Das Projekt "Entwicklung eines Parkpflegewerks als Grundlage für die modellhafte Wiederherstellung der historischen Parkanlage der Sommerresidenz Samuel von Brukenthals in Avrig/Freck (Rumänien) unter besonderer Berücksichtigung der Zusammenarbeit von Denkmal- und Naturschutz (einschließlich Dringlichkeitsmaßnahmen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Büro für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur GbR Schumacher und Herrmann durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens:
Die Sommerresidenz von Baron Samuel von Brukenthal (1721-1803) ist der einzige in dieser Art erhaltene Barockpark Rumäniens, kulturhistorisch für ganz Südosteuropa bedeutend. Neben der Parkanlage war die Anlage auch ein am Nutzen orientiertes landwirtschaftliches Gut. Durch unterlassene oder unsachgemäße Pflege ist der Park heute verwildert. Die das Gelände durchziehenden Bachläufe und Weiher sind verlandet und verschmutzt. Die großartige Pflanzenvielfalt ist nicht mehr vorhanden. Andererseits haben sich auf vielfältige naturschutzwürdige Biotope und Vegetationsstrukturen entwickelt, die in die historische Parkanlage integriert werden müssen. Die Aspekte von Denkmalschutz und Naturschutz müssen sorgfältig abgewogen und in Einklang gebracht werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die ehemalige Nutzung der Sommer-residenz als landwirtschaftliches Gut wieder aufleben zu lassen und unter den innovativen Aspekten der ökologischen Landwirtschaft den Kulturpflanzenanbau in die Parkgestaltung zu integrieren.
Ziel der ersten Phase ist es, durch fachliche Gutachten und durch die Erarbeitung eines Parkpflegewerks die Grundlage für die Sanierung und des örtlichen Wasserhaushaltes zu schaffen. Der durch Kontaminierung, Verschlammung und Verlandung gefährdete Wasserhaushalt soll im Rahmen der Parkrestauration saniert werden. Durch die Schadstoffreduzierung bzw. Eliminierung der Schadstoffe im Grund- und Oberflächenwasser wird ein entscheidender Beitrag zur Umweltentlastung innerhalb und außerhalb der Anlage geleistet.
Fazit:
Das vorliegende Parksanierungskonzept stellt einen Meilenstein für die Entwicklung der Frecker Garten- und Parkanlagen dar. Einerseits ist damit eine gute Planungsgrundlage erarbeitet worden, andererseits werden zahlreiche Entwicklungsbausteine vorgestellt, die sich in Abhängigkeit von der zukünftigen Nutzung schrittweise realisieren ließen.
Solange Aspekte der Nutzung und die Gewährleistung der Pflege nicht geklärt sind, sind umfangreichere Sanierungsmaßnahmen kaum sinnvoll. Es sollte deshalb ab 2007 der Focus auf die Nutzungsperspektiven für Gartenanlagen und v. a. für die Baulichkeiten gerichtet werden. Es ist für Ausstattung und Er-schließung der Anlage ein erheblicher Unterschied, ob dort ein Hotelbetrieb mit Wellnessbereich, ein Sanatorium für ältere Menschen oder ein Tagungszentrum entsteht. Man könnte befürworten, einzelne be-sonders gut dokumentierte Baulichkeiten wie die historischen Mauern, Brunnen und Treppenanlagen zu restaurieren, auch um deren weiteren Verfall aufzuhalten. Dies sollte vorrangig in der zentralen barocken Partie geschehen. Wichtig für die Entwicklung der Anlage wäre die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie, die sich mit den Nutzungsmöglichkeiten der baulichen Anlagen, den damit verbundenen Kosten sowie den wirtschaftlichen Perspektiven für die Gesamtanlage auseinandersetzt. Szenarien für die Nutzung sind im Sanierungskonzept bereits skizziert.