Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung des Agenda 21-Prozesses in der Gemeinde Bannewitz in Kooperation mit der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Landschaftsarchitektur durchgeführt. Im Oktober 2000 ist die Gemeinde Bannewitz in einen Lokale Agenda 21 Prozess eingetreten. Mit der LA 21 sollen die Gemeinden ihre zukünftige Entwicklung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit verwirklichen. Das heute allgemein akzeptierte Verständnis Nachhaltigkeit wurde mit der UNCED 1992 formuliert. Sie soll die sozialen, ökonomischen und ökologischen Belange in Einklang bringen, Gerechtigkeit innerhalb einer Generation und zwischen den Generationen herstellen und alle gesellschaftlichen Gruppen und Schichten an Entscheidungen und ihrer Umsetzung beteiligen. In dieser Form besitzt Nachhaltigkeit eine normative Bedeutung, sie ist zunächst abstrakt und komplex. Zu einem handhabbaren politischen Ziel wird sie erst, wenn es gelingt, sie für einen Raum zu präzisieren und inhaltlich auszugestalten. Auf globaler Ebene wird Nachhaltigkeit in der Agenda 21 operationalisiert. U.a. fordert sie (in Teil III) auf, die wichtigen gesellschaftlichen Gruppen für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken und einzusetzen. Sie gibt darüber hinaus an die nachfolgenden Planungsstufen die Aufgabe weiter, nachhaltige Entwicklung zu konkretisieren und zu realisieren. Explizit sind in Kapitel 28 die Kommunen aufgerufen, einen Dialog mit ihren Bürgern, ihren örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft aufzunehmen und im Konsens ein Programm LA 21 zu beschließen. Sie sollen ihre bisherigen Politiken auf Nachhaltigkeit prüfen und sie gegebenenfalls modifizieren. Überall auf der Erde haben Kommunen diese Herausforderung angenommen. In Deutschland ist das Vorhaben bislang schleppend verlaufen. Keine 3 Prozent der deutschen Gemeinden betreiben LA 21. Impulse gehen vor allem von den größeren Städten aus. In Sachsen wird durch LA 21 Prozesse in den Großstädten theoretisch ein Anteil von ca. 35 Prozent der Gesamtbevölkerung erreicht - Kleinstädte und ländliche Gemeinden mit LA 21 Prozessen erreichen hingegen nur knapp 3 Prozent der Bevölkerung (Stand 2000). Gerade in den kleineren Gemeinden herrscht große Unsicherheit über Inhalt und Form eines LA 21 Prozesses. Zwei Bausteine sind es, die für einen LA 21 Prozess in deutschen Gemeinden besonders wichtig zu sein scheinen: die Entwicklung eines LA 21 Programms einschließlich einer Leitbilddiskussion und die Organisation der Einwohnerbeteiligung, um Einwohnernähe herzustellen und die direkte Demokratie zu stärken. In Sachsen bemüht sich die Sächsische Akademie für Natur und Umwelt (SANU), als Netzwerknotenpunkt für LA 21 Prozesse zu fungieren und die Gemeinden bei LA 21 Prozessen zu unterstützen. Zwischen der Gemeinde Bannewitz und der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt wurde auf der Auftaktveranstaltung zum LA 21 Prozess eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Im Auftrag der SANU berät seitdem LFG Landschaftsplanung der TU Dresden die Gemeinde zum Prozess . ...