutzmittel nach der Biozid-Richtlinie bis 2004 ist dieses Vorhaben dringend. Anliegen des Vorhabens: Es ist Anliegen des Vorhabens ausgewählte Testparameter zu variieren und deren Einfluss auf die Wirkstofffreisetzung festzustellen. Die OECD-Richtlinienentwürfe werden konkretisiert und es wird ein Leitfaden über den Einfluss der Testbedingungen auf Wirkstoffemissionen erarbeitet. Mit diesem Vorhaben wird ein von D/DK initiiertes EU-weit geplantes Vorhaben ('Interlaboratory evaluation of laboratory test methods to estimate the leaching from treated wood') ergänzt. Mit diesem europäischem Ringversuch soll eine EU-weit harmonisierte und abgesicherte Prüfvorschrift für das Auswaschverhalten von Holzschutzmitteln aus Nutzholz geschaffen werden. Diese Prüfvorschriften sollen der OECD als erprobte und statistisch abgesicherte Prüfrichtlinien vorgeschlagen werden.
Das Projekt "Bewertung der Auswaschgefaehrdung von nicht fixierenden wasserloeslichen Holzschutzmitteln auf Borbasis sowie moegliche Alternativanwendungen zu chromathaltigen Holzschutzmitteln (F-1994/18)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Holzforschung durchgeführt. In Deutschland enthalten z.Zt. ca. 90 Prozent der zugelassenen wasserloeslichen Holzschutzmittel Borate. Neben der hohen Diffusionsfaehigkeit, die bereits bei Holzfeuchten ab ca. 20 Prozent die Traenkung auch schlecht permeabler Holzarten erlaubt, ist vor allem das breite Wirkspektrum gegen Insekten und Pilze eine der wichtigsten Eigenschaften von Boraten. Es wurden wiederholt Borverbindungen als Ersatz fuer staerker toxische Holzschutzmittel diskutiert. Sogar eine Verdraengung der als canzerogen eingestuften Chrom VI-haltigen Holzschutzmittel fuer den Einsatz im Aussenbereich wurde fuer moeglich gehalten. Im Ergebnis wurde festgestellt: - Oberflaechenbeschichtungen durch verschiendene Anstrichsysteme bewirken lediglich eine begrenzte, voruebergehende Verminderung der Auswaschung. - Natrium- und Kaliumsilicate (Wasserglaeser) bewirken offenbar eine Bindung von Borat, so dass die Auswaschung deutlich reduziert wird. Aufgrund der Reaktivitaet bereitet die Traenkung des Holzes jedoch Schwierigkeiten. - Fuer eine ungeschuetzte, freie Bewitterung borbehandelter Hoelzer entsprechend Gefaehrdungsklasse 3 sind diese Massnahmen somit nicht ausreichend. - Schwer loesliche Borate, z.B. Zinkborate, werden deutlich weniger ausgewaschen. Aufgrund ihrer geringen Loeslichkeit ist jedoch eine Einbringung in Vollholz nicht moeglich. Die Anwendung in Holzwerkstoffen ist dagegen erfolgversprechend. - Erst Kombinationspraeparate mit Chromaten zeigen eine deutlich verminderte Auswaschung, die deutlich von der Zusammensetzung, des Schutzmittels bestimmt wird. - Fuer den Bereich der Fabrikation trockener, fertig abgebundener, bzw. zusammengesetzter Produkte eignen sich Trimethylborat-Begasungen in einer geschlossenen Kesseldruckanlage. - Borloesungen auf Basis von Glykolen eignen sich gleichermassen fuer den vorbeugenden Holzschutz aber auch fuer die bekaempfende Anwendung, da sie bereits Holz mit einer Feuchte ab ca. 8 Prozent penitrieren koennen. Zusammenfassend sind Borate als Holzschutzmittel trotz der nachteiligen hohen Auswaschgefaehrdung wegen ihrer geringen Humantoxitaet bei gleichzeitig breitem Wirkspektrum ausgesprochen positiv zu bewerten. Vielfaeltige Anwendungen, gerade im sensiblen Wohnbereich sind moeglich. Durch eine entsprechende logistische Beachtung sollten ausreichende Massnahmen gegen eine Auswaschung waehrend Transport, Lagerung, Nutzung und Entsorgung getroffen werden koennen.
Das Projekt "Charakterisierung des Auswaschverhaltens von bioziden Wirkstoffen der Hauptgruppe 2 'Schutzmittel' aus verschiedenen Materialien bei Bewitterung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.1 Biologie im Umwelt- und Materialschutz durchgeführt. A) Problemstellung: Biozide Wirkstoffe aus der Hauptgruppe 2 'Schutzmittel' gemäß Biozid-RL 98/8/EG werden zum Schutz von verschiedenen Materialien (z.B. Holz, Kunststoffe, Mauerwerk etc.) im Innenraum und im Freien eingesetzt. Durch Bewitterung dieser Materialien im Freien kommt es zur Freisetzung der bioziden Wirkstoffe. Die Höhe und Dauer des daraus resultierenden Eintrages in die verschiedenen Umweltkompartimente werden maßgeblich vom Auswaschverhalten bestimmt. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Bei der derzeit auf EG-Ebene geführten Diskussion über die Bewertung von Holzschutz-Wirkstoffen (Wirkstoffe der 1. Priorität im EU-Review-Programm) wird das fehlende harmonisierte Konzept zur Bewertung des Auswaschverhaltens immer wieder als das Hauptproblem der Umweltbewertung identifiziert Die Einigung auf Gemeinschaftsebene über das Umweltrisiko von Holzschutz-Wirkstoffen auf EU-Ebene gestaltet sich daher extrem langwierig. Dies zeigt die Notwendigkeit, für die Evaluierung der Wirkstoffe der nächsten Prioritätenlisten bereits im Vorfeld eine wissenschaftlich abgesicherte und EU-weit harmonisierte Bewertungsgrundlage des Auswaschverhaltens zu etablieren. C) Ziel des Vorhabens ist es, die vorhandenen Testverfahren - insbesondere für die Produktarten 6 (Topf-Konservierungsmittel), 7 (Beschichtungsschutzmittel), 9 (Schutzmittel für verschiedene Materialien), 10 (Schutzmittel für Mauerwerk) und 12 (Schleimbekämpfungsmittel) - zusammenzustellen und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Aussagekraft zu bewerten. Dies schließt die Erarbeitung von standardisierten Auswerteverfahren ein. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen EU-weit diskutiert (z.B. EU Workshops, Technical Meeting for Biocides) und für die Evaluierung von bioziden Wirkstoffen und Produkten als Bewertungsgrundlage festgeschrieben werden.