Gemeinsame Pressemitteilung von BMU, UBA und IDZ Ein SeeElefant als maritime Müllabfuhr, ein Wickelhaus aus Karton, die Integration von Mehlwurmfarmen in Bäckereibetrieben oder ein Sharingsystem für E-Lastenräder im urbanen Raum – mit innovativen Problemlösungen und Kreativität antworten die Produkte und Ideen der Preisträger/-innen des achten Bundespreises Ecodesign auf die Frage einer nachhaltigen Lebensgestaltung in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel. Heute werden die zwölf Gewinner/-innen des Wettbewerbs durch das Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) ausgezeichnet. Bundesumweltministerin Svenja Schulze „Es waren insbesondere junge Menschen, die in diesem Jahr weltweit auf die Straße gegangen sind und uns zum Nachdenken und Umdenken aufgefordert haben: Was wir kaufen und konsumieren, wie wir reisen, wie wir uns ernähren und kleiden - der Schlüssel zum nachhaltigen Konsum sind die Produkte an sich. Der Bundespreis Ecodesign zeigt, dass attraktive Gestaltung und Umweltverträglichkeit schon längst kein Widerspruch mehr sind.“ UBA -Präsidentin Maria Krautzberger: „Der Bundespreis Ecodesign überrascht mich jedes Jahr aufs Neue mit immer wieder innovativen Ideen. Er bietet einen wachsenden Fundus an ausgezeichneten Beispielen für ökologische Gestaltung.“ Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Designbranche nehmen heute ab 17 Uhr an der Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin teil. Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in vier Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie den Nachwuchs. Alle Preisträger finden hier: https://bundespreis-ecodesign.de/gewinner VELLO Bike+ - VELLO Bike GmbH (Firmensitz: Wien, Österreich) Das Elektro-Faltrad ist sehr leicht und besticht durch seine kompakte und intuitive Faltung. Der Elektroantrieb mit KERS-Selbstladefunktion ermöglicht große Reichweiten, ohne dabei an einer Steckdose laden zu müssen. https://vimeo.com/374192873 weber.therm circle - Saint-Gobain Weber GmbH (Firmensitz: Düsseldorf) Das vollmineralische Wärmedämmverbundsystem kann nach Rückbau in seine Bestandteile sortenrein getrennt und in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. https://vimeo.com/374193060 Wikkelhouse - Wikkelhouse B.V. (Firmensitz: Amsterdam, Niederlande) Ob Ferienhaus, Büro oder Ausstellungshaus – das Haus aus Pappe setzt sich aus wasserdichten Kartonmodulen zusammen, die eine individuelle Gestaltung ermöglichen. https://vimeo.com/374193305 Eve Thermo - Eve Systems GmbH (Firmensitz: München) Das Heizkörperthermostat reguliert die Raumtemperatur passend zum individuellen Tagesablauf. Es nutzt Apple HomeKit sowie Bluetooth Low Energy Technologie und verbindet sich direkt mit dem iPhone oder iPad. https://vimeo.com/374192043 Bananatex® - QWSTION (Firmensitz: Reith bei Seefeld, Österreich) Das funktionelle, wasserdichte Gewebe wird aus Fasern der Bananenpflanze Abacá hergestellt und zu Taschen verarbeitet. Die robuste Bananenpflanze wird in nachhaltiger Forstwirtschaft auf den Philippinen kultiviert. https://vimeo.com/374204659 WormUp_HOME - WormUp GmbH (Firmensitz: Zürich, Schweiz) In dem eigens für die Stadtwohnung entwickelten Komposter verarbeiten Würmer organischen Abfall geruchlos in hochwertigen Pflanzendünger. https://vimeo.com/374193826 Donk-EE - Green Moves Rheinland GmbH & Co. KG (Firmensitz: Düsseldorf) Das Verleihsystem funktioniert über eine App und ermöglicht es, an 50 Standorten in Köln rund um die Uhr E-Lastenräder für etwa den Umzug, Großeinkauf oder Familienausflug auszuleihen. https://vimeo.com/374191080 Maritime Müllabfuhr - One Earth - One Ocean e.V. (Firmensitz: Garching) Das Multi-Purpose-Schiff SeeElefant übernimmt mit bordeigenen Kränen den Kunststoffmüll von unterschiedlichen Sammelschiffen und bereitet diesen direkt zu sortenreinen Ballen auf, welche auf dem Schiff zwischengelagert werden können. https://vimeo.com/374190091 WOODSCRAPER - Partner und Partner Architekten (Firmensitz: Berlin) Die zirkulären Hochhäuser bestehen primär aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Stroh und veranschaulichen wie auf dringende Fragen der Ressourcenverknappung, des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums technisch reagiert werden kann. https://vimeo.com/374193537 Baker's Butchery - Lukas Keller (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Das Konzept soll dazu beitragen, die bestehende Esskultur zu hinterfragen und durch die infrastrukturelle Integration von Mehlwürmern in eine Bäckerei die Weiternutzung der produzierten Nährwerten und Abwärme zu ermöglichen. https://vimeo.com/374194136 SOAPBOTTLE - Jonna Breitenhuber (Universität der Künste Berlin) Die Verpackung aus Seife eignet sich für flüssige Hygieneprodukte und kann nach Verbrauch der Inhalte als Hand-Seife weiterverwendet oder als Waschmittel verarbeitet werden. https://vimeo.com/374192344 urban:eden - Paulina Grebenstein (Kunsthochschule Berlin Weißensee) Urban:eden bietet neue Klimaanpassungssysteme wie Luftaufbereitung, Retention und Solarreflexion, die für eine umfassende Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt sorgen. https://vimeo.com/374192602 Werner Aisslinger (Produktdesigner) Prof. Anna Berkenbusch (Juryvorsitzende, Kommunikationsdesignerin, Professorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Andreas Detzel (Umweltexperte am ifeu Heidelberg) Prof. Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd) Prof. em. Günter Horntrich (Produktdesigner, em. Professor für Design und Ökologie an der Köln International School of Design) Maria Krautzberger (Präsidentin des Umweltbundesamtes) Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, zahlreiche Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland) Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium) Prof. Friederike von Wedel-Parlow (Modedesignerin, Gründerin des Beneficial Design Institute) Weitere Informationen zum Preis und zur Jury unter: https://bundespreis-ecodesign.de/ Anfragen für Bildmaterial an: presse [at] bundespreis-ecodesign [dot] de 2020 sind alle prämierten und nominierten Beiträge des Bundespreises Ecodesign 2019 in einer Wanderausstellung zu sehen. Am 13. Januar 2020 startet die neue Wettbewerbsrunde.
Anbau von Bananen in Plantage in der Dominikanischen Republik
Anbau von Bananen in Plantage in der Dominikanischen Republik
Das Projekt "IBÖ-04: Entwicklung einer Technologie zur Gewinnung der Fasern der Bananenstaude" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von SACHSEN! TEXTIL e.V. durchgeführt. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Technologie zur schonenden Aufbereitung der Bananenstaude, um aus den daraus gewinnbaren Fasern anspruchsvolle textile Produkte für unterschiedliche Marktbereiche herzustellen. Das Screening soll auf ausgewählte, weltweit etablierte Sorten in Abhängigkeit relevanter Parameter wie Stammhöhe, -durchmesser, -morphologie und Fasergehalt fokussiert werden. Ansatzpunkt aller Überlegungen ist die erhebliche Menge an Scheinstämmen, die im Zuge der Kultivierung und Produktion von Essbananen anfällt. In Bezug auf die Trockenmasse ist der Fasergehalt zwischen 25 und 33% denen von Bastfaser-pflanzen ähnlich. Innovativer Methoden zur Herstellung flächiger Gebilde, die nicht auf den klassischen Verfahren beruhen (z.B. enzymatische Flächenbildung 'veganes Leder') eröffnen unter gezielter Nutzung des Eigenschaftsprofils von Bananenfasern ganz neue Geschäftsfelder. Die Sondierungsphase lässt sich inhaltlich in drei Zielbereiche aufgliedern: A Bestandsaufnahme: Untersuchung der faser- und nichtfaserhaltigen Biomasse der Bananenscheinstämme, sowie Klassifizierung jeweiligen Eigenschaften. B Produktkonzeption: Konzipierung von Produktlinien auf Grundlage der Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie von Informationen zur Marktrelevanz. C Technologieentwicklung.
Das Projekt "Suptropia - Bananenpflanzen in Nürnberg? - Erarbeitung einer interaktiven Ausstellung zum Thema Globale Klimaerwärmung durch Schüler einer Ganztagsschule in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Museum im Koffer e.V. Kindermuseum Nürnberg Im Kachelbau durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die globale Klimaerwärmung ist eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Es ist wichtig, das Thema des globalen Klimawandels in der Umweltbildung stark zu fokussieren, da es auf der Folgeebene in alle Bereiche des menschlichen Lebens wirken wird. Es gibt ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten. Diese gilt es erneut aufzuzeigen, um damit so schnell wie möglich die noch vorhandenen Chancen zu nutzen. Dazu will das hier beschriebene Vorhaben seinen Beitrag leisten. Bei dem hier beschriebenen Vorhaben handelt es sich um ein interaktives Ausstellungsprojekt zum komplexen Thema der globalen Klimaerwärmung. Dieses soll im Rahmen einer Kooperation zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg, dem Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg, dem Modellbauunternehmen Hüttinger Exhibition Engineering und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungseinrichtungen erreicht werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Ein wichtiges pädagogisches Ziel des geplanten Modellprojekts ist es, den Schüler/innen forschendes Lernen und damit vielfältige Interaktionsmöglichkeiten anzubieten. Die Schüler/innen sollen im Rahmen der beiden o.g. Grob-Ziele (wissenschaftliche Grundlagen und individuelle Handlungsoptionen) die Möglichkeit haben, selbst Fragen zu entwickeln und Antworten darauf zu finden. Phase 1 Recherche und Erarbeitung des Themas sowie der detaillierten Fragestellungen: Hier sind die Prinzipien des forschenden Lernens besonders wichtig, wobei großer Wert auf das Prozesshafte von Projektarbeit gelegt wird. Phase 2 Konzeption der Wanderausstellung: Welche Schwerpunkte sind für die Schüler/innen interessant, um ausgewählt zu werden, welchen roten Faden soll die Ausstellung haben, welche interaktiven Ausstellungsobjekte stellen sich die Schüler/innen vor? Bei der Realisierung der Modelle und Objekte ist eine enge Kooperation mit Hüttinger Exhibition Engineering geplant. Phase 3 Präsentation der von Schülern entwickelten interaktiven Ausstellung im Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg. Das Modellprojekt wird einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Phase 4 Vorbereitung der Wanderausstellung Zielgruppe dafür sind andere Kinder- und Jugendmuseen, andere Ganztagsschulen, kulturhistorische sowie naturkundliche Museen in ganz Deutschland. Fazit: Es lohnt sich immer für diejenigen ein Kooperationsprojekt durchzuführen, die bereit sind zu lernen und sich selbst weiterzuentwickeln! Die Methoden des forschenden Lernens in offenen Lernsituationen benötigt viel Zeit und Engagement der Lernbegleitung. Dies einzusetzen müssen alle Beteiligten zu Beginn bereit sein. Forschendes Lernen ist ein wichtiges Element der pädagogischen Schulentwicklung an allen Schulen, stellt aber große Anforderungen im Bereich Fachdidaktik, Kommunikation und Fortbildungen dar.
Das Projekt "Oekoethologie des Erdbeerfroeschchens im tropischen Regenwald Costa Ricas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Zoologie durchgeführt. a) Fortpflanzungsstrategien des brutpflegenden Pfeilgiftfrosches D. pumilio. Vergleichende Untersuchungen zur Reproduktionsbiologie des Frosches im Primaerwald und in anthropogen beinflussten Waldgebieten (Bananenplantagen, Sekundaerwald). b) Einfluss anthropogener Umweltveraenderungen auf die Populationsdichte. Bestimmung von Life-History-Variablen.
Das Projekt "Teilprojekt: Faserlabor" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Zittau/Görlitz, Fachgebiet Energiesystemtechnik, Fachgruppe Energietechnik durchgeführt. Die Nachfrage nach Naturfasern mit sehr hohen Qualitätsmerkmalen ist sowohl in der Bekleidungsindustrie wie auch bei Herstellern von technischen Textilien in den letzten Jahren ständig steigend. Projektziel ist die Entwicklung eines neuen Verfahrens, bzw. einer neuen technologischen Kette, zur Separierung von Fasern aus Faserpflanzen, im Besonderen aus Stängeln, Blättern oder Stämmen (Scheinstämmen) im Technikumsmaßstab. Zusätzlich soll das neue Verfahren eine Fasergewinnung unabhängig von wetterabhängigen Vorstufen ermöglichen. Das Projekt soll die Technologie aus dem Labor- in den Technikumsmaßstab übertragen und damit den Bau von verkaufsfertigen Anlagen vorbereiten. Dazu sollen die ermittelten Ergebnisse der Grundlagenforschung in eine Technikumsanlage zur gezielten Gewinnung der Fasern aus dem Scheinstamm der Bananenstaude und aus der Brennnessel einfließen. Die Hochschule Zittau/Görlitz überprüft die Funktionalität und Technologietauglichkeit der im Projekt gefertigten Maschinen und Anlagen. Des Weiteren übernimmt die Hochschule Zittau/Görlitz im Projekt die wissenschaftliche Begleitung der Versuchsvorbereitung und Versuchsdurchführungen. Die Hochschule Zittau/Görlitz bearbeitet im Projekt folgende Arbeitspakete: AP A Bestimmung der Ausgangsparameter für Ribolyser und Wäsche: Vorgabe der technologischen Kette mit Parametern, Konstruktionsvorgaben für Labortechnik; AP B Konstruktion und Fertigung des Ribolysers: Entwicklung und Anpassung des Aufschlussgerätes Ribolyser mit Teilerprobung; AP C Konstruktion, Konstruktionsanpassung, Fertigung und Funktionsüberprüfung der Ribolyser-Vorsätze: Entwicklung und Anpassung des Voraufschlussgerätes mit Teilerprobung; AP D Hydrolyse: Entwicklung von Hydrolyse-Behälter mit Teilerprobung, Ableitung der Steuerung; AP E Konstruktion und Fertigung einer Waschstrecke: Entwicklung Waschtechnologie, Konstruktionsvorgaben, Teilerprobung; AP F Durchführung von Testläufen in der Labor- und Technikumsanlage: Anlagenerprobung im Technikum, Prüfung der MSR-Technik, verspinnbare Faser.
Das Projekt "Musa-Schaderreger-Interaktionen: Phenylphenalenone in Bananen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Fachgruppe Boden- und Pflanzenbauwissenschaften, Institut für Nutzpflanzenkunde, Fachgebiet Ökologischer Pflanzenbau und Agrarökosystemforschung in den Tropen und Subtropen durchgeführt. Mit diesem von der DFG geförderten Forschungsvorhaben sollen die Grundlagen der Wechselwirkung verschiedener Bananenkultivare aus aller Welt, darunter auch einigen Pflanzen aus dem Oman, und ihren weltweit gefürchteten Schaderregern wie dem Bananenrüsselkäfer, Wurzelnematoden und der pilzbürtigen Black Sigatoka-Krankheit untersucht werden. In einem ersten Schritt sollen die phytochemischen Profile von gesunden und befallenen Bananenpflanzen im Hinblick auf pflanzliche Sekundärverbindungen vom Typ der Phenylphenalenone verglichen werden. In nachfolgenden Versuchen wird der Einfluß von verschiedenen Nährstoffen (insbesondere N, K und P) auf die Musa-Schaderreger-Interaktionen im Mittelpunkt des Interesses stehen. Untersuchungen zur Biosynthese der pflanzlichen Sekundärstoffe der Phenylphenalenone, ihre möglichen Beeinträchtigungen der Aktivitäten der verschiedenen Schaderreger und deren katabolischer Umgang mit diesen als Phytoalexine einzustufenden pflanzlichen Sekundärmetaboliten vervollständigen die mit diesem Projekt zu bearbeitenden Themenfelder. Eine Vielzahl moderner Analysetechniken kommen zum Einsatz, um die gestellten Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten.
Bundesumweltministerin und Präsidentin des Umweltbundesamtes vergeben Bundespreis Ecodesign 2019 Gruppenbild der Jury 2019: v.l.n.r. Prof. Friederike von Wedel-Parlow, Dr. Claudia Perren, Prof. Anna Berkenbusch, Werner Aisslinger, Prof. Matthias Held, Prof. em. Günter Horntrich, Andreas Detzel, Rita Schwarzelühr-Sutter, Dr. Bettina Rechenberg (in Vertretung für Maria Krautzberger) Ein SeeElefant als maritime Müllabfuhr, ein Wickelhaus aus Karton, die Integration von Mehlwurmfarmen in Bäckereibetrieben oder ein Sharingsystem für E-Lastenräder im urbanen Raum – mit innovativen Problemlösungen und Kreativität antworten die Produkte und Ideen der Preisträger/-innen des achten Bundespreises Ecodesign auf die Frage einer nachhaltigen Lebensgestaltung in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel. Heute werden die zwölf Gewinner/-innen des Wettbewerbs durch das Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) ausgezeichnet. Bundesumweltministerin Svenja Schulze „Es waren insbesondere junge Menschen, die in diesem Jahr weltweit auf die Straße gegangen sind und uns zum Nachdenken und Umdenken aufgefordert haben: Was wir kaufen und konsumieren, wie wir reisen, wie wir uns ernähren und kleiden - der Schlüssel zum nachhaltigen Konsum sind die Produkte an sich. Der Bundespreis Ecodesign zeigt, dass attraktive Gestaltung und Umweltverträglichkeit schon längst kein Widerspruch mehr sind.“ UBA -Präsidentin Maria Krautzberger: „Der Bundespreis Ecodesign überrascht mich jedes Jahr aufs Neue mit immer wieder innovativen Ideen. Er bietet einen wachsenden Fundus an ausgezeichneten Beispielen für ökologische Gestaltung.“ Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Designbranche nehmen heute ab 17 Uhr an der Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin teil. Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in vier Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie den Nachwuchs. Alle Preisträger finden hier: https://bundespreis-ecodesign.de/gewinner VELLO Bike+ - VELLO Bike GmbH (Firmensitz: Wien, Österreich) Das Elektro-Faltrad ist sehr leicht und besticht durch seine kompakte und intuitive Faltung. Der Elektroantrieb mit KERS-Selbstladefunktion ermöglicht große Reichweiten, ohne dabei an einer Steckdose laden zu müssen. https://vimeo.com/374192873 weber.therm circle - Saint-Gobain Weber GmbH (Firmensitz: Düsseldorf) Das vollmineralische Wärmedämmverbundsystem kann nach Rückbau in seine Bestandteile sortenrein getrennt und in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. https://vimeo.com/374193060 Wikkelhouse - Wikkelhouse B.V. (Firmensitz: Amsterdam, Niederlande) Ob Ferienhaus, Büro oder Ausstellungshaus – das Haus aus Pappe setzt sich aus wasserdichten Kartonmodulen zusammen, die eine individuelle Gestaltung ermöglichen. https://vimeo.com/374193305 Eve Thermo - Eve Systems GmbH (Firmensitz: München) Das Heizkörperthermostat reguliert die Raumtemperatur passend zum individuellen Tagesablauf. Es nutzt Apple HomeKit sowie Bluetooth Low Energy Technologie und verbindet sich direkt mit dem iPhone oder iPad. https://vimeo.com/374192043 Bananatex® - QWSTION (Firmensitz: Reith bei Seefeld, Österreich) Das funktionelle, wasserdichte Gewebe wird aus Fasern der Bananenpflanze Abacá hergestellt und zu Taschen verarbeitet. Die robuste Bananenpflanze wird in nachhaltiger Forstwirtschaft auf den Philippinen kultiviert. https://vimeo.com/374204659 WormUp_HOME - WormUp GmbH (Firmensitz: Zürich, Schweiz) In dem eigens für die Stadtwohnung entwickelten Komposter verarbeiten Würmer organischen Abfall geruchlos in hochwertigen Pflanzendünger. https://vimeo.com/374193826 Donk-EE - Green Moves Rheinland GmbH & Co. KG (Firmensitz: Düsseldorf) Das Verleihsystem funktioniert über eine App und ermöglicht es, an 50 Standorten in Köln rund um die Uhr E-Lastenräder für etwa den Umzug, Großeinkauf oder Familienausflug auszuleihen. https://vimeo.com/374191080 Maritime Müllabfuhr - One Earth - One Ocean e.V. (Firmensitz: Garching) Das Multi-Purpose-Schiff SeeElefant übernimmt mit bordeigenen Kränen den Kunststoffmüll von unterschiedlichen Sammelschiffen und bereitet diesen direkt zu sortenreinen Ballen auf, welche auf dem Schiff zwischengelagert werden können. https://vimeo.com/374190091 WOODSCRAPER - Partner und Partner Architekten (Firmensitz: Berlin) Die zirkulären Hochhäuser bestehen primär aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Stroh und veranschaulichen wie auf dringende Fragen der Ressourcenverknappung, des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums technisch reagiert werden kann. https://vimeo.com/374193537 Baker's Butchery - Lukas Keller (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Das Konzept soll dazu beitragen, die bestehende Esskultur zu hinterfragen und durch die infrastrukturelle Integration von Mehlwürmern in eine Bäckerei die Weiternutzung der produzierten Nährwerten und Abwärme zu ermöglichen. https://vimeo.com/374194136 SOAPBOTTLE - Jonna Breitenhuber (Universität der Künste Berlin) Die Verpackung aus Seife eignet sich für flüssige Hygieneprodukte und kann nach Verbrauch der Inhalte als Hand-Seife weiterverwendet oder als Waschmittel verarbeitet werden. https://vimeo.com/374192344 urban:eden - Paulina Grebenstein (Kunsthochschule Berlin Weißensee) Urban:eden bietet neue Klimaanpassungssysteme wie Luftaufbereitung, Retention und Solarreflexion, die für eine umfassende Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt sorgen. https://vimeo.com/374192602 Werner Aisslinger (Produktdesigner) Prof. Anna Berkenbusch (Juryvorsitzende, Kommunikationsdesignerin, Professorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Andreas Detzel (Umweltexperte am ifeu Heidelberg) Prof. Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd) Prof. em. Günter Horntrich (Produktdesigner, em. Professor für Design und Ökologie an der Köln International School of Design) Maria Krautzberger (Präsidentin des Umweltbundesamtes) Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, zahlreiche Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland) Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium) Prof. Friederike von Wedel-Parlow (Modedesignerin, Gründerin des Beneficial Design Institute) Weitere Informationen zum Preis und zur Jury unter: https://bundespreis-ecodesign.de/ Anfragen für Bildmaterial an: presse [at] bundespreis-ecodesign [dot] de 2020 sind alle prämierten und nominierten Beiträge des Bundespreises Ecodesign 2019 in einer Wanderausstellung zu sehen. Am 13. Januar 2020 startet die neue Wettbewerbsrunde.
Die Textilindustrie ist seit Jahren in der Kritik für den hohen Ressourcenverbrauch. Der Anbau für verwendete Baumwolle benötigt große Mengen an Wasser zur Bewässerung. Da synthetische Fasern ökologisch betrachtet viele Nachteile haben, sucht man nach natürlichen Alternativen. Die Firma QWSTION hat diese Alternative mit dem technischen Gewebe aus Fasern der Bananenpflanze Abacá gefunden. Bananatex® wird aus der Bananenpflanze gewonnen, welche in den Philippinen wächst. Zum Anbau werden weder Pestizide, Dünger noch eine künstliche Bewässerung benötigt. Somit wird auf eine nachhaltige Forstwirtschaft und erneuerbare Ressourcen gesetzt. Das Gewebe wird mit Bienenwachs beschichtet, um es später wasserfest zu machen und dann zu Taschen weiterverarbeitet. Die Firma QWSTION hat im Jahr 2019 für ihren Fortschritt in der Textilindustrie den Bundespreis Ecodesign in der Kategorie Produkt erhalten.