Das Projekt "Kommunalwirtschaftliche Entscheidungsgrundlagen fuer die Baederplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Städtebau und Landesplanung durchgeführt. Planung und Dimensionierung von Frei- und Hallenbaedern erfolgte in der Vergangenheit fast immer mit dem Ziel einer Kapazitaetsausweitung. Planungsmethodisch kamen dabei schematische Richtwerte zur Anwendung, die aus Mittelwertberechnungen bereits existierender Anlagen abgeleitet wurden. Die einzelnen standort- und flaechenbestimmenden Faktoren sind mit der Methode nicht mehr nachvollziehbar und in ihrer Anwendung unter veraenderten Rahmenbedingungen aeusserst kritisch zu betrachten. Der richtungskonforme Bau zahlreicher Baeder ohne verhaltensorientierte Standortbestimmungen hat zur Besucherumverteilung ohne nennenswerten Besucherzuwachs gefuehrt, so dass einzelne Anlagen erheblichen Zuschussbedarf haben. Zahlreiche kommunale Infrastruktureinrichtungen fuehren nunmehr zu einer steigenden Belastung des Gemeindehaushaltes, da durch Aenderungen in der Bevoelkerungs-, Siedlungsstruktur und in der Wohnungsbelegung bei gleichzeitigem Ansteigen der Betriebs- und Unterhaltungskosten fruehere Planungsannahmen nicht mehr zutreffen. Es fehlt auch an einem qualifizierten Ueberblick ueber die Folgen der Angebotsverdichtung unter Beruecksichtigung ueberoertlicher Trends im Baederbesuch. Auf Kommunalebene besteht daher ein Bedarf an nachvollziehbaren Bewertungs- und Entscheidungsverfahren, die sowohl bei Kapazitaetsausweitung als auch beim Rueckbau oeffentlicher Infrastruktureinrichtungen Anwendung finden.