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Sonderforschungsbereich (SFB) 806: Unser Weg nach Europa: Kultur-Umwelt Interaktion und menschliche Mobilität im Späten Quartär, Teilprojekt E07 (D06): Schwarzer Kohlenstoff als Indikator für Mensch-Umwelt Interaktionen in den letzten 190.000 Jahren

Das Projekt "Sonderforschungsbereich (SFB) 806: Unser Weg nach Europa: Kultur-Umwelt Interaktion und menschliche Mobilität im Späten Quartär, Teilprojekt E07 (D06): Schwarzer Kohlenstoff als Indikator für Mensch-Umwelt Interaktionen in den letzten 190.000 Jahren" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Bereich Bodenwissenschaften, Allgemeine Bodenkunde und Bodenökologie.Teilprojekt E7 hat in Phase 1 (als F3) Methoden zur Analysen von schwarzem Kohlenstoff entwickelt und, in Phase 2 (als D6), auf verschiedene geoarchäologische Archive angewendet, um Paläoumwelt- und menschliche Einflüsse auf die lokale Brandgeschichte zu rekonstruieren. Die Feuersignale korrelieren mit menschlicher Aktivität und Paläoklima . Ziel ist, die Feuersignale aus den Geoarchiven und archäologischen Fundstellen des SFB von NE-Afrika bis zum Balkan zwischen 190-15 kaBP zu vernetzen, auch durch räumliche Modellierung der Transportweiten von Brandrückständen. Wir erwarten, dass die Interaktion zwischen Feueraktivität, Paläoklima und menschlicher Mobilität sich entlang des Korridors von Afrika nach Europa verändert. Die Synthese der natürlichen und menschlichen Feuergeschichte wird helfen, die Rolle von Feuern für unseren 'Unseren' Weg nach Europa zu verstehen.

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Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien

Das Projekt "Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien" wird/wurde ausgeführt durch: Leipziger Energiegesellschaft mbH & Co. KG.

Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien, Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien

Das Projekt "Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien, Errichtung und Betrieb einer integrierten H2-Pilotanlage als Vorstufe der großindustriellen Produktion und des Exports von grünem Wasserstoff und Derivaten an diversen Standorten in der Republik Serbien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Leipziger Energiegesellschaft mbH & Co. KG.

Verbesserung der Konnektivität am Grünen Band Balkan

Das Projekt "Verbesserung der Konnektivität am Grünen Band Balkan" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe.Das Projekt zielt darauf ab zu einer Verbesserung der Raum- und Landnutzungsplanung am Grünen Band Balkan (BGB) beizutragen. Die Aktivitäten legen einen Schwerpunkt auf die Rolle der Raum- und Landnutzungsplanung bei der Umsetzung von Grüner Infrastruktur (GI) zur Sicherung und Entwicklung des BGB. Beispielhaft liegt ein räumlicher Fokus auf Albanien und Nordmazedonien. In einer grenzübergreifenden Modellregion 'Jablanica-Shebenik', bestehend aus mehreren Gemeinden beider Länder, wird ein konkretes Praxisbeispiel erarbeitet.

Messergebnisse zur Radioaktivität in: Balkan Pfanne (02.02.2021)

Messdaten zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt, in Lebens- und Futtermitteln

SGD-Nord-Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny würdigt ehrenamtliches Engagement von Lothar Schäfer aus Weitefeld

Der Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Prof. Dr. Martin Kaschny, händigte in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besonderes ehrenamtliches Engagement an Lothar Schäfer aus Weitefeld aus. „Seit mehr als vier Jahrzenten unterstützt Herr Schäfer bis heute bedürftige Menschen im Osten und Südosten Europas mit Missionseinsätzen und Hilfsaktionen. Dabei dient sein christliches Welt- und Menschenbild als Wegweiser für sein Wirken. Besonders die Arbeit mit den Kindern in Bârlad ist beispielhaft“, würdigte SGD-Nord-Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny Herrn Schäfers ehrenamtliches Engagement. Er bringt sich insbesondere in dem im Jahr 1994 gegründeten Verein Bibel- und Missionshilfe Ost e.V. (BMO Weitefeld) ein. 26 Jahre lang hatte er gemeinsam mit seinem Freund, Herrn Bernd-Albert Schneider, den Vereinsvorsitz inne. Das Ziel war es, eine geistlich-christliche und materielle Hilfe für Menschen des ehemaligen „Ostblocks“ zu leisten. Auch alle weiteren Mitglieder und Helfer arbeiten ehrenamtlich, wodurch es möglich ist, den größten Teil der eingehenden Spendengelder für das Erreichen der Vereinsziele zu verwenden. Die Vereinsgeschichte begann eigentlich bereits im April 1979 mit den ersten Transporten christlicher Literatur hinter den „Eisernen Vorhang“. Bis 1989 führten die Fahrten ausschließlich nach Rumänien, später kamen weitere Länder hinzu. Die ursprünglich private Initiative weitete ihren Wirkungskreis Ende der 1980er Jahre in Richtung Ost- und Südosteuropa aus und mündete in der Gründung des Vereins. Aktuell unterstützt die BMO Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Rumänien in christlichen Gemeinden untergebracht und versorgt werden. Dabei wurde auch eine Struktur etabliert, die es ermöglicht, Flüchtlinge aus der Ukraine an hilfsbereite Menschen in ganz Deutschland zu vermitteln und es konnten bereits fünf Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in die ukrainische Stadt Mykolajiw gebracht werden. Die Hilfeleistungen in Rumänien zählten zu den Schwerpunktprojekten in Herrn Schäfers Vereinsarbeit. Besonders die Kinder lagen ihm immer sehr am Herzen. So gründete er unter anderem in Moșna und Bârlad Kinderheime und unterstützte in Not geratene Straßenkinder. Sein persönliches Lebenswerk ist das Kinderheim „Betania“ in Bârlad, in dem er sich im Laufe der Jahre immer wieder vor Ort mit Rat und praktischer Tat eingebracht hat. Das in der ärmsten Region Rumäniens gelegene Kinderheim beherbergt aktuell 27 Kinder und Jugendliche in familienähnlicher Gemeinschaft. Über die Jahre hat Lothar Schäfer rund 700 LKW-Hilfstransporte nach Rumänien, in die Ukraine, nach Polen, Russland, Bosnien und Albanien sowie in weitere Länder des südlichen Balkans mit seinem handwerklichen Geschick unterstützt und organisiert. Er investierte viel Zeit in zwei großen Baumaßnahmen sowie Predigtdienste und hat Kinder- und Jugendliche in die Vereinsarbeit eingebunden .Zudem kümmerte er sich stets um kranke oder alt gewordene Mitglieder der Gemeinde. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Ordensinsignien an Herr Schäfer im kleinen Kreis im Rahmen einer Feierstunde in der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf ausgehändigt. Anwesend waren seine Familie, Freunde sowie kommunale Vertreter. Für den Landkreis Altenkirchen, der  erste Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus, als Vertretung für den Landrat Peter Enders , für die Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, Bürgermeister Helmut Stühn. Für die Ortsgemeinde Weitefeld Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler, der gleichzeitig auch Anreger war.

Schwerpunktprogramm (SPP) 1006: Bereich Infrastruktur - Internationales Kontinentales Bohrprogramm (ICDP); International Continental Drilling Program (ICDP), Teilprojekt: Auswirkungen von Klimavariabilität auf terrestrische Ökosysteme in Südosteuropa während MIS 12-11 und MIS 19 anhand hochauflösender Pollenanalysen der Ohridsee-ICDP-Kernsedimente

Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1006: Bereich Infrastruktur - Internationales Kontinentales Bohrprogramm (ICDP); International Continental Drilling Program (ICDP), Teilprojekt: Auswirkungen von Klimavariabilität auf terrestrische Ökosysteme in Südosteuropa während MIS 12-11 und MIS 19 anhand hochauflösender Pollenanalysen der Ohridsee-ICDP-Kernsedimente" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Heidelberg, Institut für Geowissenschaften.Mit dem Ziel eines verbesserten Verständnisses der terrestrischen Ökosystem- und Klimaentwicklung während extremer Glaziale und Interglaziale des Quartärs generiert das Projekt neue Pollen-Datensätze für die marinen Isotopenstadien (MIS) 12 und 11 sowie (als neues Element innerhalb des hier gestellten Fortsetzungsantrags) 19c in SE-Europa. Dies geschieht durch hochauflösende palynologische Analysen von ICDP-Kernen aus dem Ohridsee (SW-Balkan). Die Arbeitspakete (1) und (2) der ersten zwei Projektjahre haben folgende Ergebnisse erbracht: (i) einen palynologischen Datensatz in jahrhundertskaliger (ca. 450 Jahre) Auflösung für MIS 11 mit hohen Zählsummen für Pollen ( größer als 500 Pollenkörner), Sporen und Algen sowie darauf basierenden quantitativen Klimarekonstruktionen; (ii) den ersten jahrhundertskalig (ca. 400-800 Jahre) aufgelösten palynologischen Datensatz für MIS 12 in Europa. Die Integration der palynologischen Daten mit sedimentologischen und geochemischen Daten von Partnern des Ohridsee-Konsortiums sowie der Vergleich mit anderen Proxy-Datensätzen aus dem Mittelmeerraum hat zu einem erheblichen Wissenszuwachs zur terrestrischen Ökosystem- und Klimadynamik während MIS 12-11 in SE-Europa und darüber hinaus geführt. Die wichtigsten Projektresultate sind aktuell (d.h. nach 23 Projektmonaten) wie folgt: (i) Nachweis eines starken Kälteereignisses bei ca. 405 ka unter voll interglazialen Rahmenbedingungen, was belegt, dass jahrtausendskalige Klimavariabilität während MIS 11 in SE-Europa ca. 7 kyrs vor Ende des wämsten Sub-Stadiums 11c und früher als im marinen Bereich einsetzte; (ii) Nachweis der kurzfristigen Expansion thermophiler Taxa während MIS 12, was eine sensitive Reaktion terrestrischer Ökosysteme auf Dansgaard-Oeschger (D-O)-artige Wärmeevents während vollglazialer Rahmenbedingungen dokumentiert; (iii) Nachweis seltener Taxa im Einzugsbereich des Ohridsees während MIS 12, was dessen Rolle als pleistozänes Refugium unterstreicht. Das hier beantragte Projektjahr wird auf Arbeitspaket (3) fokussieren. Dieses umfasst: (i) eine noch höhere zeitliche Auflösung der Pollendaten für MIS 12, wodurch die Charakteristika der (D-O)-artigen Wärmeevents klarer hervortreten; (ii) als zusätzlichen Erkenntnisgewinn gegenüber dem ursprünglichen Antrag einen neuen, jahrhundertskalig aufgelösten Pollen-Datensatz für MIS 19c und damit ein Interglazial, das wie MIS 11 als enge orbitale Analogie zum Holozän gilt; sowie (iii) eine Synthese aller Projektergebnisse. Die neue hinzugekommene Projektkomponente zu MIS 19c wird erstmalig erlauben, die Reaktion terrestrischer Ökosysteme in Europa auf geringes Exzentrizitäts-Forcing durch hochauflösende Pollendaten über drei Interglaziale (MIS 1, 11c und 19c) an einer Lokalität (d.h. unter identischen geographischen Rahmenbedingungen) zu betrachten. (Text gekürzt)

Integriertes Wassermanagementsystem für das grenzübergreifende Drin-Buna Flusseinzugsgebiet im westlichen Balkan unter Berücksichtigung multipler Nutzer sowie des klimatischen Wandels und der beiden EU-Wasserrichtlinien

Das Projekt "Integriertes Wassermanagementsystem für das grenzübergreifende Drin-Buna Flusseinzugsgebiet im westlichen Balkan unter Berücksichtigung multipler Nutzer sowie des klimatischen Wandels und der beiden EU-Wasserrichtlinien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Leichtweiß-Institut für Wasserbau.

Kapitel 56 Schwarzkäfer Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 705–709 56 Bearbeitet von Sebastian Schornack, Ringo Dietze und Manfred Jung * unter Mitarbeit von Wolfgang Bäse, Holger Breitbarth, Klaus Graser, Wolfgang Gruschwitz, Manfred Jung, Torsten Pietsch, Andreas Rössler, And- reas Schöne, Peter Strobl, Günther Schumann, Gerhard und Richard Wahn und Thomas Wolsch (2. Fassung, Stand: August 2019) * Aktualisierung Einführung Die allgemeine Bekanntheit der Schwarzkäfer außer- halb der Spezialistenkreise beruht besonders auf der Tatsache, dass einige Vertreter gefürchtete Vorrat- schädlinge sind (Tenebrio molitor, Tribolium-Arten). Obwohl meist düster gefärbt, sind nicht alle Schwarz- käfer schwarz, vielmehr enthält die Gruppe eine Vielzahl Arten uneinheitlicher Form und Färbung. Es scheint, als ob in dieser Käferfamilie einige „Doppel- gänger“ anderer nicht verwandter Käfergruppen versammelt sind. Die Familie Tenebrionidae ist mit etwa 20.000 Arten die fünftgrößte Käferfamilie weltweit. Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt in trockeneren, wärmeren Gebieten. Für Deutschland sind rezent 89 Arten registriert, in Sachsen-Anhalt kommen 67 Ar- ten vor. Dabei sind die beiden Arten Myrmechixenus vaporariorum Guérin-Méneville und M. subterraneus Chevrolat erst kürzlich aus der Familie Colydiidae (Rin- denkäfer) in die Familie Tenebrionidae eingegliedert worden (Schawaller 1998). Die Alleculidae (Blüten- mulmkäfer) sowie die beiden Arten der Gattung Lag- ria (Lagriidae/Wollhaarkäfer) gehören nach neuester Nomenklatur ebenfalls zu den Schwarzkäfern. Typische Bestimmungs-Merkmale sind die durch die vorgezogenen Wangen nierenförmigen Augen, das bei einigen Arten vorhandene Mukro (eine zipfel- förmige Verlängerung der Flügeldecken an der Naht, z.B. Blaps lethifera, Stenomax aeneus). Die Fühler sind relativ dick und perlschnurartig. Zahlreiche Arten sind durch Verwachsung der Elytren flugunfähig. Schwarzkäfer sind meist ausgesprochene Spezialis- ten. Es werden zahlreiche ökologische Nischen be- siedelt. Die Käfer leben im Holz (Corticeus fasciatus), Pilzen (Eledona agricola, Diaperis boleti, Bolitophagus reticulatus, Platydema violaceum), sind Bewohner von Ameisennestern (Myrmechixenus subterraneus) oder von Grassteppen (Melanimon tibiale, Pedinus femoralis, Opatrum sabulosum), salzbeeinflussten Dünen (Phaleria cadaverina, Phylan gibbus), leben in faulenden Pflanzenstoffen (Alphitophagus bifasciatus, Pentaphyllus testaceus) und in trockenen, stärkerei- Schwarzkäfer (Coleoptera: Tenebrionidae) chen Substraten (meist synanthrop, Lagerschädlinge, s.u.). Einige Arten sind aufgrund ihrer engen Habitat- bindung selten bzw. nur sehr selten nachweisbar (Tenebrio opacus, Platydema dejeanii, Corticeus sp.). Larven und Imagines sind meist Allesfresser, einige Arten leben räuberisch, andere sind myceto- phag oder phytodetritophag. Zu den Vorratsschäd- lingen zählen sowohl heimische Vertreter als auch Tiere anderer Faunenkreise, die mit dem Handel eingeschleppt worden sind (Tribolium destructor, Latheticus oryzae, Gnatocerus cornutus) und sich zeit- weise oder dauerhaft etabliert haben. In ihrer natür- lichen Umgebung sind die Tiere selten und hier meist unter trockener Borke im Holzmehl zu finden (z.B. Tribolium castaneum, T. confusum). Da sie aufgrund ihrer Lebensweise bei Bedrohung der natürlichen Lebensräume die Rückzugsmöglichkeit der Vorrats- lager haben, kann eine landesweite Gefährdung nicht eingeschätzt werden, auch werden als Vorratsschäd- linge geltende Arten generell nicht in Rote Listen aufgenommen. Folgende Arten werden deshalb nicht berücksichtigt: Tribolium madens, T. castaneum, T. de- structor, T. confusum, Gnatocerus cornutus, Latheticus oryzae sowie Tenebrio molitor. Der anscheinend einzige rezente Fund von G. cor- nutus nach 1950 erfolgte am 31.3.1979 in Athenstedt bei Halberstadt, hier wurde totes Exemplar in einem frischen Brötchen aus der ortsansässigen Bäckerei gefunden. L. oryzae, der Indische Reiskäfer, ist mittler- weile aus fast allen Regionen Deutschlands gemeldet, was auf eine dauerhafte Einbürgerung schließen lässt. In der Lichtfalle des Autors in Athenstedt erscheinen seit dem Jahre 2007 ziemlich regelmäßig Käfer, bisher insgesamt fast 50 Exemplare, sobald die Temperaturen tagsüber mindestens 28 Grad Celsius betragen und auch nachts nicht unter 20 Grad fallen. Anscheinend werden solch hohe Temperaturen benötigt, damit die Käfer ihre geschützten Bruthabitate verlassen. Interessant erscheint der Umstand, dass G. cor- nutus sowie drei der vier zu den Vorratsschädlingen zählenden Tribolium-Arten (außer T. castaneum) in Sachsen-Anhalt (und teils auch in vielen anderen deutschen Regionen) in den letzten dreißig bis vier- zig Jahren nicht nachgewiesen wurden. Hier scheint die Rückzugsmöglichkeit in Vorratslager nicht mehr zu greifen, da sich durch Wegfall vieler potenziel- ler Lagerstätten für Mehl und andere stärkehaltige Produkte und eine stark verbesserte Lagerhygiene die Existenzgrundlage dieser Arten drastisch verschlech- tert. Es ist also durchaus nicht abwegig, dass sie Ihren Status als Vorratsschädlinge zumindest in Deutsch- land verlieren und zukünftig als verschollen oder aus- gestorben gelten werden. 705 Schwarzkäfer Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Schwarzkäfer Sachsen-Anhalts. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Gefährdungskategorie R 1 2 - 8 6 - 13,3 10,0 0 7 11,7 Rote ListeGesamt 30 50,060 Sonstige GesamtGesamt 3 5,060 3 8 13,3 Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) G - - Kategorien D 1 1,7 12 34 V 2 3,3 Abb. 1: Blaps lethifera lebt sowohl synantrop als auch im Freiland und ist doch Veränderungen im Siedlungs- und Ackerbau stark rückläufig. (Foto: F. Köhler). Abb. 2: Laena viennensis als Präglazialrelikt der Ostalpen und des Balkans wurde im Fallstein bei Osterwieck als neue Art für Deutschland nachgewiesen (Foto: F. Köhler). Abb. 3: Mycetochara humeralis entwickelt sich in morschem Laubholz und ist bei uns nur sehr selten anzutreffen (Foto: P. Bornand). Abb. 4: Omophlus pubescens ernährt sich als Larve, wie die anderen Arten der Gattung, subterran von Pflanzenwurzeln. Die Imagines sind auf Blüten zu finden (Foto: P. Bornand). Datengrundlagen Aus Sachsen-Anhalt sind durch historische Daten (besonders Rapp 1934, Horion 1956, Borchert 1951) zahlreiche Arten belegt, wobei sowohl Horion als auch Borchert teilweise auf die Daten von Rapp verweisen. Schwarzkäfer wurden zwar oft als Bei- oder Zu- fallsfänge gesammelt, jedoch liegen im Vergleich zu anderen gut bearbeiteten Artengruppen (Laufkäfer, Bockkäfer) vergleichsweise weniger gesicherte rezen- 706 te Datensätze vor. In Museen mögen zusätzliche Fun- de einer Indentitätsprüfung harren. Bisher wurden nur die Daten aus dem Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau (MNVD) berücksichtigt. Erst in neuerer Zeit werden Tenebrionidae auch bei faunistisch-ökologischen Gutachten erfasst (z.B. Bussler & Schmidl 1997, Sprick 2000, Dietze & Schornack 2002). Seit dem Erscheinen der 1. Fassung im Jahre 2004 wurden mit Laena viennensis im Fallstein bei Osterwieck durch Weigel (Weigel & Jung 2014) und Schwarzkäfer Tab. 3: Änderungen in der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Schwarzkäfer Sachsen- Anhalts aus den Jahren 2004 und 2020. Gefährdungskategorie 0 – Ausgestorben oder verschollen R – Extrem seltene Arten mit geographischer Restriktion 1 – Vom Aussterben bedroht 2 – Stark gefährdet 3 – Gefährdet Gesamt Rote Liste 2004 (AZ = 39) (absolut) (%) 5 12,8 ---- 2 3 7 175,1 7,7 17,9 43,58 6 8 3013,3 10,0 13,3 50,0 Neomida haemorrhoidalis bei Wittenberg durch Bäse zwei Arten neu für Sachsen-Anhalt nachgewiesen, erstere zugleich als Neufund für Deutschland. Dabei ist die Herkunft von L. viennensis, einem Präglazialre- likt, außerhalb ihres angestammten Verbreitungsge- bietes vom östlichen Österreich bis zu den Karpaten bisher nicht erklärbar. Grundlage für die Einschätzung der Gefährdung der Tenebrionidae in Sachsen-Anhalt war neben der Auswertung der faunistischen Arbeit von Bor- chert (1951) und des online-Verzeichnisses der Käfer Deutschlands vor allem die Zusammenfassung zahl- reicher Funddaten. Insgesamt wurden etwa 2.900 Datensätze berücksichtigt. Die Nomenklatur richtet sich nach Bleich et al. (2018). Bemerkungen zu ausgewählten Arten, Gefährdungs- ursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Die Hauptgefährdung für Schwarzkäfer ist die Beein- flussung oder das Verschwinden ihrer Habitate. Arten der sandigen, trockenen Habitate (z.B. Blaps lethifera, Pedinus femoralis) sind durch Nährstoffein- trag (Eutrophierung) in ihren Vorkommen bedroht. Außerdem besteht in vielen Fällen die Notwendigkeit der Sukzessionsverhinderung (z.B. Binnendünen im Gebiet der Mittelelbe). Holzpilz- (z.B. Platydema violaceum, Platydema dejeanii) und Holzbewohner (z.B. Corticeus fasciatus, Art (wiss.) Allecula rhenana Bach, 1856 Blaps lethifera Marsham, 1802 Blaps mortisaga (Linnaeus, 1758) Blaps mucronata Latreille, 1804 Corticeus bicoloroides (Roubal, 1933) Corticeus fasciatus Fabricius, 1790 Corticeus fraxini Kugler, 1794 Corticeus linearis Fabricius, 1790 Corticeus longulus Gyllenhal, 1827 Corticeus pini Panzer, 1799 Diaclina fagi (Panzer, 1799) Rote Liste 2020 (AZ = 60) (absolut) (%) 8 11,7 Tenebrio opacus, Neatus picipes) sind Besiedler von in- takten Totholzhabitaten, deren Struktur und Qualität durch Holzeinschlag, Beräumung der Wälder, Nadel- holz-Forstungen negativ beeinflusst werden (detail- lierte Angaben hierzu in Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 2003). Im Einzelnen bedeutet der Wegfall spezifischer Nischen (z.B. Tenebrio opacus: alte Eichen mit größe- ren Mulmhöhlen) einen Verlust der Nahrungsgrund- lage. Als Schutzmaßnahme gilt deshalb besonders der Erhalt dieser Habitate. Zusätzlich ist eine genau- ere, flächendeckende Erfassung der Schwarzkäfer, z. B. im Rahmen von Gutachten besonders in Wald- gebieten und auf Trockenrasen notwendig, um eine Abschätzung der Gefährdungstendenzen möglich zu machen. Deshalb soll die vorliegende Klassifizierung als Anreiz angesehen werden, weitere Daten einzu- bringen und kritisch zu diskutieren. Danksagung Dank gebührt insbesondere Herrn Dr. Peer Schnitter vom Landesamt für Umweltschutz in Halle, den Fach- kollegen der Planungsbüros Myotis (Halle/S.) und ÖKOTOP/Halle für die Überlassung von Fallenmaterial sowie den Herren Wolfgang Bäse (Wittenberg) und Andreas Weigel (Wernburg) für die Übermittlung von Funddaten. Kat. 0 1 3 0 2 2 0 2 2 0 V Bem. H, 1951 01) S S, 1951 01) H H, 1951 01) H H H, 1951 01) 707

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