Seit die Zellstoff- und Papierkombinate am Südufer in Betrieb sind, ist der Krebs Epischura gestorben. Er hat 98% der tierischen Planktonmasse ausgemacht und war eines der ersten Glieder der Nahrungskette. Durch sein Verschwinden ist das Gleichgewicht des Sees empfindlich gestört.
Am 12. Januar 2010 unterschrieb Ministerpräsident Wladimir Putin einen Erlass, in dem die Wiederinbetriebnahme des umstrittenen Zellulose- und Papierkombinats in Baikalsk erfolgen soll. Das Werk am Ufer des Baikalsee war 2008 wegen Umweltbedenken stillgelegt worden. Seit ihrer Eröffnung 1966 gilt die stillgelegte Fabrik als ein Hauptverschmutzer des Baikalsees.
Das Projekt "Arbeitstreffen 'Umsetzung des Zonierungskonzeptes des Baikalgebietes im Rahmen des Baikalgesetzes' vom 15. bis 16.12.2005" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Naturschutz durchgeführt.
Das Projekt "Workshop: '10 Jahre Living Lakes - Nachhaltige Entwicklung am Baikalsee'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Global Nature Fund durchgeführt. Die Deutsch-Russische Baikalsee-Konferenz findet vom 25.-30. August 2009 in Ulan-Ude (Hauptstadt der Republik Burjatien) statt. Der Fokus der Konferenz liegt auf dem Schutz des Baikalsees. Die Konferenz bietet eine Plattform zum Erfahrungsaustausch über die nachhaltige Entwicklung von Seenregionen zwischen deutschen, russischen und internationalen Experten. Anlass der Veranstaltung ist das zehnjährige Jubiläum des Baikalsees als Partner im Netzwerk 'Living Lakes'. Der Baikalsee und seine Umwelt weisen eine einzigartige Flora und Fauna auf. Etwa zwei Drittel der rund 1.500 Tier- und 1.000 Pflanzenarten sind endemisch, kommen also ausschließlich hier vor. Bemerkenswert ist unter anderem das Vorkommen der Baikalrobbe (Phoca sibirica), einer nur im Süßwasser des Baikalsees vorkommenden Robbenart. Das Wasser des Baikalsees wird ständig auf natürliche Weise geklärt, so dass sein Reinheitsgrad extrem hoch ist. Diese Reinheit ist durch die Einleitung von Industrie- und Hausabwässern gefährdet. An den Baikalsee grenzt ein zwei Millionen Hektar großer Nationalpark, der eine Vielzahl von Floren- und Faunenelementen der sibirischen Taiga sowie der südlich angrenzenden innerasiatischen Steppengebieten beherbergt.
Das Projekt "Chlorfreie Bleiche von Sulfatzellstoff aus Baikalsk (Russland)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Ordinariat für Chemische Holztechnologie und Institut für Holzchemie und Chemische Technologie des Holzes der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Die TCF (totally chlorine free) Bleiche von Zellstoffen ist eine neue Entwicklung, die zunaechst fuer Sulfitzellstoffe industriell umgesetzt wurde und derzeit auch fuer die schwerer bleichbaren Sulfatzellstoffe zunehmend Anwendung findet. Der wesentliche Beweggrund, auf den Einsatz vor allem von Chlor, aber auch von chlorhaltigen Verbindungen zu verzichten, ist die Bildung und Freisetzung organischer Chlorverbindungen mit oekotoxikologischer Relevanz. Der Ausstoss von Organochlorverbindungen wird insbesondere als bedenklich angesehen, wenn es sich beim Rezipienten um ein sensibles Oekosystem handelt, wie den Baikalsee in Russland. Aus diesem Grunde ist das dort ansaessige Baikalsk-Zellstoffwerk zunehmend in die Kritik geraten. Das Werk verfuegt bereits ueber eine sehr effiziente mehrstufige Abwasserreinigungsanlage, dennoch gelangen groessere Mengen an chlorierter organischer Substanz in den Baikalsee. Zur wirkungsvollen Reduzierung der Gewaesserbelastung waere eine Umstellung der noch konventionell unter Einsatz von Chlor und Chlorverbindungen betriebenen Bleiche auf ein elementarchlorfreies oder besser noch vollstaendig chlorfreies Verfahren erforderlich. Vor diesem Hintergrund wurde dem Institut fuer Holzchemie und chemische Technologie des Holzes der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft angetragen, Untersuchungen zur TCF-Bleiche des im Baikalsk-Werk produzierten Laerchensulfatzellstoffs durchzufuehren. Der Zellstoff wies mit einer Kappazahl von unter 18 zwar einen fuer konventionell erzeugten Nadelholzsulfatzellstoff extrem niedrigen Restligningehalt auf, die ermittelte Viskositaet des Zellstoffes von 814 ml/g deutete aber auf eine erhebliche Kohlenhydratschaedigung hin, die eine gravierende Erschwernis fuer die weniger selektive TCF Bleiche darstellte. Fuer die Bleiche wurden zwei Bleichsequenzen mit und ohne Ozonstufe ausgewaehlt und die Bedingungen dahingehend optimiert, dass die Viskositaetsverluste bei Bleiche auf ein hohes Weissgradniveau moeglichst niedrig gehalten werden.
Das Projekt "Wärmeaustausch an der Eis-Wasser Grenzfläche und Eis-Grenzschicht in Süßwasserseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Das laufende Projekt widmet sich der Quantifizierung von physikalischen Prozessen, die die Bildung und das Auftauen der saisonalen Eisdecke bestimmen. Das Projekt ist eine Deutsch-Russische Kooperation gezielt auf eine Vergleichsstudie der arktischen Seen Westeuropas und des Baikalsees. Die in der Anfangsphase des Projekts durchgeführte Analyse der Messergebnissen zeigte die entscheidende Rolle der Wasserströmungen unter dem Eis, in der Form geostrophischer Zirkulation und kurzfristiger Seiche-Oszillationen, bei dem Schmelzen der Eisdecke. Diese Ergebnisse führten zur Formulierung einer einheitlichen Hypothese über die Skalierung des Wassereis-Wärmestroms mit der Dissipationsrate der kinetischen Energie der Turbulenz. Die vorgeschlagene 12-monatige Erweiterung des Projekts zielt darauf an, die Hypothese durch ein Langzeit-Feldexperiment zu testen, das mit Hilfe von zwei identischen Messplattformen gleichzeitig im Baikalsee und im arktischen See Kilpisjärvi die gesamte Winterperiode abdecken soll. Die Ergebnisse des Experiments werden detaillierte Informationen über die Dynamik der Eisgrenzschicht unter verschiedenen Mechanismen der Turbulenzerzeugung liefern. Falls bestätigt, wird die vorgeschlagene Skalierung die Quantifizierung des Eiswasserversatzes in einem weiten Bereich von Bedingungen erlauben, und kann damit direkt für die Modellierung der Eiswasser-Grenzschicht in der polaren Ozeanographie und der Limnologie von eisbedeckten Seen angewendet werden.
Das Projekt "Messung der anthropogenen Produktion des Radionuklids Chlor-36 in Seen mit langen Abflusszeiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Physik-Department durchgeführt. Seen mit langen Abflusszeiten des Wassers zwischen wenigen und Tausenden von Jahren stellen hervorragend geeignete Speicher zur Bestimmung der zeitlich integrierten Fluenz des 36Cl-Niederschlags infolge von Kernwaffentests, der Rezirkulation dieses Eintrags, des Tschernobylunfalls und der natürlichen kosmogenen Produktion dar. Die genaue Erfassung dieser Beiträge ist wichtig für die Bestimmung des nichtkosmogenen Anteils des 36Cl-Niederschlags und für Datierungen. Wasserproben von Seen mit langen Abflusszeiten aus dem Alpenraum wie Bodensee, Genfersee, Lago Maggiore, Comersee und Gardasee, aus Russland wie Ladogasee und Baikalsee, aus dem tropischen Ostafrika wie Tanasee, Victoriasee, Malawisee Tanganjikasee und vom Titicacasee werden beschafft und aufbereitet. Mit Beschleunigermassenspektroskopie am Beschleunigerlabor der LMU und TUM werden Konzentrationen von 36Cl gemessen. Mit Hilfe von atmosphärischen Transportmodellen und limnologischen Modellen werden die zeitlich integrierte Fluenz des 36Cl-Niederschlags infolge von Kernwaffentests, die Rezirkulation dieses Bomben-36Cl, der 36Cl-Niederschlag durch Tschernobyl und die natürliche Produktion bestimmt. Orts- und Breitengradabhängigkeiten dieser Fluenzen und Flüsse werden abgeleitet. Die Zeitabhängigkeit der Störung des natürlichen Niederschlags von 36Cl durch die Kernwaffentests wird abgeleitet. Als Nebenexperiment werden in den vorhandenen Wasserproben mit BMS 129I-Konzentration gemessen, um den atmosphärischen Eintrag von 129I über Wiederaufbereitungsanlagen und Kernwaffentests global zu erfassen. Ein Modell für den Eintrag von 129I in die Atmosphäre und für dessen Niederschlag wird erstellt.
Das Projekt "Umweltbildung - Nachhaltige Entwicklung - Internet Kooperation mit der Baikal-Region /Ulan-Ude" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von (Umwelt)Bildung für nachhaltige Entwicklung (UBINOS) durchgeführt. Hinter dem Projekttitel steht eine zweifache Kooperationsbeziehung: 1. Erlebnisorientierte Umweltbildung über das Internet / International Environmental Project 'Water for life': Der Rahmen ist das entwicklungspolitische GTZ-Projektes Erlebnisorientierte Umweltbildung über das Internet, das gleichzeitig mit dem internationalen Projektes 'Water for life' verknüpft wurde: - Juni 2002: ein erster Kontakt mit einer mehrköpfigen Delegation in Osnabrück. - Mitwirkung in einer internationalen Jury zu einem Schülerwettbewerb mit internationaler Beteiligung. - Kooperationstreffen bei einer GTZ-Tagung im Juni 2003 in Eschborn/Frankfurt 4.-11.7. 2004: aktive Beteiligung an der internationale Eco-week am Baikalsee und Evaluation (s. unten) - Planung der weiteren Kooperation - Gutachterliche Stellungnahme für die GTZ (August 2004) - Publikationen (s.u.). 2. Kooperation mit der Staatsuniversität Ulan-Ude (Burjatien, Russland): Es handelt sich um einen Austauschprozess im Bereich einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und der darauf bezogenen Lehrerbildung. - Beitrag zur einer Tagung im Sept. 2002 in Ulan-Ude zur universitären Lehrerbildung im Bereich Nachhaltigkeit (ins Russische übersetzt in dem Tagungsband, s.u.) - Kooperationstreffen bei einer GTZ-Tagung im Juni 2003 in Eschborn/Frankfurt - 27.6-2.7.04.: Gastvortragsreihe an der Universität Ulan-Ude über Umweltbildung, nachhaltige Entwicklung und Lehrerbildung u.ä. mit Diskussionen in verschiedenen Fachbereichen. Vortrag im Rahmen eines Lehrerworkshops für die Projektschulen in Burjatien - 12.7.04 Abschließende Grobplanung der weiteren Kooperation - 20.11.-4.12.05 Gastaufenthalt einer Delegation aus Ulan-Ude in Osnabrück.
Das Projekt "Development of early markers for detection of environmental stress in aquatic organisms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Universitätsmedizin, Institut für Physiologische Chemie, Arbeitsgruppe Angewandte Molekularbiologie durchgeführt. General Information/Objectives and Research Activities: This multidisciplinary project is concentrated on the development of novel mollar biological techniques for monitoring of the quality of aquatic environments. The effect of environmental stress on freshwater sponges and algae will be studied using the following biomarkers of exposure: (i) heat shock protein HSP70 and DnaJ protein homolog, and (ii) polyphosphates (polyP). This will enable us to establish an early warning system to detect environmental perturbation in aquatic ecosystems before irreversible damage occurs. The measurable, specific objectives of the proposed research are: To determine the expression of stress proteins (heat shock protein HSP70 and DnaJ protein homolog) in sponges. Specific tasks are: (a) To assess and to characterize the effects of different doses of known pollutants on sponges. (b) To establish sponges as a model systems for testing environmental stress in the field. To investigate the role of polyP in stress response of algae, in complex formation with metal ions present in polluted aquatic environments and in the development of algae blooms. Specific tasks are: (a) To investigate synthesis and degradation of inorganic polyP during stress response of algae to changes in (i) pH, (ii) osmolarity and (iii) phosphate concentration. (b) To investigate function of inorganic polyP in complexing heavy metal ions (Cd, Cu, Zn, etc.) present in polluted freshwater. Study sites: (a) Lake Baikal (Russia) and (b) Lake Kinneret (Israel). These lakes are utilized simultaneously as sources of domestic, industrial and agricultural supply of water, fishing grounds, drainage basins of sewage as well as recreation sites. Consequently, they are constantly under a man-made threat of disturbance of their ecological equilibrium. Expected results: Availability of cDNAs probes for HSP70 and DnaJhom from the selected freshwater sponge species (Lake Baikal); availability of monoclonal antibodies for HSP70 and DnaJhom from the selected freshwater sponge species (Lake Baikal); elucidation of the level of these proteins in sponge organisms living in different polluted areas; development of an ELISA system for quantification of HSP70; development of an ELISA system for quantification of DnaJhom; characterization of polyP kinase and exopolyphosphatase(s) from algae; elucidation of the effect of stress on polyP metabolism in algae; elucidation of the role of polyP in complexing heavy metal ions. Prime Contractor: Johannes Gutenberg Universität Mainz, Fachbereich Medizin, Institut für Physiologische Chemie, Abteilung für Angewandte Molekularbiologie; Mainz; Germany.
Das Projekt "Studie zur Verminderung der Abwasserbelastung aus den Zellstoffwerken Baikalsk und Sjas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wasserforschung durchgeführt.